Aus dem Limbus: Von Crowdfunding bis Kapitalismuskritik

Umfassende Neuigkeiten gibt es von den MeisterGeistern: Mit der frisch erschienenen Version 2.0 des umfassenden Spielleiter-Hilfsmittels sind einige Veränderungen einher gegangen. Zum einen sind erneut einige von den Silver Style Studios zur Verfügung gestellte Herokon Online-Grafiken ins Programm eingebunden worden, zum anderen wurde auch am Programm selbst geschraubt: Kampftool, Proben-Tool, Heldenverwaltung, Schmiede-Tool, Unterstützung von weiteren Settings etc. sind verändert oder gar neu eingefügt worden. Mehr dazu und auch den Programm-Download findet ihr hier.

Auch für die Simyala-Kampagne ist nun frisch eine Faninitiative ins Leben gerufen worden. Das Simyala-Projekt wendet sich in erster Linie an Spielleiter, die ihre Erfahrungen und Tipps an andere weitergeben wollen oder nach solchen suchen. Die Plattform soll dazu als Basis dienen, benötigt aber natürlich erst einmal auch Input von entsprechender Seite.

Moritz Mehlem hat in seinem Blog Von der Seifenkiste herab… diesmal den Shadowrun-Chefredakteur Tobias „Tigger“ Hamelmann interviewt. DSAler kennen ihn wohl vor allem für seine Beiträge zu Katakomben & Kavernen und dem Abenteuer Donner und Sturm. Wer u.a. wissen will, was einen Shadowrun-Chefredakteur so alles an Arbeit erwartet und welche Aufgaben er nebenbei für Myranor übernimmt, findet die Antworten hier.

ThorValla – nein, das ist kein Schreibfehler. Es ist eigentlich auch kein DSA. Aber der Name kommt dennoch nicht von ungefähr: Guido „Guy“ Henkel, Entwickler der legendären Nordlandtrilogie, plant hier ein neues Projekt, das sich nicht nur namentlich an den nordischen DSA-Recken anlehnt. Ein Exklusivinterview mit ihm dazu findet ihr hier bei den Kollegen von Orkenspalter-TV in ihrer Indie-Show „Shut Up And Take My Money“ (die sich übrigens auch weiterhin über Spenden für das Studio-Interieur freuen).

Zum Abschluss des aktuellen Fischzugs durch den Limbus hier noch eine Sammlung einiger vernetzter, heißblütiger Diskussionen im Fandom. Es begann mit einer vom User Gonzo Gonzales gestarteten Diskussion im Vinsalt Forum mit dem bezeichnenden Titel DSA Götterdämmerung – Die letzten Züge??. Diese veranlasste Autor Mike Krzywik-Groß zu einer Antwort in seinem Blog. Diese wiederum führte zu weiteren Diskussionen im Ursprungs-Thread und mittlerweile auch im DSA4-Forum. Dabei geht es im Kern um die Art und Weise, wie Fans in Foren Kritik am Ulisses-Verlag üben und inwieweit diese treffend oder sinnvoll ist. Eine Zusammenfassung der zentralen Argumente und Streitpunkte gibt es zudem bei Arkanil.

Quellen: MeisterGeister, DSA4-Forum, Von der Seifenkiste herab, Orkenspalter-TV, Vinsalt Forum, Blog von Mike Krzywik-Groß, Arkanil | Diskussion: DSA4-Forum

Über Salaza

Salaza heisst im wirklichen Leben Thorsten und spielt mit wenigen Unterbrechungen seit 1985 DSA. Er beschäftigt sich mit dem aventurischen Kartenwerk und mit der Erstellung von DSA-Schriftarten und tut gerne seine Meinung kund, wenn ein Produkt in seinen Augen blöde Fehler oder tolle Ideen hat.
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27 Antworten zu Aus dem Limbus: Von Crowdfunding bis Kapitalismuskritik

