Über Feyamius
Nandurion: Hallo Feyamius! Beginnen wir mit einigen Fragen zum Leben außerhalb von DSA. Wie heißt du und wer ist Feyamius im echten Leben?
Feyamius: Hallöchen Nandurion!
Im echten Leben hat Feyamius den bürgerlichen Namen Daniel Bruxmeier und ist ein 28-jähriger Lehramtsstudent für Deutsch und Geschichte an Gymnasien – böse Zungen würden also behaupten, er studiere auf Hartz IV. 😉
Nach einem viel zu spät abgebrochenen Jurastudium ist Unterrichten aber etwas, was mir sehr viel Spaß macht und was ich mir vorstellen kann, ein Leben lang zu tun.
Nandurion: Welchen Hobbies frönst du noch, wenn du dich nicht gerade in Foren herumtreibst?
Feyamius: Ach, das Übliche: Musik hören (eher die rockige Schiene, aber ich mag auch Mash-Ups sehr gerne und dann – und nur dann – darf sogar auch mal etwas Black Beat dabei sein) und mit Freunden rumhängen. Dabei ist mit Freunden zusammen schräge Musik hören eine perfekte Kombination. Vor Kurzem habe ich auch das Karaokesingen schräger Musik gemeinsam mit Freunden entdeckt. Das muss unbedingt wiederholt werden. Es lebe der Safety Dance!
Außerdem bin ich ein großer Fan von TV-Serien, hauptsächlich aus den Genres Comedy und Dramedy. Es kommt auch schon mal vor, dass ich ein Serienzitat in meinen Alltag einbaue, was dann natürlich je nachdem, wer gerade dabei ist, unterschiedlich quittiert wird. Not that anyone cares.
Nandurion: Hast du andere Aktivitäten oder Projekte im Internet laufen? (Links)
Feyamius: Außer Nandurion? Eigentlich nicht, vor allem nicht abseits von DSA. Relativ eng mit Nandurion verbandelt ist natürlich noch das ‚Projektetripel‘ Spielhilfenschmiede, Abenteuerwerkstatt und Heldenatelier, dem das DSA4-Forum freundlicherweise eine Plattform bietet.
Mit letzerem Bereich ist kürzlich eine noch engere Kooperation in Form des Heldenatelier-Fanpakets gestartet. Hierfür können Künstler freiwillig Illustrationen aller Formate anfertigen: Vom Cover über eine viertelseitige Szenendarstellung bis zu einer kleinen Vignette passt alles hinein, was Autoren von Fanspielhilfen und -abenteuern gebrauchen könnten. Das Paket ist bisher zwar noch ziemlich jungfräulich, aber meiner Meinung nach eindeutig wert, ausgebaut zu werden. Jeder Künstler, der dies liest, darf es darum gerne als Aufruf und Bitte verstehen, sich daran zu beteiligen.
In ewiger Planung befindet sich ein weiteres Projekt mit meinem Cousin zusammen, ein Forenrollenspiel basierend auf der Fernsehserie Heroes mit dem klangvollen Namen ‚Steps of Evolution‘. Da wir die Idee aber erst viel zu spät hatten und die Fernsehserie zwischendurch schon wieder abgesetzt wurde, zweifeln wir daran, genügend interessierte Spieler zu finden. Wer mitmachen oder sich gar an der Planung beteiligen möchte, darf mich deswegen sehr gerne kontaktieren! 😉
Nandurion: Spielst du noch andere Rollenspiele außer DSA?
Feyamius: Nein. Ich habe mal für längere Zeit Vampire: die Maskerade als Liverollenspiel gespielt, auch einen kurzen Ausflug ins irdische Jahr 206X (mit damals noch undenkbaren Terabyte-Festplatten!) habe ich mal mit Shadowrun gewagt. Treu geblieben bin ich jedoch nur DSA.
Nandurion: Kommen wir nun zu deiner DSA-Vergangenheit. Seit wann spielst du schon DSA und wie hat alles angefangen?
Feyamius: Es müsste im Sommer des Jahres 1995 gewesen sein, ich war gerade 12 Lenze jung, als ein Bekannter einen guten Freund und mich in seine AD&D-Runde einlud. Wir waren prädestiniert dafür: Ich kann mich daran erinnern, dass wir kurz vorher damit angefangen hatten, uns gegenseitig füreinander Dungeons auszudenken: Einer zeichnet eine Karte und überlegt sich, wo Fallen sitzen und wie sie aussehen, der Andere muss versuchen zu erahnen, wo Fallen sind und wenn er dennoch reingetappt ist, sich logisch zu überlegen, wie er sie überwinden kann. Dabei war ich damals ansonsten gar nicht sooo nerdig und war viel draußen und hab mit meiner Bande Unterschlüpfe im Wald gebaut und wir haben uns gegenseitig mit Stöcken verdroschen – oh, Moment … 😉
Naja, zurück zur neuen AD&D-Runde: Ich weiß nicht mehr, wie wenige Sitzungen genau wir brauchten, um herauszufinden, dass wir das Spielprinzip super fanden, das konkrete Spiel aber nicht. Ich weiß auch nicht mehr genau, was uns davon abgebracht hat, aber wir versuchten danach DSA und das lief weit besser. Damals war übrigens DSA 3 schon angesagt (wieso sehe ich gerade die wirklich alten Hasen unter den Lesern milde lächeln?) und die Box Götter, Magier und Geweihte gerade recht neu rausgekommen, sodass eine unserer ersten Aktionen es war, mit einer Attacke +10.000 (Wuchtschlag für die Noobs unter euch) und einer gewürfelten „1“ den Erzdämonen Xarfai zu töten, wodurch nach gerechter Aufteilung der AP alle Helden auf Stufe 10 katapultiert wurden. Viel später habe ich dann mal herausgefunden, dass schon in Mit Mantel, Schwert und Zauberstab drin stand, dass man nicht mehr Punkte ansagen darf, als die eigene Attacke beträgt. DAS KOMMT DAVON WENN MAN DIE REGELN NICHT LERNT!!! 😉
Nandurion: Plaudere etwas aus dem Nähkästchen: Welche Heldentypen spielst du besonders gerne? Hast du Vorlieben für bestimmte Regionen Aventuriens? Interessierst du dich auch für Myranor, Uthuria, Tharun oder Rakshazar? Wie würdest du deinen favorisierten Spielstil und dein Lieblingsgenre beschreiben?
