Dass Der Träumeschmied nicht, wie zuvor angekündigt, als Teil der Splitterdämmerung erscheinen wird (Nandurion berichtete), hatte für Diskussionen und reichlich negatives Feedback gesorgt.
Von Seiten der DSA-Redaktion wurde zu diesem Thema inzwischen eine redaktionelle Stellungnahme verfasst, in der Alex Spohr noch einmal ausführlich auf die Hintergründe und Gründe der Entscheidung eingeht. Ihr findet sie an dieser Stelle.
Quelle: Ulisses
Klarer Fall von misslungener Kommunikation. Scheinbar erscheint das Abenteuer ja doch, nur ohne Bezug auf den Splitter.
Hätten sie das mal von Anfang an so gesagt.
Dass der Autor später ein „splitterfreies“ Abenteuer in Yol-Ghurmak schreiben würde, war von Beginn an deutlich gesagt worden (und stand auch in unserem Bericht). Nur wird dieses Abenteuer nicht mehr das ursprünglich intendierte Abenteuer sein, weil dieses natürlich die Splitterthematik prominent enthalten hätte. Insofern hatte man m.E. auch zurecht die Aussage vermieden, dass es sich um dasselbe Abenteuer handelt.
Ja, ganz große Entscheidung: Als Dogma „Die-Splitterdämmerung-erscheint-komplett-vor-DSA5“ durchziehen und wenn es nicht paßt die Splitter einfach rausnehmen und sagen: Nein, es heißt zwar Splitterdämerung, aber damit meinen wir selbstverständlich nur die 5/7 Splitterdämmerung…
Das Abenteuer an sich ist mir zumindest völlig egal, ich hätte nur die Handlung um den Splitter spielen wollen…
was sich ulisses so in letzter zeit geleistet hat, ist einfach nur unverschämt. über die alte redax wurde ja oft geschimpft, aber man sieht nun, dass es auch deutlich schlechter geht.
Ich fand die Klarstellung insoweit hilfreich, als ursprünglich nur von „einem“ splitterfreien Abenteuer in Yol-Ghurmak die Rede war. Das hörte sich für mich nicht zwingend nach dem Träumeschmied ohne Splitter an (wie jetzt in Alex Mitteilung), sondern vielleicht auch nur nach einem Abenteuer im gleichen Setting. Wenn es dann noch etwas Bonusmaterial gibt, wie denn der Träumeschmied ursprünglich gedacht war und man sich das Abenteuer ggf. selbst rekonstruieren kann, bin ich schon ziemlich glücklich. Auch wenn mir ein ausgearbeiteter Träumeschmied natürlich lieber gewesen wäre und wahrscheinlich auch in zwei Jahren noch lieber sein würde.
Was mir immer noch nicht einleuchtet: Das Projekt scheint recht knapp vor der Deadline gewesen zu sein. Trotzdem scheint das AB noch in einem sehr rudimentären Stadium zu sein, da offenbar kein Zweitautor das Ganze in vernünftiger Zeit fertigstellen kann.
Daraus folgt: Der Autor hat das Projekt scheinbar schon vorher ordentlich schleifen lassen.
Warum gibts bei Ulisses da keine vernünftigen Kontrollmechanismen? Zwischenstatusbericht? Nach bestimmten Abschnitten Einreichung der Fortschritte?
Knapp vor Deadline ist halt aber auch relativ. Wenn das noch drei bis fünf Monate waren (Dreieich im November, die Entscheidung ist sicherlich davor gefallen und die Veröffentlichung war als übernächster Teil wohl eher im Februar oder März angesetzt), dann sind das vielleicht nicht mehr unendlich viele Stunden Arbeit, aber wohl die entscheidenden. Da sehe ich keinen Hinweis darauf, dass der Autor das Abenteuer hat schleifen lassen, außer, der Umstand,d er ihn am aktuellen Weiterarbeiten hindert, hatte da auch schon eingesetzt. Und wenn dass der Fall war, gilt halt das, was Alex schrieb: Sie hätten ihm das Projekt entziehen können, wollten das aus Fairness-Gründen aber nicht tun, da es halt seine eigene Idee und sein eigenes Projekt ist. Das klingt für mich nicht nach fehlenden Kontrollmechanismen, sondern nach einer menschlichen Entscheidung.
