HeinzCon 2016: Der Myranor-Workshop

HeinzCon LogoAm Samstag um 18:00 Uhr fand auf der HeinzCon der Myranor-Workshop statt, in dem Uli Lindner und Peter Horstmann über alle relevanten Neuigkeiten zum Westkontinent informierten.

Myranor 5

Ein großes Thema war natürlich die Umstellung auf die 5. Regeledition. Wie bereits bekannt war, wird es keine weiteren DSA4-Bände für Myranor mehr geben. Bis zum Erscheinen des Grundregelwerks für Myranor werden nur noch regelfreie Bände erscheinen. Die wichtigste Information zum besagten Grundregelwerk dürfte sein, dass es diesmal ein Standalone-GRW für Myranor geben wird, so dass es nicht nötig sein wird, das aventurische Grundregelwerk ebenfalls zu besitzen. Das wird, so hofft Uli, einen leichten Einstieg nach Myranor ermöglichen. Die Struktur des GRW wird sich gemäß der Vorgaben am aventurischen Pendant orientieren, was z. B. die Anzahl der enthaltenen Spezies, Monster usw. angeht. Es wird daher auch im Myranor-5-GRW nur eine Auswahl an spielbaren Spezies geben und dann Erweiterungsbände mit weiteren – ein Myranische Spezies ist sehr wahrscheinlich. Wie viele und welche Spezies im GRW enthalten sein werden, ist noch unklar. Auch die myranische Magie wird erst einmal nur in Grundsätzen enthalten sein, mehr folgt dann in weiteren Bänden.

Mehr gibt es derzeit zum Grundregelwerk noch nicht zu sagen, denn dieses befindet sich in der Konzeptphase und Abstimmung mit Ulisses. Die Erweiterungsbände jedenfalls sollen jeweils erst nach dem Erscheinen des entsprechenden Aventurien-Bandes erscheinen, damit die Regelmechanismen möglichst einheitlich sind. Bis alles, was in DSA4 regeltechnisch abgebildet ist, auch nach DSA5 verfügbar ist, wird es jedenfalls eine Weile dauern.

Der Corabenius-Regionalband

Myranor LogoDer Regionalband zum Horasiat Corabenius ist ja schon seit einer Weile angekündigt, wurde aber von Peter Horstmann noch einmal etwas genauer vorgestellt. Neben Christoph Daether als Bandredakteur und Peter selbst, sind an dem Band vor allem Leute beteiligt, die noch keine diversen Publikationen für Myranor verfasst haben und neue Impulse einbringen können. Der Band wird der erste Regionalband für Myranor sein und 120 Seiten umfassen. Die meisten Texte sind schon geschrieben oder zumindest konzeptioniert, so dass das Buch hoffentlich in der 2. Jahreshälfte 2016 erscheinen kann, wobei es noch keinen feststehenden Veröffentlichungstermin gibt.

Inhaltlich wird der Band einen geographischen und historischen Überblick über das Horasiat geben, wobei ein großer Schwerpunkt auf Sidor Corabis als zweitältester imperialer Stadt liegt. Neben Menschen werden auch Neristu, Felide, G‘Rolmur, die myranischen Zwerge, Ashariel und Minotauren näher vorgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den beiden großen Optimatenhäusern Eupherban und Kouramnion, die seit Jahrhunderten um die Macht in Corabenius kämpfen. Dieser „kalte Krieg“ zwischen den beiden Häusern wird dann auch eins der Settings sein, das als Möglichkeit für Abenteuer in der Region etabliert ist, während ein anderer Aufhänger die geographische Lage mit den Gebirgen des Horasiats und deren Geschichte ist. Weitere Themen sind beispielsweise weitere, kleinere Honoratenfamilien und deren Wirken, der Dregomyr-Kanal, Luftschiffahrt und die Vorstellung einzelner Provinzen wie z. B. Eubatheon als Militärprovinz, die vor allem Standort einer imperialen Myriade ist. Generell soll der Band auch eine Art Blaupause für den Aufbau eines typischen Horasiats liefern, da der nächste Regionalband dann vermutlich eher eine Gegend behandeln wird, die weniger imperial geprägt ist.

Ein wichtiger Teil des Bandes werden Abenteueraufhänger sein, die mögliche Szenarien in Corabenius anreißen. Eine Abenteueranthologie zum Band könnte eventuell auch erscheinen, dazu gibt es aber noch keine konkreten Planungen.

Der Südband

Unter dem SternenpfeilerDer lang erwartete Südband, das Äquivalent zu Unter dem Sternenpfeiler für die südliche Hälfte des Kontinents, ist auch weiterhin in Planung und wird wahrscheinlich den Titel Der myranische Süden tragen, da die vielen beschriebenen Regionen kaum unter einem anderen Begriff zusammenzufassen sind. Noch gilt das aber als Arbeitstitel und könnte sich daher auch noch ändern.