Feyamius: Zauberkundige haben es mir angetan und da vor allem die Gildenmagier. Ich behaupte aber immer noch, dass das nicht am PG-Potenzial liegt, sondern an ihrer Einstellung zur Magie. Irgendwann hatte ich nämlich oben erwähnte Box Götter, Magier und Geweihte selbst mal erworben und ich erinnere mich noch gut daran, dass ich beim ewigen Kampf „Magie ist berechenbar!“ versus „Bewahrt das Mysterium!“ schon damals eher auf Seiten des T-Rex denn auf jener des geistigen Vaters stand – und daran hat sich seit jeher kaum etwas geändert.
Ich mag aber auch phexische Charaktere sehr gerne, habe jedoch niemals länger einen solchen gespielt oder besonders lieb gewonnen. Angeregt durch Serien wie Leverage oder White Collar – und natürlich James Bond himself – führe ich jetzt aber endlich einen (magiebegabten …) scharlatanischen Trickbetrüger mit Affinität zu Spionagetätigkeiten durch die Königsmacher-Kampagne. An dieser Stelle einen ganz lieben Gruß und vielen Dank an Verena Schneider, die Quilamo Nepolemo Vansanti und seinen zahlreichen Alias ein/mehrere Gesicht/-er gegeben hat.
Passend zu meinem Faible für Magiekundige mag ich auch diejenigen Regionen am liebsten, in der Kultur und Wissenschaft und damit verbunden auch die Magie am ehesten Blüten treiben: Das Horasreich (nein, nicht in der ‚Tatü-Tata-Leitkultur‘-Version), natürlich die Tulamidenlande, aber auch Almada. Seltsamerweise sind das aber auch abseits des Umgangs mit Zauberei die vom Feeling her stimmungsvollsten Landstriche mit einem mehr oder weniger starken Hauch an Exotik. Aber ich mag auch Garetien als typisch mittelreichisches Fortschrittszentrum. Allgemein sehe ich Aventurien gerne als am Übertritt von Spätmittelmittelalter zur Renaissance stehend an (gerne auch mit einigen Ausblicken ins irdische 17. Jahrhundert) und vernachlässige ein wenig die Settings, die diesem Eindruck ‚hinterherhinken‘, wie etwa Weiden.
Myranor spiele ich nicht, finde jedoch einige Sachen davon interessant, wie zum Beispiel die Rasse der Neristu. Außerdem ist das (auch in den aventurischen Dunklen Zeiten zu findende) Anrufungssystem hochinteressant und ich spiele schon lange mit dem Gedanken, es als Hausregel das offizielle Liturgiensystem ersetzen (oder zumindest ergänzen) zu lassen. Ein ähnlich ambitionierter Gedanke geistert schon länger im Bezug auf das myranische Magiesystem in meinem Kopf herum, das als Vorbild für einen Baukasten zum Entwerfen neuer aventurischer Rituale (ihr wisst schon, die, die in Abenteuern immer aus dem Nichts auftauchen, wenn ein mächtiger NSC irgendwas tolles, mystisches, noch-nie-Dagewesenes können soll) dienen könnte. Tharun ist mir ehrlich gesagt zuwider. Aber ansehen, was die Überarbeitung daraus gemacht hat, werde ich mir zumindest mal; doch wahrscheinlich eher auch zum nach-Anregungen-Suchen. Allein, das alles wirklich mal auszuarbeiten fehlt dann wahrscheinlich doch die Muße.
Uthuria jedoch werde ich verfolgen und hoffentlich auch spielen. Da freue ich mich schon sehr darauf, war ich doch Mitbegründer des Uthuria-Projekts bei den Derischen Sphären, das jedoch eingeschlafen ist, als verkündet wurde, dass man sich offiziell um diesen Kontinent kümmern wolle. Nichtsdestotrotz finde ich einen afrikanisch angehauchten Kontinent genial und hoffe, dass es bei dieser Grundstimmung auch unter Prometheus bleibt. Ich bin gespannt, ob sich einige unserer alten Ideen mit der offiziellen Ausarbeitung decken werden. Rakshazar ist so mit das größte und schönste (im Sinne von Artwork, Printausgaben etc.) textbasierte Fanprojekt, das ich kenne, und dafür habe ich vollsten Respekt. Leider spiele ich nicht so viel, als dass ich auch nur in Betracht ziehen könnte, mal eine Runde dorthin zu entführen. Was schade ist, denn es stecken so viele schöne Ideen darin.
