Werkstattbericht zu „Wege der Alchimie“

Am Sonntag gab Chris Gosse in seinem Werkstattbericht zu Wege der Alchimie (WdA) ein paar weitere Einblicke in den vermutlich im 1. Quartal 2011 erscheinenden Band. WdA wird ein Band der roten Reihe und vermutlich die Nummerierung R5 erhalten. Der Band wird dann R2 Stäbe, Ringe, Dschinnenlampen (SRD) ablösen. Vom SRD wird es dann keine weiteren Neuauflagen mehr geben.

Was gibt es also Neues in WdA zu finden? Von Allem mehr. Es wird mehr Artefakte, Rezepte und vor allem mehr Zauberzeichen geben. Die Zauberzeichen in der Dunkle-Zeiten-Box waren sozusagen ein Test und auch einige der Zauberzeichen aus der Box werden sich in WdA wiederfinden lassen. Außerdem wird es leichte Regeländerungen und Erweiterungen zum aktuellen Kanon geben.

Artefakte

Die Artefakte aus dem SRD werden alle enthalten sein, Artefakte die im Aventurischen Boten vorgestellt wurden, werden vermutlich nicht eingearbeitet werden. Die Artefakte aus SRD werden teilweise überarbeitet oder angepasst. Ein Beispiel: Das Frevlergewand wird auf den aktuellen Stand gebracht (z. B. aktuelle Infos zum Halsband der Thargunitoth, Amazeroths Maske).

Weiterhin werden aber auch neue Artefakte vorgestellt. Dabei werden vor allem semipermanente oder einmalige Artefakte vorgestellt, anstelle von uralten legendären Infinitum-Artefakten. Dadurch sollen mehr Artefakte beschrieben werden, die auch der Lohnmagier erschaffen kann (z. B. Abvenenum-Kelch). Außerdem sollen teilweise die Artefakte in verschiedenen Varianten dargeboten werden. Zum einen in der einfachen Ausführung, zum anderen in einer komplizierteren Form für Fortgeschrittene.

Artefakterschaffung

Zur Herstellung von Artefakten konnte Chris Gosse noch nicht all zu viel sagen, da Thomas Römer gerade an der Überarbeitung der Regeln sitzt. Bei den Regeln zur Artefaktherstellung wird versucht, einheitliche und auch leichtere Regeln zu konzipieren. Einfach heißt aber nicht, dass es nur noch einen Wurf auf den Arcanovi gibt, sondern viel mehr soll es so sein, dass, wenn man es einmal verstanden hat wie es geht, man intuitiv weiß, nach welchem Schema die Erschaffung abläuft.

Damit soll versucht werden, dass auch ein Spielleiter, der sich auf dem Gebiet der Artefakterschaffung nicht so auskennt, wie der Spieler des Artefaktmagiers, einfacher in die Regeln reinkommt und auch mal die Gegenspieler schneller mit regelkonformen Artefakten ausstatten kann. Mit einheitlichen Regeln ist gemeint, dass die Regeln für alle Zauber, die Artefakte erschaffen, gültig sein soll (Applicatus, Arcanovi, Zauberklinge usw.). Neben den Regelmechanismen zur Erstellung, soll der Beseelung und Besessenheit mehr Platz als im Vorgänger SRD eingeräumt werden.

Alchimie

Eine interessante Neuigkeit ist die Unterteilung in drei Klassen. Archaisches Labor – Hexenküche – Laboratorium. Bei den Rezepten ist angegeben, welche Voraussetzung ich für meinen Trank brauche. Diese Unterteilung in drei Klassen gibt dann die Komplexität des Trankes an. Natürlich kann auch eine Hexe ein Laboratorium nutzen, aber da sie nur die Hälfte der Gerätschaften kennt, kann sie dann weiterhin nichts Komplexeres brauen. Außerdem wird so sichtbar, über welches Wissen z. B. die Ork-Schamanen in der Kunst der Alchimie verfügen.

In dieser Dreiteilung gibt es noch ein paar Zwischenabstufungen, so dass der Alchimist auch im Laufe seines Abenteuerlebens sein Labor ausbauen kann. Preislich liegt das Archaische Labor beim Alchimistenkoffer und ist damit 100% mobil, wenn man die ganze Zeit einen großen Koffer schleppen will. Weiterhin ist es mit den ersten beiden Kategorien überhaupt möglich auf Kochen (Tränke) auszuweichen.

Für die einzelnen Rezepte wird es eine Verbreitung geben, allerdings nicht nach der magischen Repräsentation, da ein jeder Held in der Theorie nur Alchimie steigern muss und dann Tränke brauen könnte. Deswegen wird es nur eine globale Verbreitung geben. Allerdings kann es sein, dass es manchmal noch spezielle Hinweise gibt (Bsp.: Verbreitung 2, unter Waldmenschen 5).

Endlich wird auch geklärt, über was für eine Anzahl an Rezepten ein Alchimist verfügt. Die bisherige Idee sieht vor, pauschal vorzugeben, dass der Alchimist „x“ Rezepte der Verfügbarkeit „y“ sowie „z“ Rezepte der Verfügbarkeit „a“ erhält. Vielleicht wird es aber auch ein wenig an das System der Wahren Namen, die der Dämonologe zu Spielbeginn bekommt, angelehnt. Welches ähnlich ist, nur dass der Wert, den man in den Invokationszaubern hat, sich auf die Anzahl an Wahren Namen auswirkt.