Könnte man das Abenteuer denn nicht einfach später mit DSA 4 und DSA 5 Regeln herausbringen? Ich schätze mal dass nicht jeder sofort auf die neue Edition umsteigt sobald das Regelwerk herausgekommen ist.
Die Tatsache, dass man dem Autor aus Fairness das AB nicht wegnehmen wollte…. naja. Ich persönlich finde es auch nicht fair gegenüber einem Teil der Spielerschaft, der das AB gerne als Teil der Splitterdämmerung gesehen hätte.
Wenn die Devise von Ulisses ist: „Erst die Befindlichkeiten eines einzelnen Autors, dann die Wünsche von vielen Käufer.“ dann ist das zumindest… ungewöhnlich. Und zwar nicht im positiven Sinne.
Das Abenteuer wird im Prinzip ja noch kommen, nur ohne Splitterbezug. Ich kann mir sogar gut vorstellen, dass man das spätere Abenteuer auch wieder mit dem Splitter verbinden kann, wenn man denn will. So kann ich deine Einschätzung, dass das völlig unfair gegenüber den Spieler wäre, nicht teilen. Ich finde, das zeugt im Gegenteil vom Respekt vor dem geistigen Eigentum des Autors, der hier seine Idee eingebracht hat.
Aus meiner Sicht wäre es doch (speziell wenn die Deadline, wie Salaza vermutet, noch 3 bis 5 Monate weg war) ohne weiteres möglich gewesen, einen zweiten Autor mit ins Boot zu holen. Der hätte sich dann mit dem vorigen Autor über dessen Pläne besprechen können und diese dann verschriftlichen können. Auf der ersten Seite tauchen dann beide als Autoren auf, die Plotideen des ersten Autors sind umgesetzt, die Fans zufrieden, alle sind glücklich.
Für mich klingt das bisher so, als würde der erste Autor krampfhaft an dem Projekt kleben und die Interessen der erwartungsfrohen Fans völlig ignorieren. obwohl es Alternativen gäbe. Ulisses scheint so einem Verhalten auch noch den Rücken zu stärken.
Sehr schade das Ganze und die Stellungnahme hat die ganze Sache für mich eher noch in ein schlechteres Licht gerückt.
Ich glaube, du unterschätzt einerseits, wie viel Arbeit das tatsächlich wäre und andererseits, wie viel Geld ein Autor mit so einem Abenteuer verdienen würde. Vom Schreiben für DSA wird kein freier Autor leben können und so etwas neben einem Hauptberuf zu machen – und zwar ordentlich, weil man sonst im Netz ja dem nächsten Shitstorm ausgesetzt ist – klingt für mich nach keiner Sache, die mal so schnell in ein paar Wochen geht.
Ich weiß auch nicht, in wie weit du bereits Einblick in die Entstehung solcher Werke hattest. Sollte das nicht der Fall sein, solltest du u.U. akzeptieren, dass die Redaktion das besser einschätzen kann als du.
Irgendwie bin ich mir ziemlich sicher, dass diejenigen, die sich hier darüber echauffieren, dass die Firma in grün mal wieder quasi aus reiner Boshaftigkeit und/oder Unfähigkeit heraus ein Abenteuer gestrichen hat, auch genau diejenigen sind, die ganz laut gebrüllt hätten, wenn das Abenteuer nicht gut gewesen wäre. Ich hab sogar schon die „Argumente“ im Kopf, nach denen genau die Dinge, die hier als „Lösungsvorschläge“ zur doch-noch-Durchsetzung des vermeintlichen und garantiert einklagbaren Anspruchs der Spielerschaft auf die Veröffentlichung des Abenteuers gebracht werden, Grund für ein totales Scheitern gewesen wären und nach denen der raffgierige Multimillionen-Konzern aus Waldems das heilige DSA zum gefühlt siebenunddreißigsten Mal in den endgültigen Untergang geschickt hätte.
Anders ausgedrückt: Ulisses können doch machen, was sie wollen, sie können dabei eh nur verlieren. Ich persönlich finde ihre Darstellung der Dinge durchaus nachvollziehbar und verständlich, habe sogar großen Respekt davor, dass sie das Scheitern des Projekts in seiner geplanten Form eingestehen und kommunizieren.