Mein favorisierter, etwas idealisierter Spielstil ist charakterzentriert, ziemlich detailliert und simulationistisch. (Der kann aber mitunter sogar ein wenig anstrengend sein und braucht entsprechende Mitspieler in der Gruppe – ich lache aber auch sehr gerne beim Rollenspiel und liebe unpassende OT-Kommentare … was sich natürlich manchmal etwas mit meinem selbstgestellten Anspruch beißt – wir sind ja nicht zum Spaß hier! ;)) Der Narrativist in mir will natürlich schöne Geschichten erleben und der Gamist in mir will, dass die Charaktere auch etwas können sollen, aber beides bitte soweit möglich in Einklang mit dem Hintergrund. Auch bin ich ein großer Verfechter des „die Regeln sollen die Hintergrundwelt abbilden (und umgekehrt)“-Grundsatzes. Regeln ignorierende Abenteuer oder schöne Hintergrundsetzungen zur Farce machende Regeln sind mir ein Gräuel. Alles sollte möglichst wie aus einem Guss wirken.
Mein Lieblingsgenre sind wohl Kriminal- und Stadtabenteuer, gerne auch mit arkanen Elementen. Ein wenig im Gegensatz dazu stehen Entdeckerabenteuer, die ich ebenfalls gerne mag, v.a. wenn sie sich mit alten Kulturen beschäftigen. Generell bin ich aber ein typischer Kampagnenspieler: Abwechslungsreiche Abenteuer mit einem zentralen Thema und Spannungsbogen, am besten noch mit ausführlichem Vorlauf, bevor die eigentliche Kampagne beginnt. Dass man sowas öfter mal aufgrund realweltlicher Umstände abbrechen muss, tut meiner Begeisterung für diese Spielweise aber keinen Abbruch.
Nandurion: Erzähle uns doch über das was du am Rollenspielsystem DSA besonders zu schätzen weißt. Warum spielst du vorrangig DSA? (Tust du doch, oder?)
Feyamius: Ich mag das komplexe Regelwerk und dass man häufig ohne viel Abstraktion für das, was man tun will, einen eigenen Regelkomplex zur Verfügung hat. DSA ist sozusagen ziemlich WYSIWYG. 😉
Außerdem hat es einen quasi unschlagbaren Hintergrund mit vielen schönen Settings und detailliert ausgearbeiteter Welt, die man so nicht aus dem Boden stampfen kann. Die Mischung aus irdischen Anlehnungen und eigener Interpretation stimmt meiner Ansicht nach meistens und ergeben ein tolles ‚Fäntelalter‘.
Nandurion: Aber DSA hat auch seine Nachteile: Was magst du nicht so gerne an Regelsystem und Spielwelt? Was würdest du gerne anders haben? Was sollte sich da deiner Meinung nach in Zukunft ändern?
Feyamius: Obige Aussagen sind unter einem gewissen Vorbehalt zu sehen.
Das komplexe Regelwerk an sich ist schon vielleicht nicht jedermanns Sache, da es einen gewissen Umfang benötigt. Jedoch kommt hinzu, dass es didaktisch nicht gut aufbereitet ist und daher ziemlich kompliziert wirkt. Die Präsentation stimmt einfach nicht. Darüber hinaus gibt es viele ähnliche Dinge, die unterschiedlich gehandhabt werden. Bei aller Liebe zum WYSIWYG wäre manchmal ein Bisschen mehr Abstraktion und weniger Sonderregelung vielleicht ganz gut, außerdem würde das auch erleichtern, denselben Regelkomplex auf ein noch gar nicht geregeltes, aber innerweltlich ähnlich scheinendes Phänomen auszuweiten. (Beispiel: Wenn die Schmiederegeln und die Alchimieregeln nach grundlegend gleichem System laufen würden, hätte man erstens eine Spezialregel weniger und zweitens könnte man es gleich auf allgemeine Handwerksregeln abstrahieren und damit dann auch sowas wie Teppichknüpfen abbilden.)
Die Spielwelt ist mir wahlweise ein wenig zu diversifiziert in den Settings oder zu klein (Stichwort: rückständiges Thorwal ‚neben‘ fortschrittlichem Horasreich). Auch haben sich über die prinzipiell wundervoll gewachsene Zeit leider „einige“ Ungereimtheiten eingeschlichen. Diese langsam und peu à peu zu reparieren und die Spielwelt somit vorsichtig zu überarbeiten ist ein notwendiger Behelf, er reicht mir aber eigentlich nicht aus. Ich fände einen ‚Reboot‘ Aventuriens gut, in dem der Kontinent vergrößert und etwas umgestaltet (Binnenmeer, Beachtung geografischer Gegebenheiten – da meldet sich der Simulationist in mir) wird, die Kulturen und Reiche leicht überarbeitet werden hinsichtlich eines aventurischen Gesamteindrucks, die Historie von merkwürdigen Ereignissen bereinigt wird (nicht von solchen, die aufgrund ingame-menschlicher Schwächen seltsam wirken, sondern solche, die aufgrund reiner outgame-Fails entstanden sind) etc.pp. Das soll jetzt nicht so verstanden werden, als dass ich alles zerschlagen wollen würde, ganz im Gegenteil: Es ginge eher darum, die Nachteile des gewachsenen Spiels – also etwa suboptimale, aber immer weiter mitgeschleppte Setzungen oder Komplikationen aufgrund irgendwie in den Hintergrund eingefrickelter Regelsystemumstellungen – zu tilgen, jedoch die positiven Aspekte zu bewahren.
Aber um nicht ganz kontrovers die Beantwortung dieser Frage zu beenden auch noch eine etwas konkretere Sache, die ich gerne ändern würde: Nichtgildenmagiertraditionen stärken. Regeltechnisch in ihrer Repräsentation, aber auch aventurisch mit mehr eigenen Sprüchen, eigenen Fähigkeiten und generell mehr Eigenarten.