Ansonsten wird es einen Abschnitt „Alchimie im Spiegel der Kulturen“ geben und dazu auch Illustrationen, damit der Leser insgesamt einen besseren Einblick bekommt, wie andere Kulturen mit Alchimie umgehen. Ein Abschnitt zur profanen Alchimie (z. B. Leim) gibt es auch, allerdings ohne Herstellungsregeln.

Rezepte

In WdA wird es ungefähr 30 neue Rezepte geben, was fast eine Verdoppelung darstellt. Die neuen Rezepte sind allerdings nicht alle neu, auch Tränke aus verschiedenen Abenteuern sollen mit eingearbeitet werden (Zwei-Komponenten-Gift). Die Rezepte aus dem Handgelenk, mit denen sich auch ein Alchimist seiner Haut erwehren kann, klingen mit Arbeitstiteln wie „Nebelgranate“ und „Niespulver“ schon einmal vielversprechend.

An weiteren neuen Rezepten nannte Chris Gosse den „Unverwundbarkeitstrank“, der den RS anhebt, so wie das „Vergangenheitselixier“, welches den Nutznießer für die Dauer in eine jüngere Variante seiner selbst verwandelt (keine Illusion!).

Rauschmittel und Gifte werden ebenfalls enthalten sein und teilweise sogar gänzlich neue, da es wohl gerade im Norden Aventuriens kaum berauschende Mittel gäbe. Bei den Giften soll es eine Staffelung nach den bekannten Stufen A, B, C, D, E geben, je nach Dosis des Gifts.

Zauber- und Schriftzeichen

Wie schon eingangs erwähnt wird das Kapitel rund um Runen und Zauberzeichen um einiges aufgewertet werden. Genaueres konnte Chris Gosse während des Workshops dazu nicht sagen, da Uli Lindner sich um die Zauberzeichen kümmert. Allerdings konnte er sagen, dass die kompletten Zeichensätze zu Zhayad, Nanduria, Drakhard, Gimaril und Amulashtra enthalten sein werden. Arkanil wird auf Grund der problematischen Zeichendarstellung (dreidimensional) nicht als kompletter Schriftsatz enthalten sein.

Der Mechanikus und die Unmetalle

Leonardo wird ein Buch über transsphärische Metallurgie schreiben. In der Schrift, die 1034 BF vollendet sein wird, sind seine langen Studien auf Basis der Unmetalle niedergeschrieben. Darin schrieb er seine Forschungen an alchimistischen Substanzen, die eine Legierung auf Basis der Unmetalle herstellen sollen, nieder und wie diese funktionieren.

Denn der berüchtigte Mechanikus hat es wirklich geschafft, Legierungen auf Basis von Narrenglas, Krakensilber, Knochenblei und Hölleneisen herzustellen. Diese werden auch mit ihrer Wirkungsweise in WdA beschrieben werden. Geisterblech wird dann z. B. durch eine Beseelung zu einem „Uhrwerkblech“ (Steampunk-Elemente lassen grüßen).

Von dem Buch wird es pro Jahr ca. drei Abschriften an enge Vertraute Leonardos geben. Auch Helden können an eine Abschrift gelangen, die Voraussetzung, um das Buch zu verstehen, werden allerdings wohl eine große Hürde darstellen (Hüttenkunde 18+ etc.).

Materialien, Analyse und Tabellen

Das Material-Kapitel wird teilweise ein wenig erweitert und ergänzt. Als Beispiel wurde die Zyklopenzeder genannt, die um die „Rashtulszeder“ erweitert wird, also eher Detailverbesserung in dieser Richtung. Insgesamt werden, um beim Beispiel Hölzer zu bleiben, wohl 3-4 neue Hölzer hinzukommen.

Die magische Analyse soll auch noch einmal überdacht werden, um zu schauen was irgendwie vereinheitlicht werden kann. Die sehr schönen Beispiel-Analysen der verschiedenen Repräsentationen aus dem SRD werden auch in WdA zu finden sein.

Im Anhang wird es einen größeren Tabellenteil geben, welcher die ganzen beschriebenen Sachen noch einmal in Kurzform alphabetisch sortiert enthält. In diesen Tabellen werden dann die wichtigsten Proben wie z. B. Brauschwierigkeit angegeben sowie selbstverständlich ein Verweis auf die Seite. Eine weitere Tabelle befasst sich mit allerlei Preislisten, einzelne Gerätschaften wie Trichter, Kolben etc. werden allerdings nicht enthalten sein.

Neben diesen ganzen Listen und Tabellen wird es noch ein paar Würfeltabellen für den Spielleiter geben. Die Würfeltabellen reichen von der „Beute eines Labors“, einer Tabelle mit Rohzutaten (wo allerdings ca. 10 % auch einfach keine „richtigen“ Zutaten sind) bis hin zu einer Tabelle, mit der solche Sachen wie Geruch, Aussehen etc. eines Trankes bestimmt werden können (Shadowrun Foodfight lässt grüßen).

Illustrationen

Ein Großteil der neuen Illustrationen sind von Melanie Maier, ein paar weitere neue Zeichnungen stammen unter anderem von Eva Dünzinger. Dabei sollen Zauberzeichen, Runen oder auch die „Technik eines Schutzkreises“ bebildert werden.

Für weitere Infos gibt es im kommenden Aventurischen Boten #144 einen Bericht zu Wege der Alchimie.

Quelle: DreieichCon

Über Amirwolf

Amirwolf heißt eigentlich Julian und ist eher unter seinem Spitznamen Locke bekannt. DSA spielt er nun schon seit einigen Jahren und leitet dort vor allem. Bei Nandurion ist er seit Herbst '10 als Blogger aktiv und ist einer der zwei Admins.
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1 Antwort zu Werkstattbericht zu „Wege der Alchimie“

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