  1. Salaza sagt:

    OK. Ultras sind Fans auf die ich als Fan gut verzichten kann. Sowohl beim Fußball als auch bei DSA. Da ist mir die familienfreundliche Ausrichtung auf Konsumenten lieber. Desweiteren: Wie bringe ich bitte jemanden dazu immer wieder zu kaufen (ohne Drogen) ohne das Produkt so zu gestalten, dass es ihm so gut gefällt und er ein Fan wird? Deine Logik schient mir an dem Punkt schwach.
    Dass dir die Mehrzahl der Publikationen nicht gefallen: Hey, das ist dein gutes Recht. Aber ignoriere bitte nicht die Leute, denen die Mehrzahl gefällt. Deine Meinung ist da also erstmal nur das: Deine Meinung. Ein Problem in der „bei Ulisses ist fast alles scheiße“-Debatte ist für die Kritiker: Anscheinend kaufen immer noch genug Leute diese Produkte. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass es in den letzen 5 Jahre weniger geworden sind, eher im Gegenteil. Sind die Käufer also alle blöd? Oder ist es vielleicht nur eine Geschmacksfrage?
    Deine „Erpressung“ bleibt im übrigen weiter Quatsch. „mehr oder weniger freiwillige freiwillige Mitarbeiter“? Jau. Ulisses zwingt freie Autoren zum schreiben. Ja ne, is klar.

  2. Zwerg des Monats sagt:

    Du kannst natürlich auch meinen was du willst, das nimmt sich schonmal nix. Schön für dich, wenn du den Kunden im Menschen bevorzugst. Noch schöner, dass du ehrlich damit bist. Ansonsten legst du mir Dinge in den Mund, die ich weder gesagt noch angedeutet habe. Weder ignoriere ich irgendwelche Leute noch halte ich irgend jemanden für blöd. Wo wir aber bei deinen Gefühlen sind: Gibt es irgendwo belastbare Zahlen von den verkauften Publikationen aus dem Haus Ulisses? Ach? Wieso eigentlich nicht?

  3. Salaza sagt:

    Ich wollte dir nicht unterstellen, dass du gesagt hättest, die Kunden wären blöd. Aber bei deiner in meinen Augen ziemlich absoluten Feststellung, dass Ulisses fast nur Müll produziert frage ich mich wirklich, was du von denen hälst, die diese Produkte gut finden.
    Die Aussage “mehr oder weniger freiwillige freiwillige Mitarbeiter” stammt aber von dir. Und die ist doch ziemlicher Quatsch. Die impliziert doch, dass Ulisses Leute zwingen könne für sie zu arbeiten. Was du pointiert als Erpressung bezeichnest. Wie, bitte, soll das denn laufen?
    Was die Zahlen angeht: Hat es das jemals bei DSA gegeben? Warum sollte Ulisses sich hier auch in die Karten schauen lassen? Aber andererseits: Zu Fanpro-Zeiten gab es genau zwei festangestellte DSA-Redakteure, jetzt sind es drei. Spricht für mich eher dafür, dass es DSA nicht schlechter geht. Außerdem hat die Firma Ulisses die Lizenz gekauft, nachdem sie schon vier Jahre Lizenznehmer waren. Das spricht in meine Augen auch nicht dafür, dass hier kein Geld zu machen ist. Und schlussendlich: Die Prophezeiung DSA würde Richtung Pleite schlittern habe ich nun schon so oft gelesen oder gehört, dass das nicht-Eintreten derselben mich an gewisse Prophezeiungen von Zeitungsverkäufern in Fußgängerzonen erinnern.

  4. Xeledon sagt:

    Wer das Nichtvorhandensein von offiziell bekanntgegebenen Verkaufszahlen für verdächtig hält, darf sich gerne in eine Reihe mit den „Wir waren niemals auf dem Mond“-Verschwörungstheoretikern stellen. Das verdient nun wirklich keiner ernsthaften Diskussion.

  5. Zwerg des Monats sagt:

    @Salaza: Das sollte eher lauten „freiwillige freie Mitarbeiter“ als eine Kennzeichnung von ehrenamtlichen Engagements, für das es bislang noch eine Redaktion gab. War vielleicht etwas unglücklich formuliert. Was ich mit Erpressung meinte: Der Fan, der in der Materie drin steckt, steht vor der Wahl, sein Wissen zur Verfügung zu stellen, um damit das Niveau der nächsten Publikation zu heben, wozu ansonsten der Verlag nicht mehr in der Lage ist. Die Alternative wäre Abstriche in der Qualität hinzunehmen. Will ich also nun als Fan ein gutes Produkt haben, mit dem ich zufrieden bin, kann ich eigentlich nicht mehr anders, als dem Verlag unentgeltlich meine Kompetenz zur Verfügung zu stellen, wofür er bis vor kurzem anscheinend noch bezahlt hat. Auch ist das eine Vermutung des Verlagskalküls nach dem was ich so sehe. Eine andere Interpretation der Umstrukturierung und des offensichtlichen Kompetenzverlustes steht natürlich nichts im Wege. Dies sehe ich im Zuge der Entprofessionalisierung. Das meinte ich in erster Linie wertneutral. Sowas kann man machen, um die Produktionskosten zu senken und um das geballte Potential der Community zu nutzen. Dann soll man es aber auch so benennen, es kommunizieren und transparent machen.
    Ich habe auch nichts prophezeit, auch nicht, dass „DSA“ pleite gehen würde. Ich weiß nicht, wie Du darauf kommst.