Nandurion: Du warst schon als Autor und Layouter von zahlreichen Fanpublikationen tätig. Kannst du uns einen kleinen Überblick geben? Was motiviert dich zu dieser uneigennützigen Tätigkeit?
Feyamius: Naja, selbst wirklich Autor von neudeutsch ‚Fanwork‘ war ich ja noch nicht allzu oft. Gäbe es nicht noch andere Verrückte da draußen, die ihre Ideen zu Papier bringen und mit der Community teilen wollen, wäre Simias Werkbank ziemlich leer. Je nach Thema Lektorat oder „nur“ Korrektorat, außerdem Satz und Layout dieser Ideen zu übernehmen macht mir dann einfach Spaß. Ich bin, glaube ich, durch die Selemer Tagebücher dazu gekommen, die – wie man hier mal unumwunden zugeben kann – mit Pate für Simias Werkbank standen. Eine liebevolle Aufmachung wertet inhaltlich schon gut gemachte Spielhilfen/Abenteuer meiner Ansicht nach nochmal um einiges auf. So ist es bei einigen im Netz kreuchenden Fansachen wirklich schade, dass das Design dem Inhalt nicht entspricht, denn ich ertappe mich selbst manchmal dabei, wenn ich bei karger Formatierung den Inhalt nicht wirklich würdigen kann. Als deshalb die Idee eines Downloadbereichs bei Nandurion im Raum stand, war für mich klar, dass das nur mit einer ordentlichen Präsentation in Frage kommt. Also hab ich eigentlich fast alles, was sich in Simias Werkbank findet, selbst designt (außer das Abenteuer Turm über Kopf, das ganz genau so direkt von den Autoren kommt) und kümmere mich um die dafür oft notwendige Korrespondenz – wobei ich bei der Gelegenheit an dieser Stelle gleich allen Künstlern danken möchte, die ich im vergangenen Jahr mit Anfragen genervt habe und die mir mit Rat (Belehrungen im deutschen Urheberrecht 😳 ) und Tat (Genehmigung und manchmal sogar eigene Anfertigung von Bildern) zur Seite standen. Nein, Letzteres darf einfach nicht in einem Nebensatz im Klammern stehen, auch wenn ich vermeiden möchte, ein paar Namen zu nennen und eventuell andere zu vergessen: Was teilweise an Illustrationen eigens für die Fanprojekte entstanden ist, ist einfach phänomenal!
Neben meinem eigenen Perfektionismus (schönes Fanwerk ist einfach geil!) ist es diese Kooperation mit den motivierten Autoren (die meine Änderungsvorschläge mal einbauen und mal zurückschreiben, dass sie schon wussten, was sie tun) und den netten Zeichnern, die mich bei der Stange halten und für diese Arbeit entschädigen. Und wie gesagt ist es jedes Mal wieder befriedigend, wenn ein hübscher Download fertig ist. Ich freue mich auch jedes Mal über Feedback (in den Kommentaren oder bei unserem Partner, dem DSA4-Forum) und ich glaube, das geht den Autoren ähnlich.
Mit dem Fanpaket von Ulisses habe ich übrigens auch schon ein bisschen experimentiert und finde die Ergebnisse recht ansehnlich. Ich hoffe, dass diese ‚Institution‘ noch lange fortgeführt und mit immer mehr brauchbarem Zeug vollgestopft wird. 😉
Nandurion: Unter anderem hast du eine Spielhilfe für Halbzauberische Alchimisten erstellt und arbeitest derzeit an einer Fortsetzung. Was fasziniert dich an Alchimie und Artefakten so sehr? Sind die Regeln nicht abschreckend?
Feyamius: Oh ja, die „Fortsetzung“. Meine lange angekündigte (sie dürfte jetzt etwa seit zwei Jahren in einschlägigen Foren erwähnt werden, also noch vor Bekanntgabe der Wege der Alchimie …) „Artefaktmagie-Spielhilfe“ befindet sich gerade in einer kreativen Pause (*räusper*), ist aber generell noch work in progress.
Fasziniert bin ich von Artefakten, seit ich als Pimpf oben erwähnte Box Götter, Magier und Geweihte gelesen habe. Magische Wirkungen in Gegenständen mit sich rum tragen zu können und damit auch als Nichtzauberer an solche besonderen Fähigkeiten gelangen zu können, war einfach cool. Dabei haben mich die auch damals wohl schon vergleichsweise komplexen Regeln zur Artefaktmagie eher begeistert als abgeschreckt: Man konnte genau das basteln, was man wollte – und man konnte fast schon im wahrsten Wortsinn daran ‚basteln‘, statt es einfach irgendwie in die Welt zu klatschen. Als das Internet bei mir ankam entdeckte ich auch irgendwann den Hesindespiegel mit seinen Ausarbeitungen zu Artefakten und war begeistert – wir haben eigentlich nie mit vielen Hausregeln gespielt, aber die hatten wir drin; ich glaube, ich habe die meiner Gruppe damals versehentlich als „semioffiziell“ oder so ähnlich verkauft. Umso glücklicher war ich, als sie dann quasi in Stäbe, Ringe, Dschinnenlampen mit verwurstet waren. Ich fand also Artefaktmagie immer schon spannend und bin förmlich in die heutigen Regeln dazu hineingewachsen, sodass ich sie nie abschreckend fand – eher im Gegenteil.
