Inzwischen ist der eigentliche Tag wohl schon etwa eine Woche vorbei, aber dennoch wollen wir es uns nicht nehmen lassen, dem Schwarzen Auge zum 30. Geburtstag zu gratulieren. Anfang Februar 1984 fand die Nürnberger Spielwarenmesse statt, auf der Schmidt Spiele das neuartige Spiel vorstellte.
Am 13.02.1984, also morgen vor 30 Jahren, veröffentlichte der SPIEGEL dann einen Artikel über das gerade neu erschienene Spiel. Dank des kostenlosen Online-Archivs kann man diesen sogar auf der SPIEGEL-Seite nachlesen oder als SW-PDF eine Kopie des Originalartikels anschauen. Unter der Überschrift „Wahre Drachensaat“ geht es fundiert los: „Im Kleinstaat Aventurien ist die Hölle los…“
„Da haben wir ein dickes Ding gelandet“, strahlte schon Ernst Pohle, Marketingchef der Schmidt Spiele in Eching. „Die Einkäufer des Handels sind begeistert.“ Für das Phantasie-Spiel „Das schwarze Auge“ (Ladenpreis: 30 Mark) sollen sich bis zum Jahresende rund 100 000 deutsche Käufer erwärmen.
Und damit fängt das Geschäft erst richtig an, hoffen jedenfalls die Verkäufer. Denn die Spieler müssen, sofern sie sich nicht regelmäßig selbst weitere Abenteuer ausdenken, ständig neue Regieanweisungen in Buchform erwerben. Wer etwa die Kreuzfahrt auf dem „Schiff der verlorenen Seelen“ heil überstanden hat, soll anschließend, durch Fernsehwerbung motiviert, gleich in der „Schänke des Schreckens“ zechen oder im „Wald ohne Wiederkehr“ Zombies und Werwölfe niedermachen. Die jeweils neuen Abenteuer werden zum Stückpreis von 12,80 Mark geliefert.
Die Zeit brauchte etwas länger, bis sie vom neuen Spiel Notiz nahm. Im Februar war ihr Spielmessenbericht noch ohne DSA ausgekommen, doch im April 1984 zog auch in diesem Hamburger Publikationshaus das Rollenspiel ein. Dazu kann man den Artikel auch gleich als Prototyp der kommenden DSA-Titelgestaltung sehen: Drachen, D-Mark und Dämonen – ein Werk, das fast der lila Reihe entstammen könnte.
Im Fernsehen wurde bei den Berichten über die Spielwarenmesse der Fokus aber auf andere Themen gelegt. Dennoch sind diese erschreckenden Videos ein Beleg dafür, warum DSA vom Anfang an auf Railroading und Barbiespiel setzten musste!
Die Nanduriaten wünschen dem nun wohl endgültig den Jugendjahren entwachsenen Spiel auf jeden Fall alles Gute! Darauf, dass wir in der Schänke des Schreckens noch viele Zombies und Werwölfe beim Trinken niedermetzeln dürfen! Das wohl!
Sieht man diese alten Berichte zur Nürnberger Spielwarenmesse könnte man genauso sagen Modelleisenbahner-Messe.
Den Werbespot zu DSA habe ich aber nicht gesehen. Oder hab ich da was falsch verstanden?
Ganz großes Kino!!!!
„Pardauz, parbleu, Schockschwerenot, wer dieses spürt, den holt der Tod.“
„D&D ist ein Auto, Das Schwarze Auge ein Mofa. Mofas sind einfacher zu fahren, klar, aber man kommt halt nicht weit“
Herzlichen Dank für diese Funde. 🙂 🙂
Ihr Schweine! Jetzt habe ich mir den Messebereicht komplett angesehen und gehofft, dass irgendwann noch ein Heiuppei von Schmidt Spiele auftaucht…
http://www.lokalkompass.de/essen-sued/kultur/eine-partie-das-schwarze-auge-mit-autor-ulrich-kiesow-1984-in-essen-m1125248,217201.html
Der ersten Kommentar bitte kicken…
Wer kennt heute noch Andropow!? Aber DSA lebt noch immer. Happy Birthday, love of my live, auf weitere 30 Jahre.
Andropow? Ist das nicht eine Flugzeug-Marke? 😛
Sorry, ich habe leider kein Video zur DSA-Präsentation gefunden. Aber die beiden Schmankerl zur Restmesse wollte ich euch nicht vorenthalten (nachdem ich sie mir auch ganz angeschaut hatte um zu schauen, ob da noch DSA kommt – jetzt habe ich wenigstens nicht alleine gelitten).
Die bärtige Runde in Essen ’84 ist auch großes Kino, danke TeichDragon 🙂
Großartige Fundstücke, vielen Dank! Und Sabine Sauer mit exlodierter 80er-Frisur. 🙂
Happy happy birthday, DSA!
Vielen, vielen Dank für das Fundstück aus der Zeit. Das war große Klasse.
http://tagschatten.blogspot.de/2014/02/ein-fundstuckchen.html