Das DSA-Computerspiel Demonicon ist heute in der PC-Version erschienen. Gestern ist es in den Versand gegangen und seit heute auch als Download (bspw. über Steam für 39,99 €) erhältlich.
Wer sich vor dem Kauf noch einen ersten Eindruck verschaffen möchte, für den haben wir zudem drei taufrische Testberichte aus dem Netz gefischt:
Allen, die sich für die Entstehungsgeschichte des Spiels interessieren, legen wir außerdem nochmal unser Interview mit den Machern von Demonicon ans Herz.
Quellen: Steam, Buffed.de, PC Games, Computerbild
Tjoa… angespielt und im Großen und Ganzen für gut befunden.
Aller erster Eindruck:
Da kommt man nach einem langen Arbeitstag nach Hause und freut sich gleich starten zu können, hab ja immerhin schon gestern die Steam-Installation durchgeführt.
Also anklicken und loslegen?
DENKSTE! Erstmal nochmal 10 Minuten Installationsroutine und DANN aufeinmal der Kalypso-Launcher?? WTF!
Was soll der Mist denn? Schon wieder meine Daten rausgeben und Konto anlegen oder was? Wozu hab ich denn Steam?
Man, das ist schonmal genau der Einsteig, wie man ihn NICHT macht.
P.S.: Ich habe anscheinend die Anmeldug übersprungen, bin mir aber nicht sicher, da ich trotzdem vorher schon das Kalypso-Konto eingerichtet hatte.
Ich hab’s (offensichtlich erfolgreich) mit dem Überspringen des Kalypso-Launchers hingekriegt. Hab mich aber auch erstmal gewundert und diese überflüssige Animation der Käuferschaft zur Doppel-Anmeldung für doof befunden. Nicht, dass ich meine Daten bei Kalypso in schlechteren Händen wähnen würde als bei Valve oder beliebigen anderen (unfreiwilligen?) NSA-Zuträgern, aber ich werde wohl nie ein Freund von diesen Online-Kopierschutz-Systemen werden.
Das Spiel selbst hab ich bislang für gut befunden. Natürlich in vielerlei Hinsicht nicht vergleichbar mit einer millionenschweren Bioware- oder Bethesda-Produktion, aber die vielen kleinen Macken verzeih ich dem Spiel gerne, weil die Atmosphäre einfach stimmt.
Ich finde es bisher wirklich sehr steril, es hat nicht den Flair von Drakensang und kann dann erst recht nicht mit dem Witcher auch nur annähernd mithalten.
Manche Sachen sind sogar extrem nervig, ob das jetzt die sehr merkwürdigen Gesichter der beiden Geschwister sind, oder dieser behämmerte, verseuchte Kerl neben dem Familienplatz am Anfang in Warunk, der ununterbrochen und sehr laut seinen Mist labert und massiv die Dialoge stört.
Bis jetzt finde ich den Einstieg und die Geschichte auch sehr gezwungen bis überrumpelnd. Es muss ja kein Bombeneinstieg sein wie bei Tomb Raider oder Witcher 2, aber etwas mehr Erklärung und Mitnehmen ins Geschehen wäre schon wünschenswert. Ich meine der Einstieg entscheidet, ob man das Spiel spielen wird oder nicht!
Es war klar, dass es kein Triple-A-Titel sein würde, aber die Technik ist irgendwo bei Gothic 2 anzusiedeln, von dem es sich insgesamt auch viel abguckt.
Wenn ich mir da das Schicksalsklinge-Remake anschaue, also so weit sind die nicht auseinander, muss ich sagen.
Naja, etwas weiter spiele ich es noch.
Ehrlich gesagt freue ich mich sehr über die „Retro-Technik“, denn sonst würde das Spiel auf meinem Gurken-Laptop hier überhaupt nicht mehr laufen. 😉
Der Vergleich mit dem Schicksalsklinge-Remake finde ich hingegen deutlichst übertrieben. Klar hat „Demonicon“ seine Macken und ist nicht das tollste Spiel der Welt geworden, aber es ist nicht komplett verbuggt und unspielbar und erweckt – wenn es auch nicht wirklich auf der Höhe der Zeit ist (über den „Detailreiche State-of-the-Art-Grafik und lebendige Spielwelt dank Havok Vision Engine“-Hinweis bei Amazon musste ich schon deutlichst schmunzeln) – so doch nicht den Eindruck als hätte es im Hinblick auf Spielmechanik und Bedienkomfort bereits mehr als zwei Jahrzehnte auf dem Buckel. Insofern sehe ich schon noch einen deutlich Unterschied zwischen den beiden Titeln.
Zugegeben, ich bin total voreingenommen und will ohnehin stets jede Inkarnation Aventuriens auf meinem Computer lieben, aber ich habe bislang meinen Spaß mit „Demonicon“. Und darauf kommt es doch an. 🙂
Was die Sterilität angeht, hast du natürlich recht, die ganze Spielwelt könnte durchaus lebendiger und organischer gestaltet sein. Da hatte „Drakensang“ (und insbesondere „Am Fluss der Zeit“) die Nase deutlich vorne. Das Flair hingegen trifft für mich in seiner Düsternis und Tristesse die Schattenlande recht gut.
So, nach 28 Stunden Spiel bin ich jetzt durch. Insgesamt ein schnuffeliges Spiel. Es kann natürlich nicht mit Triple-A-Titeln mithalten, aber sowohl von der Länge als auch vom Gameplay als auch von der Atmosphäre (die natürlich unter der Sterilität leidet, aber durch den sich extrem ins Aventurienflair reinhängenden Daniel Heßler gewinnt) finde ich es überzeugend.
Klar, am Anfang weiß man ohne Mutterglück gespielt oder gelesen zu haben nicht so recht, was da grad vor sich geht, aber das legt sich IMO recht fix.
Den Schicksalsklinge-Vergleich empfinde ich da persönlich als den Godwin des Rollenspiels.
Spannend wird natürlich angesichts der Multiple-Choice Möglichkeiten, wie es mit den Borbaradianern weitergeht – da ist ja so ziemlich alles möglich und irgendwie muss eine Version im nächsten Orgaband festgeschrieben werden…