    @Xeledon: Ich halte das Nichtveröffentlichen von Verkaufszahlen nicht für verdächtig, sondern habe mich auf Salazas Gefühl bezogen, wonach mehr verkauft würde als früher und ob er dieses Gefühl an irgendwelchen belastbaren Zahlen festmachen könne. Das kann er nicht, weil es eben keine Zahlen gibt. Das ist nicht verdächtig, sondern schon immer so gewesen, daher lässt sich darüber auch keine Aussage treffen. Höchstens eine gefühlte, die nicht viel mit der Realität zu tun haben muss.

  6. Salaza sagt:

    Dass Ulisses von vorne herein geplant hat die Infos zu Uthuria unentgeltlich von den Fans zu holen um Geld zu sparen glaubst du doch wohl selbst nicht, oder? Das ist aktuell eine Sondersituation, da das Setting da offenkundig fehlgeplant wurde. Zumal das ja ebenfalls auch schon zu Bestandszeiten der DSA-Redaktion erfolgte. Oder was ist daran anders, wenn Thomas Römer sich früher schon mit dem DereGlobus beraten hat – unentgeltlich? Warum ist der jetzige Aufruf qualitativ anders? Die Argumentation verstehe ich nicht.
    Was das Pleite-gehen angeht: Du unterstellst Ulisses größtenteils nur Müll zu produzieren, richtig? Sollte das der Falls sein, dann verstehe mein Dilemma:
    Entweder musst du dann davon ausgehen, dass der Verlag trotz Müllprodukten dennoch profitabel genug läuft – also genügend Produkte verkauft um wie früher die laufenden Kosten plus drei feste Redakteure zu bezahlen – und nicht Pleite geht oder er geht pleite. Ersteres hieße: Es kaufen viele Leute unkritisch freiwillig Müll, verhalten sich also idiotisch – was du ja nicht meinst.
    Aber du willst den Käufern auch keine Dummheit unterstellen. Also, was denn nu? Wie kann Ulisses mit Müll nicht Pleite gehen, wenn gleichzeitig die Käufer nicht ihr Hirn abgegeben haben?
    (Das oben von dir angebrachte „Über den Dächern Gareths“ ist übrigens auch nicht von Ulisses, sondern von FanPro.)

  7. Zwerg des Monats sagt:

    Selbstverständlich helfe ich Dir gerne bei Deinem Dilemma: Natürlich ist man ein Stück weit auf die Publikationen vom Verlag angewiesen, man kann ja nicht alles durch Eigenleistung oder Fanmaterial auffangen, sondern braucht schon über weite Strecken noch normative und offizielle Publikationen. Auch Abenteuer kann man sich nicht alle aus den Fingern ziehen, wobei man schon sagen kann, dass es scheint, dass die durch die Bank gründlicher bearbeitet werden als der Rest. Mittlerweile ist es ja schon wie ein Bonus, wenn die Publikationen lektoriert wurden und sie dadurch auch lesbar sind. Jaja, ich übertreibe: Das Gegenteil ist aber genau so unzutreffend. Freundlich formuliert meine ich so etwas wie: Es kann nur besser werden.

    Qualitativ ist folgendes anders: Beim Verlag scheint nicht mehr die Kompetenz in der Art vorhanden zu sein, wie das früher einmal der Fall gewesen ist. Wenn Thomas Römer sich mit DereGlobus beraten hatte, besteht der Unterschied zu heute darin, dass er das getan hat, bevor eine neuer Kontinent aus der Taufe gehoben wurde, und nicht erst im Nachhinein.

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