Alchimie fand ich vorher eigentlich lange nicht so spannend. Ich habe mir nur irgendwann gedacht, dass Alchimisten eigentlich Halbzauberer sein müssten (begründeter findet ihr das im Vorwort meiner Spielhilfe) und habe die entsprechenden Professionen erstellt und die Spielhilfe zusammengefriemelt. Im Zuge dessen habe ich die Alchimie jedoch lieb gewonnen – nicht auf demselben Niveau wie Artefakte, aber immerhin. 😉 Daher kann es auch sein, dass es irgendwann wirklich eine Fortsetzung der Alchimistenspielhilfe gibt, ich habe da eine tolle Idee in der Sphärengeflüster-Rezension zu Wege der Alchimie aufgeschnappt, die es eindeutig wert wäre, umgesetzt zu werden. Das wäre jedoch ein ziemlich ambitioniertes (sprich: umfangreiches) Projekt und steht daher wirklich noch in den Sternen. Freiwillige vor! 😉
Nandurion: Hast du schon oder gedenkst du in Zukunft an offiziellen Publikationen für DSA mitzuwirken?
Feyamius: Ich war aufgrund meines Faibles für Artefakte gefragt worden, ob ich Kommentator für Wege der Alchimie sein wollte. Was für eine Frage! Ein bisschen Stolz bin ich auf kleine Fragmente meiner oben erwähnten Artefaktmagie-Spielhilfe, die im Zuge dessen Eingang in WdA gehalten haben, auch wenn eines davon jüngst großzügig erratiert werden musste :oops:. Eben jene offizielle Erratasammlung zu WdA habe ich dann auch erstellt, sodass ich gleich dafür sorgen konnte, dass die RAI erhalten bleiben. 😉
Momentan arbeite ich an der Beschreibung der Schule der Schmerzen zu Elburum für die kommende Publikation Stätten okkulter Geheimnisse, auch bekannt als MASH 3. So makaber es sich anhört, ich mochte diese Akademie schon immer (nennen wir es dunkle Faszination) und daher bin ich für diese Chance sehr dankbar. Ich hoffe, euch mit meiner Beschreibung diese dunkle Faszination ein wenig näher bringen zu können – wenn ich das schaffe, freue ich mich auf hoffentlich folgende Projekte. 🙂
Nandurion: Auf einer Skala von 1-10, wie nerdig bist du?
Feyamius: Klau ich mal den Informatikern ihre Witze: 2 😉
Nandurion: Wie viele Stunden verbringst du täglich oder wöchentlich in DSA-Foren (und Blogs)? In welchen Foren verbringst du am meisten Zeit? Was ist dein „Lieblings-“ oder „Stamm“-Forum?
Feyamius: Die Antwort „zu viele“ lest ihr hier wohl öfters, hm? 😉 Trifft aber eindeutig zu. Schätzen wir wöchentlich einfach mal auf etwa 30 Stunden, erschrecken kurz und vergessen das Ganze. 😉
Ich muss aber dazu sagen, dass ich dafür recht wenig spiele. Ich übe so also hauptsächlich mein Hobby aus bzw. habe das lange Zeit gemacht. Jetzt habe ich seit einiger Zeit endlich wieder eine regelmäßige Runde und kann da auch mal Spieler sein (in meinen vorigen Runden war ich hauptsächlich Meister).
Hauptsächlich bin ich im DSA4-Forum, dem Ulisses-Forum, dem Vinsalt-Forum und seit Neustem auch dem Tanelorn-Forum unterwegs mit absteigender Intensität. Als Stammforum betrachte ich eindeutig das DSA4-Forum (auch wenn ich streng genommen im Vinsalt-Forum vorher war, aber da hab ich lange Zeit „pausiert“), manchmal mache ich mir den Spaß und lese nostalgisch alte Postings von mir. Erinnert sich noch jemand an meine Dreipunkt-Nachsätze? 😉
Nandurion: Woher kommt der Name und das Bild für deinen Forenavatar in deinem Lieblings/Stammforum?
Feyamius: Der Name kommt von meinem PG-Elfenmagier und setzt sich einfach aus dem Isdira-Wort für „Elf“ und einer möglichst bosparanisch klingenden (Mittel- und) Endsilbe zusammen. Der Charakter war eigentlich schon eine abgespeckte Version eines alten Helden von mir, Amarellius von Loewenstaett – ich habe nach einer Möglichkeit gesucht, die Machtfülle dieses letztendlich 23-stufigen, aber keine 30 Jahre alten Beilunker Magiers einigermaßen korrekt abzubilden und mich eben für einen 400 Jahre alten Elfenmagier (aus Punin – der Beilunker hatte sich irgendwie in Richtung Artefaktmagier entwickelt, keine Ahnung wieso … *pfeiff*) entschieden. *schäm* Jaja, die sorglosen Jugendjahre. 😉
Das Bild meines Forenavatars im DSA4-Forum nenne ich gerne liebevoll „Borbaradwespe“. Als Fan der Gezeichnetenkampagne stehe ich natürlich auf Schwarz und Rot, bis mir irgendwann auffiel, dass das Borbaradmoskito im doppelten Sinne eintönig ist. Also nahm ich das Bild einer Wespe und färbte sie entsprechend um, et voilà …
Nandurion: Kommst du zur SPIEL nach Essen oder zur Dreieich-Con? Auf welchen Cons kann man dich meist antreffen?
Feyamius: Ist derzeit nicht vorgesehen. Ich war bisher kein großer Congänger, da ich im Saarland auch recht weit ab vom Schuss wohne, aber ein jährlicher Besuch der RatCon könnte sich nun etabliert haben. Es war einfach sehr lustig mit den verrückten Nanduriaten, aber auch – jaja! – mit den verrückten Ulisses-Leuten und natürlich den ganzen verrückten Autoren. Alle verrückt! 😀
Über die Beilunker Reiter
Nandurion: So, jetzt geht’s ans Eingemachte, nämlich um unsere Fragen rund um die Beilunker Reiter. Zuerst einmal die wichtigste Frage: Was hat dich dazu bewogen dich für den Job zu bewerben?