Es folgte dann noch einmal ein Überblick über den geplanten Inhalt:

Der Pardirdschungel (mit weiteren Informationen zu den Pardir) wird ebenso enthalten sein wie der Nebelwald mit den Shingwa. Auch das südliche Meer der Schwimmenden Inseln und das Bleichwasser werden noch einmal thematisiert, wobei dann aber auf die Regionen an Land eingegangen wird, da die Bereiche im Wasser ja schon in Myranische Meere enthalten sind. Weiter geht es dann mit der Hochebene von Alamar und ihren Bewohnern, den Ashariel. Tharpura und die imperialen Amaunir werden ebenso beschrieben wie Makshapuram, wobei letzteres eine etwas ausführlichere Beschreibung als die im UdS erhalten wird, die auch die Vorstellung einzelner Radjarate (zum Beispiel eines mit einem Tighrir als Herrscher) beinhaltet. Es wird an dieser Stelle auch etwas zum Thema „tighrische Heroen in der Zeitenwende“ gesagt werden.

Beim Shindrabar-Archipel werden einzelne Inseln vorgestellt, außerdem wird es eine gewisse Weiterentwicklung zum Stand von Handelsfürsten und Wüstenkrieger geben, da inzwischen weitere Inseln von den Kerrishitern erobert wurden. Außerdem wird es einige Mysterien und Geheimnisse geben, die das Zusammenspiel zwischen den Shindrabarim und den Kerrishitern beeinflussen. Auch zu den Nyamaunir und den Nequanern wird noch etwas enthalten sein.

Eine Region, zu der es bisher wenig Material gab, ist Te‘Sumurru, so dass es hierzu etliches an neuer Beschreibung geben wird. Während es zur östlichen Narkramar schon einige Texte und Abenteuer gibt, wird im Südband nun auch die westliche Narkramar näher vorgestellt, es wird auch eine Karte geben, auf der die Städte der Narkramar verzeichnet sind. Enthalten sein wird auch eine Kurzgeschichte aus dem Ars Myrana-Wettbewerb, die in der besagten Gegend spielt.

Handelsfürsten und WüstenkriegerDie Lande der Kerrishiter werden ebenfalls ausführlich beschrieben, unterteilt in den Festland- und den Inselteil der Region. Bei letzterem werden eine Handvoll Inseln als Beispiele näher vorgestellt, es wird darüber hinaus auch einen generischen Text über typische Elemente und den Aufbau der Inseln geben. In Abschwächung der Setzung aus Handelsfürsten und Wüstenkrieger sollen auch weibliche kerrishitische Helden spielbar sein. Es wird auch Informationen zu kerrishitischer Magie geben. Dabei werden sich die magischen Traditionen in Astrologen (meist Männer) und Priesterinnen (meist Frauen) aufteilen.

Das nördliche Meralis ist zwar auch Kerrishiter-Gebiet (Ailish-Merkhaba im Westen, Talam. Seebund im Osten), trotzdem wird es dazu nur wenig Beschreibung geben, weil es nicht mehr Myranor ist und daher nicht von der Lizenz umfasst ist. Gleiches gilt für Ras‘Tabor als weiterer angrenzender Kontinent. Allerdings gibt es eine myranische Rasse, die von dort stammt, so dass darüber ein ganz klein wenig Beschreibung enthalten sein wird. Ebenfalls nicht enthalten sein wird Anthalia oder Draydalân.

Im Südwesten gibt es noch zwei weitere Gebiete, die bisher gar nicht beschrieben sind, nämlich einmal die Nacennia-Straße, die vom Schädelgrund zur See des Schweigens verläuft, und einmal die Küste am Schädelgrund. Hierzu gibt es jetzt zwei neue Konzepte für ganz neue Settings. Für die Küstenregion ist die Idee, dass es dort einige Drachen gibt, die nach dem Sturz Pyrdacors und dem Untergang des I. Imperiums in eine Art „Winterschlaf“ verfielen, aus dem sie inzwischen wieder erwacht sind. Sieben von ihnen haben Stadtstaaten gegründet oder an sich gerissen, über die sie nun in einem Gebiet mit dem Arbeitstitel „Dragestan“ herrschen. Jeder Stadtstaat würde dabei eine spezielle Ausrichtung haben und es würde auch irgendeine Art von Drachlingen, also Mensch-Drachen-Mischungen, geben. Das zweite Konzept betrifft die Savannenlande an der Nacennia-Straße. Für dieses Gebiet ist bereits gesetzt, dass es nach einem Krieg mit Meralis von dämonischen und daimoniden Wesen beherrscht wird, so dass die Idee dafür jetzt ist, dass alle anderen Rassen sich unter die Erde in Sicherheit gebracht haben. Es würde dort also ein Unterreich geben, während an der Oberfläche eine zerstörte Umwelt, barbarische Ashariel, Piraten, abtrünnige Homarier und Calmahi (als Auswanderer aus Ras‘Tabor) lauern. Ebenfalls existiert eine Verbindung zwischen dem Unterreich und dem Meer, Grundpfeiler des Settings wären dann z. B. Nahrungsknappheit und Expeditionen an die Oberfläche. Die beiden neuen Settings würden jeweils mit ca. 10-15 Seiten beschrieben werden. Noch sind es aber nur Konzepte, die noch genauer abgestimmt werden sollen.

