Wie André Wiesler heute im Ulisses-Forum verkündete, wurde schon vor einigen Wochen beschlossen, den Verkauf der Heftromane des Pabel Moewig Verlages im Ulisses-Universe Shop zu beenden. Dies wird voraussichtlich im April der Fall sein. Der ganze Beitrag findet sich hier.
Quelle: Ulisses-Forum
Über Salaza
Salaza heisst im wirklichen Leben Thorsten und spielt mit wenigen Unterbrechungen seit 1985 DSA. Er beschäftigt sich mit dem aventurischen Kartenwerk und mit der Erstellung von DSA-Schriftarten und tut gerne seine Meinung kund, wenn ein Produkt in seinen Augen blöde Fehler oder tolle Ideen hat.
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Welch unspektakuläres Ende …
Naja, ich hab während des Studiums ein ostdeutsches Sprichwort mitgenommen: „Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“. Bewahrheitet sich immer wieder …
Was lernen wir daraus? Perry Rhodan darf ruhig als Entschuldigung dafür dienen, dass man Gesinnungsliteratur für den rechtsextremen Spaßbedarf vertreibt.
@Zwerg des Monats
Für mich tönt deine Kritik unverhältnismäßig scharf, so wie der schwarze Kanal zu seinen besten Zeiten…
Wenn der Landser schon im Nachverkaufsvertrieb verramscht werden muss, ist das doch ein Zeichen dafür, dass die Auflagen nicht mehr normal verkauft werden können. Also wenn dem Verlag Bussi Bär oder Freizeitwoche untergeschoben worden wäre, so ist das weltanschaulich sicher unverfänglicher, aber ich sehe keine Hinweise darauf, dass die Landser-Reihe bewusst eingekauft wurde. Es ist halt ein unschöner Beifang aber man hat die Kooperation schon länger aufgekündigt.
Also viel Lärm um nichts.
Und mal im Ernst, wie oft hast du dein Postulat schon in einer Tankstelle, Kiosk oder Bahnhofsbuchhandlung verkündet, in denen „Gesinnungsliteratur für den rechtsextremen Spaßbedarf“ hauptsächlich vertrieben wird?
@Orcus: Wie ich in einem anderen Beitrag schon geschrieben habe, ist die Produktpalette bei Ulisses stark beschränkt, in der öffentlichen Wahrnehmung gänzlich auf Rollenspielprodukte und Fantasy. Das sieht bei Tankstelle, Kiosk, Amazon etc. schon ganz anders aus. Dort ist Landser wirklich in der Masse von vielen anderen Produkten. Das ist bei Ulissess anders, ja, und wenn man nicht sämtliches Wohlwollen aufbringt, könnte man sagen, es wird zu einer neuen Qualität des Verlages, nun auch diese rechtsextreme Literatur anzubieten. Natürlich ist es kein vorgeschobenes Argument, wenn es jetzt heißt, man sei vertraglich dazu verpflichtet gewesen, auch den Landser anzubieten. Das mag schon so sein. Dann muss man davon ausgehen, dass es dem Verlag wichtig ist oder gewesen ist, diesen Vertrag so abzuschließen und zu erfüllen. Das schließt dann auch den Verkauf von kriegsverherrlichenden Romanen mit ein. So recht weiß ich nicht, wie man das eine von dem anderen trennen soll.
http://www.f-shop.de/cgi-bin/f-shop/S2P10600?id=bLdAhLhR&mv_pc=4607
*hust*
Wenn man verrückte Naziwissenschaftler und Naziwerwölfe spielen kann halt also keiner ein Problem damit? Sobald aber Groschenromane auftauschen die auch nur indirekt mit dem Nationalsozialismus verbunden sind gibt es eine Revolution?
Natürlich war es ihnen wichtig den Vertrag ab zu schließen, sie wollten unbedingt Perry Rhodan und Atlan vertreiben dürfen, steht doch in der Stellungnahme.
Das man als Fanboy nicht so genau hinschaut ist doch verständlich.
Leute, wer heute RTL 2 guckt, als Kind Bussi Bär (warum ist das eigentlich ein Braunbär?) oder später die Bravo gelesen hat, der hat den Landser auch querfinanziert. Ich bin da zum Glück raus, da zu meiner Zeit Bussi Bär noch vom Bastei-Verlag verlegt wurde und ich keinen Fernseher mehr habe.
Ich bin wirklich der Ansicht, dass es für Ulisses ein genauso unangenehmes Erwachen war wie für uns, als sie realisiert haben was für Restposten sie verramschen müssen. Rätselhefte haben bisher auch nicht zum Portfolio gehört und die Qualität von Militär & Geschichte und Geschichte und Wissen sind auch unterirdisch im Vergleich zu z. B. G-Geschichte mit Pfiff oder erst dieser Nostradamus Nonsens…
Was wollt ihr denn noch von Ulisses? Sie haben sich doch schon öffentlich distanziert.
Danke, Zwerg des Monats, Du triffst den Nagel auf den Kopf:
„Zwerg des Monats sagt: 3. Januar 2013 um 14:05 Was lernen wir daraus? Perry Rhodan darf ruhig als Entschuldigung dafür dienen, dass man Gesinnungsliteratur für den rechtsextremen Spaßbedarf vertreibt.“
Als Verlagsleitung weiß man genau, was man einkauft, und was man wie verkauft. Exakt damit verdient man schließlich sein Geld. Niemand kann mir erzählen, dass da keine Absicht hinterstand: Man kannte die Inhalte, und man hat es mindestens billigend in Kauf genommen, möglicherweise sogar gerne.
Schaut es euch an: http://www.ulisses-universe.de/ Da liegen nun die Wehrmachtsabenteur und die DSA-Romane in ein- und derselben virtuellen Grabbelkiste. Gibt es einen besseren Weg, das Zeug Kindern und Jugendlichen unterzujubeln, „salonfähig“ zu machen? Wollt Ihr das wirklich, Ihr ist-ja-nicht-so schlimm-und-eigentlich-doch-überhaupt-nichts-passiert-Kandidaten?
Als DSA-Spieler möchte ich nicht in die Nähe der Rechtsextremen gerückt werden, auch nicht von den derzeitigen Rechteinhabern. Als Verlag hat man eine Verpflichtung, die um ein Vielefaches größer ist als der Kiosk um die Ecke. Ich würde meinem Spiele- und Comicladen des Vertrauens sehr deutlich sagen, was ich davon halte, würde ich rechten Schund bei ihm entdecken. Und genauso halte ich es mit Ulisses und mit allen, die das zu relativieren versuchen.
Es ist gut, dass es bald aus dem Programm genommen wird, aber ich sage es ganz deutlich: Der Ulisses-Verlag hat mit dieser Aktion ein gut Teil Vertrauen verloren.