Feyamius: Ich hab auf Groupies gehofft, nur bisher bleiben die noch aus. Außerdem waren all meine T-Shirts in der Wäsche.
Nein, mal ernsthaft: Ich fand die Idee einfach gut. Die Kommunikation des Verlags wurde in der Community kritisiert, der Verlag fühlte sich missverstanden (diese blöde Formulierung im Zweifel bitte mir persönlich ankreiden), die Community sich nicht ernst genommen … da nimmt sich Ulisses „einfach“ Leute aus der Community, um mit „Ihresgleichen“ zu reden in der Hoffnung, dass ihre Ideen dann nicht mehr wie Ankündigungen der Apokalypse klingen. Dafür haben sie jetzt eben ihre Apocalyptischen Beilunker Reiter. 😉
Das war für mich ein bisschen wie das Ei des Kolumbus. Naheliegend, aber man muss erst mal drauf kommen. Eine Vermittlertätigkeit. Fand ich gut, wollt ich mich einbringen. Auch wenn ich bis dato auch gerne mal contra Ulisses gerantet argumentiert habe. Ich habe mich daher auch ein wenig über meine „Berufung“ gewundert, aber im positiven Sinne. Und amüsiere mich jedes Mal auf’s Neue über irgendwelche ‚Jubelperser‘-Unterstellungen.
Ich habe mich übrigens gar nicht im üblichen Sinn beworben. Ich war der Meinung, dass Ulisses besser Leute, die ihnen in den Foren schon als passend für diese Aufgabe aufgefallen sind, selbst anschreibt und nachfragt. Genau das habe ich (nicht nur) im Hausforum auch geschrieben … als Clemens darauf aufmerksam (gemacht) wurde, hat er mich angeschrieben and here I am.
Nandurion: Wie siehst du deine Rolle als Beilunker? Was sind deine Aufgaben, für was möchtest du dich einsetzen, was ist dir wichtig?
Feyamius: Wie schon gesagt: Ich sehe mich als Vermittler. Ich möchte die Ideen von Ulisses so an den Mann bringen, dass sie nicht übermäßig negativ verstanden werden – natürlich möglichst ohne sie zu verfremden. Bescheuerte Ideen bleiben das auch mit Zuckerguss, aber wenn eigentlich rechtschaffene Intentionen aufgrund der Formulierung so falsch verstanden werden, als seien es Hiobsbotschaften, dann ist das schade und man sollte an der Formulierung arbeiten. Entweder indem man es der Community gleich von Jungs aus den eigenen Reihen erklären lässt, oder indem man reformuliert; was beides getan wird und was ich gut finde.
Gleichzeitig möchte ich das verstreute Feedback der Community sammeln und an Ulisses weiterleiten, so dass möglichst wenig an guten Ideen und konstruktiven Anregungen in den Weiten des Datenlimbus ungenutzt versauern.
Ich möchte also kurz gesagt für eine bessere Kommunikation und Kooperation zwischen Verlag und Community sorgen. Damit der Verlag das produzieren kann, was die Spieler sich wünschen; das an Zusatzmaterial anbietet, was angemessen und hilfreich sowie im Gegenzug PR und Werbung ist; damit die Stimmung freundlicher wird, damit man gegenseitig voneinander profitieren kann, damit man wieder gerne DSA spielt … okay, ich hör‘ ja schon auf mit den pathetischen Reden! 😉
Nandurion: Wie gedenkst du deine Rollen als Beilunker Reiter, Forenmitglied und Nandurion-Blogger zu trennen? Ist das überhaupt nötig?
Feyamius: Hab ich kurz gedacht und mich schnell anders besonnen. Es ist nicht nötig. Es wäre am Anfang hilfreich gewesen, aber mittel- bis langfristig ist es glaube ich integrer, souveräner und damit besser für alle Rollen, größtenteils so zu bleiben und zu sein, wie man eben ist.
In der Übergangsphase wurde man hauptsächlich als Beilunker Reiter gesehen, unabhängig wie lange man vorher schon im jeweiligen Umfeld unterwegs war. Und dann kam gleich die erste Bewährungsprobe, noch vor unserer offiziellen Einführung, die dann auch noch suboptimal verlaufen ist. Das waren ein paar missgelaunte Umstände zu viel und hat zum Fail geführt. Staub aus den Hosen klopfen, wieder aufsitzen, weiter reiten. 😉
Ich glaube ja, dass man in der Forenlandschaft teilweise von falschen Voraussetzungen ausgegangen ist, es waren bestimmte Erwartungshaltungen gegenüber den Reitern da, die wir nicht erwartet hatten, die wir nicht kannten und die uns erst später bewusst wurden. Wir wurden zunächst nicht mehr primär als der User gesehen, auch abseits jedes „Reiterstatements“, sondern fast alles wurde als indoktrinierte Ulisses-Propaganda ausgelegt. Das ist jetzt natürlich ‚etwas‘ übertrieben dargestellt, aber für einen groben Eindruck, wie wir das teilweise empfanden, sollte es ausreichen.