Der Südband soll, wenn nichts dazwischen kommt, auch noch irgendwann in diesem Jahr erscheinen.

Sonstiges

Uhrwerk Verlag LogoZum Schluss des Workshops gab es noch einige weitere Informationen zu verschiedenen Themen.

So wurde zum Detailgrad der Regionalbände noch einmal gesagt, dass die Beschreibungsdichte geringer sein soll als in Aventurien, da die Bände kürzer bei gleichzeitiger größerer geographischer Ausdehnung der beschriebenen Gebiete sind. Eine Schlaglichtsetzung ist daher ebenso nötig wie gewollt.

Der Sternenfall wird in Myranor eine gewisse Relevanz haben, z. B. bei der kerrishitischen Magie, die auf Astronomie basiert. Es gibt daher z. B. die Idee, im Boten dazu ab und an Material zu bringen, wie etwa Ingame-Texte mit kerrishitischen Stimmen zum Sternenfall. Ansonsten wird es aber weiterhin keinen wirklichen Metaplot in Myranor geben und Abenteuer und Ereignisse sollen eine gewisse Zeitlosigkeit haben. Es wird aber leichte Updates zu bestimmten Regionen, wie oben bei Shindrabar schon erwähnt, geben. Als weitere Anpassung wird es auch keinen Drachenorden mehr im Südosten Myranors geben, zumal die besagten Inseln als Teil von Meralis ohnehin nicht beschrieben werden dürften.

Bezüglich Verbindungen von Myranor und anderen Kontinenten wird es vermutlich bei der Beschreibung des Shindrabar-Achipels ca. eine Seite zu aventurischen Handelsniederlassungen dort geben, die von den Brabakern dort gegründet wurden. Ob es auch einen kurzen Hinweis auf kerrishitische Siedlungen in Uthuria geben könnte, wird mit Ulisses noch abgestimmt werden müssen.

Neue Abenteuer sind schon teilweise angedacht, dazu wird aber später etwas gesagt werden, wenn es konkrete Planungen gibt. Bereits verkündet wurde aber, dass es ein Myranor-Einsteiger-Abenteuer für das DSA5-Grundregelwerk geben wird, das eine Expedition in die Zhirric und erstmalig auch Chrattac in einem Abenteuer thematisieren wird. Geschrieben wird es von Andreas Gruner, Josch K. Zahradnik und Lena Richter.

Einige andere Projekte liegen wegen der Umstellung auf DSA5 erst einmal auf Eis, so zum Beispiel die Überarbeitung der alten Abenteuer im myranischen Süden (Nandurion berichtete), die nun nicht mehr auf DSA4.1, sondern irgendwann auf DSA5-Regeln umgestellt werden.

Mit Dank an Peter Horstmann für die Beantwortung der Rückfragen!

Über Curima

Moin, ich heiße Lena, bin 32, komme aus Hamburg und spiele seit 2003 DSA. Ich spiele lieber als ich leite und schicke meine diversen Charaktere fast jeden Samstag durch Aventurien. Seit Mitte Mai 2012 arbeite ich bei Nandurion mit.
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4 Antworten zu HeinzCon 2016: Der Myranor-Workshop

  1. Tharex sagt:

    Herzlichen Dank für Euren ausführlichen Bericht.
    Viele Infos.
    Neu für mich sind aber die Äußerungen zu Meralis und Ras Tabor und Lizenzen.
    Diese geographischen Bereiche sind extra und nicht bei Myranor?
    Dann könnten die ja sogar bei einem anderen Verlag landen so wie der Uthuria-Versuch von Prometheus?

    • Sedef sagt:

      Soweit ich es verstanden habe, gehören Meralis und Ras Tabor nicht mit zur Myranor-Lizenz. Der Grund dafür könnte sein, dass es andere Kontinente auf Deres als das eigentliche Myranor sind.

      Die entsprechenden Lizenzen dürften damit wahrscheinlich noch bei Ulisses liegen. Was in Zukunft mit diesen Kontinenten passiert und ob sie einmal näher beschrieben werden, wäre daher reine Spekulation.

  2. Agrimoth sagt:

    Die Aufteilung der Rassen auf verschiedene Bände hätte meine größte Enteuschung seien können. Aber das Myranor nicht einmal ein Jahr sein vollständiges Magieregelwerk hat, bevor es wieder durch unvollständiges Stückwerk ersetzt wird übertrifft alles was ich befürchtet habe.

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