Jetzt ist es seit einiger Zeit recht ruhig und die Leute können sich wieder an die „Privatperson Feyamius“ gewöhnen. Nicht jeder Flachs, den ich im Smalltalk-Thread des DSA4-Forums mache, wird mir mehr als Verlagsmeinung ausgelegt – auch in den Diskussionsbereichen und sogar den Produktbesprechungen kann ich wieder einigermaßen normal posten. Ein Wunder? Nein, menschliche Psyche. Aber das muss man als Nicht-PR-Mann wie ich es bin anscheinend erst mal selbst rausfinden … ist ja nicht so, als hätte man uns nicht gewarnt … 😉
Meine Tätigkeiten als Nanduriat sind davon glücklicherweise überhaupt nicht betroffen. Ich hatte die Befürchtung, bestimmte Themen auslassen zu müssen, aber bisher gibt es Nandus sei Dank keine Anhaltspunkte dafür, dass das nötig ist. Wenn mir das erste Mal nachvollziehbar (also nicht völlig aus der Luft gegriffen) unangemessener Ulisses-Hype vorgeworfen wird, denke ich darüber nach, die bisherigen Pläne – entsprechend kritische Inhalte nur noch von anderen Nanduriaten behandeln zu lassen –umzusetzen, aber ich bezweifle einfach mal, dass das passieren wird.
Wie gesagt, diesmal ohne triefende Ironie: Es scheint sich einzupendeln, wir sammeln fleißig Anreize in Foren und Blogs und tragen die an den Verlag heran, während Ulisses an der ersten „Beilunker Depesche“ arbeitet, um einen Schwung Dinge hoffentlich zu allgemeiner Zufriedenheit zu klären. Der nächste Super-GAU kommt bestimmt, aber hoffentlich nicht zu schnell; und wenn, dann haben wir Reiter hoffentlich dazugelernt. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt. (dammit, das mit verkniffenen Ironie war wohl nix …)
Nandurion: Wie gehst du mit Infos um, die du von Ulisses erfährst. Markierst du die entsprechend mit einem „Clemens hat mir gesagt…“?
Feyamius: So oder so ähnlich, ja. Wenn wir exklusive Infos raushauen dürfen/können/sollen/müssen, ist es meiner Meinung nach klug und weise, diese entsprechend zu kennzeichnen, auf dass sie nicht als persönliche Ansicht des Users Feyamius aufgefasst und vor allen Dingen auch gesondert wahrgenommen werden. Insofern also doch ein bisschen Trennung der Ämter, aber rein zur Klarstellung.
Nandurion: Als Beilunker Reiter weißt du manchmal mehr als du sagen darfst. Brennt es dir da manchmal unter den Nägeln, wenn du dir in einer Foren-Diskussion das Tippen verkneifen musst?
Feyamius: Und wie! Viel schlimmer ist es aber, bei den ominösen, ganz konspirativen Skype-Konferenzen meine Neugier im Zaum zu halten und nicht alles zu fragen, was ich immer schon mal wissen wollte, und damit den Leuten auf die Nerven zu gehen, die das nochmal alles durchkauen müssen, obwohl manches bestimmt nicht eben das angenehmste Thema ist. Auch muss man natürlich bedenken, dass wir da auch immer nur eine Seite hören – sich da zu positionieren wäre ziemlich naiv und außerdem ‚politischer‘ Selbstmord. 😉 Egal, worum es geht. Interessant ist es aber immerhin und es hilft bei Diskussionen in Foren, nicht nur die dort geschilderte Sicht zu sehen. Ja, man wird ein bisschen neutraler, um die nächste Frage mal ein wenig zu teasern. 😉
Was ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge sage, ist, dass wir übrigens kaum an geheime Infos zu geplanten Produkten kommen. Dabei bin ich doch so furchtbar neugierig. Auf der anderen Seite vermeidet das natürlich das Brennen unter den Fingernägeln. Aber ich glaube, lieber Verlag, liebe Redax, damit könnte ich leben. 😉
Nandurion: Wie gehst du mit dem Vorwurf um, dass deine persönliche Meinung durch dein Amt als Beilunker Reiter beeinflusst wird. Ist da was dran?
Feyamius: Da ist was dran. Wer mich häufiger liest, wird aber hoffentlich erkennen, dass da nicht viel dran ist. Bei einigen Dingen wird man aber, wie oben schon gesagt, doch etwas verlagsneutraler. Inwiefern das jetzt aber am Status des Beilunker Reiters liegt oder daran, dass ich die ganzen Leute auf der RatCon kurz persönlich kennen gelernt habe und jetzt weiß, dass es keine „bösen Monster“ sind, kann ich gar nicht mal sagen. Wahrscheinlich teils teils.
Ich finde meine Betrachtungsweise neuerdings aber eher differenzierter und sehe das auch als etwas Gutes an. Nicht, dass ich vorher nicht oft Recht gehabt hätte … 😉
Nandurion: Es kam in der Community die Befürchtung auf, dass die Beilunker die „Überbringer schlechter Nachrichten“ für Ulisses spielen müssen. Dürft ihr auch gute Nachrichten überbringen?
Feyamius: Nein. Alle Rechte für gute Nachrichten liegen laut dem Standard-Beilunker-Reiter-Vertrag exklusiv bei der Ulisses Medien und Spiel Distribution GmbH.
Nandurion: Es gibt in der Community sowohl „Dauernörgler“ als auch „Jubelperser“. Wie gehst du mit solchen extremen Forenschreibern um?
Feyamius: Moment, ich dachte die ‚Jubelperser‘ seien wir? 😉
Naja, das, was sie schreiben, hat ja meist einen wahren Kern. Oder zumindest eine Kernaussage. Die versuchen wir zu filtern und zu verarbeiten, um es mal technisch auszudrücken. Menschlich können wir uns über manche Postings natürlich auch tierisch aufregen oder auch mal freuen; oder uns darüber lustig machen; oder ungläubig den Kopf schütteln. Aber wir versuchen auf jeden Fall, aus allem etwas Vernünftiges rauszulesen. Daher freue ich mich natürlich besonders, im Rahmen von Nandurion in Kontakt zu einem erfahrenen Radulologen zu stehen.
Nandurion: Ulisses hat in den letzten Monaten viel Gegenwind aus der Community bekommen. Zu recht? Bist du der Meinung, das Ulisses dadurch zum Umdenken im Umgang mit den Fans bewegt wurde?
Feyamius: Ich bin der Meinung, das Ulisses durch die Community zum Umdenken im Umgang mit ihr bewegt wurde. Ob das aus der Fülle und vor allem der Form des ‚Gegenwinds‘ resultiert, oder ob die gleichen Reaktionen (Stichworte: FAQ, „zurückrudern“) auch bei gemäßigterer Kritik erfolgt wäre, ist fraglich und im Nachhinein nicht mehr zu klären.
Unabhängig von seiner Intensität denke ich aber grundsätzlich, dass der Gegenwind teilweise gerechtfertigt war. Die erste Formulierung der Fanrichtlinien war geradezu niederschmetternd und wenn die zweite Fassung die eigentlich intendierte war, war die erste Version ein klarer Kommunikations-Fail. Auch und vor allem, da Ulisses sich durch vorangegangene Personalentscheidungen nicht gerade Freunde gemacht hat. Ein Umdenken, das jetzt abzusehen ist, war bitter nötig und ich hoffe, dass langsam und stetig das Band zwischen Fans und Verlag wieder gekittet oder neu geknüpft werden kann. Und die Beilunker Reiter sollen dabei helfen. Ob das funktioniert, wird sich zeigen.
Nandurion: Am häufigsten wurde wohl die Kommunikation von Ulisses mit den Fans kritisiert. Siehst du hier eine Besserung? Wie können die Beilunker zu einer besseren Kommunikation beitragen?
Feyamius: Öhm … redundant. 😳
Nandurion: Zu deinen Aufgaben als Beilunker Reiter gehört auch, zwischen dem Verlag und den Fans zu vermitteln. Könntest du versuchen einen Wunsch der Fans an Ulisses zu formulieren. Und das Ganze auch umgekehrt: Was wünscht sich Ulisses von den Fans?
Feyamius: Die Fans wollen als Fans der Welt Aventurien und des Spiels Das Schwarze Auge angesehen werden und nicht nur als Kunden. Sie wollen das Herzblut der Macher in „ihrem“ Spiel sehen. Sie wollen, dass Ulisses als Verlag dafür sorgt, dass ihre Welt weiter beschrieben wird und bespielbar gemacht wird, und nicht nur „Produkte“ „hergestellt“ werden. Die Fans wollen mit ihren Wünschen ernst genommen werden. Oder besser: Wir Fans! Denn wir sind DSA! 😉
Ulisses wünscht sich, schätze ich, als Macher mit Herzblut angesehen zu werden, die zwar Produkte herstellen – und auch verkaufen! – wollen, aber nicht nur. Sie wünschen sich, die Bedürfnisse der Fans klarer zu erkennen, damit sie ihnen ihre Welt in ihrem Sinne weiter beschreiben und dadurch bespielbar machen können. Ulisses wünscht sich, Gewinne einzufahren, damit es DSA weiterhin (in ihrer Hand) gibt – und dafür nicht verteufelt zu werden.
Ich finde, das lässt sich alles prima unter einen Hut bringen. Nur wie, daran muss noch ein bisschen gefeilt werden.
Nandurion: Feyamius, wir danken dir für das Interview!
Das Interview führte Thamor.
*ächz*
Ne sorry, das ist mir zu lang. Das lese ich nicht. 🙂
So lange Interviews hat ja noch nicht mal die echte Prominenz gegeben.
Eigentlich hatten wir ja gehofft, dass sich Bruderschwestern mit wenig Zeit aufgrund der graphischen Absetzung einfach die Fragen rauspicken, die sie interessieren. Wir nehmen uns die Kritik aber zu Herzen und führen für unsere Texte mit Überlänge eine tl;dr Fassung ein, die das Wesentliche in Twitterlänge zusammenfasst. Hier das Interview:
tl;dr: Feyamius mag DSA mitsamt seinen Regeln und ist pro Reboot Aventurien. Er übernimmt verschiedene Rollen im Netz, ist aber immer derselbe Feyamius.
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huhu,
schönes Interview, macht Spass zu lesen.
Grüße Sturmfelz
Ach papperlapapp! Der unterhaltsame Schreibstil relativiert die Textmenge. ; )
Ich muss gestehen… Das erste Drittel habe ich gelesen… das zweite Drittel überflogen.. und das letzte Drittel blieb dann bar jeglicher Aufmerksamkeit meinerseits. 😀
PS: Ich bin auch in den letzten Restmonaten eines Hartz IV-Studiengangs. 😀 Schreibe in naher Zukunft meine Magisterarbeit in ‚Archäologie‘! xD
Ausgerechnet das letzte Drittel, wo das doch gerade das beste und wichtigste ist… Das ist ja fast so, als würde man bei einem Kommentar
Mich interessierte der ‚Über Feyamius‘-Bereich inhaltlich irgendwie mehr als der Kram über die Beilunker Reiter. Besonders da ich vermutete, dass da ohnehin ähnliches Zeugs drinstehen würde wie bei Nebbi – und dem hab ich sein Interview ‚lektoriert‘. 😀
Nee, ich hab zu den Beilunker Reitern was ganz Anderes geschrieben als Nebbi! 😉
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