Das ist auch so eine Ebene, auf der man einfach gar ncith diskutieren kann (@ Xeledon)
Man kann so eie. Stellungnahme ja verschieden interpretieren, aber wie man an meinem Vorschlag im Ulisses Forum sehen kann (zweck war uns, die es interessiert irgendetwas spielbares zu bieten undzwar exlizit zum Splitter, denn ein Splitterabenteuer in Dsa 5 ohne Spliteerbezug, so wie es uns jetzt angepriesen wird ist wie ein Auto ohne Sitze..!) wird das einfach abgeblockt und seit Alex Meldung auch einfach jeder Beitrag mit Bezug auf diesen gelöscht..! Somit erlebe ich den Beschluß „Es wird auf gar keinen Fall eiene Spielbare Version der Splitterdämmerung des AG Splitters geben!!!“ als sehr widerlich und respektlos gegen den Kunden durchgesetzt. Und dazu kann ich nur sagen Entscheidungen absichtlich und offen gegen Kundenwünsche (vor allem, wenn diese auch noch selbst anbieten sich mit etwas zu begnügen, was dem Hersteller wenig Aufwand macht) zeugen von geringem kaufmännischem Sachverstand und werden am Markt meist schnell abgestraft…
Also ok, bekommen wir eine 5 von 7 Splitter Handlung, ein paar Botenartikel und kurzgeschichten auf literarischem Tiefstniveau die noch irgendwie in den Dsa5 launch Toilettenpauscen geschrieben wurden und fallen dankbar auf die Knie, weil sich ein Redaxmitglied eines Nischenproduktes geäußert hat und uns das ach so toll erklärt hat, das wir einfach verständnis haben müssen für den armen Autor und die „menschliche“ Entscheidung der Redax…
Wir sind ja nur Kunden, wir kaufen halt was man uns sagt…
Bei einigen Kommentaren hier frage ich mich ernstlich, ob die Urheber genauso unreflektiert spielen wie schreiben…
Anmerkung: Die folgenden Zeilen spiegeln meine rein persönliche Meinung wider und sind kein Statement der DSA-Autorenschaft oder des Verlags.
Ich muss sagen, dass mich die Kommentare hier aus Sicht eines DSA-Autors sehr betrüben. Ich kenne die Gründe, warum „der arme Autor“ das Abenteuer nicht schreiben kann, werde sie aber nicht nennen. Ich kann aber sagen, dass es sich NICHT um eine schwere Krebserkrankung seinerseits handelt. Darum könnte es sich aber handeln. TUT ES NICHT, könnte aber. Würde genauso vehement kommentiert werden, würde man genauso abfällig vom „armen Autoren“ reden, wenn es solche Gründe wären? Würde man ebenso verlangen, dass er zwischen der Chemo und der Familienseelsorge mal bitte eben noch schnell den Plot weitergibt? Und sollte Ulisses dann als Verlag immer noch auf der korrekten Einhaltung der Verträge beharren?
Wir Autoren haben alle noch Hauptberufe neben der DSA-Schreiberei, ein Leben mit Freude wie Leid und ein gemeinsames Hobby – DSA. Wir schreiben gerne für unsere Leser, die DSA-Spieler, und ich verstehe auch vollkommen, dass man als Kunde, der Geld für etwas bezahlt, einen gewissen Anspruch an ein Produkt hat. Alex hat erklärt, warum es der Verlag für nicht sinnvoll hält, den Träumeschmied in der von Martin geplanten Form zu publizieren. Das ist eine Entscheidung gegen den Kundenwunsch – aber es gibt auf diesem Planeten noch Dinge abseits des Kundenwunsches. In diesem Fall wurden alle Faktoren abgewogen und es wurde eine Entscheidung gegen den Wunsch einiger Kunden getroffen. Das hat Ulisses niemals bestritten. Diese Entscheidung wurde begründet und dem Kunden gegenüber mitgeteilt. Da nicht alle Hintergründe offengelegt werden konnten, wurde auch kommuniziert, dass man über die Entscheidung nicht weiter diskutieren wolle und die Entscheidung unumstößlich sei. Mir bleibt – wie allen anderen auch – nur die Möglichkeit, diese Entscheidung zu respektieren. Ich muss eine Entscheidung nicht gut finden, aber dass bedeutet nicht automatisch, dass ich respeklos oder gar widerlich behandelt wurde, nur weil meinem Wunsch nicht entsprochen wurde.
Ulisses hat nie gesagt, es würden alle Splitter von den Spielern erlebbar entsorgen. Die Splitterdämmerung, deren Abenteuer keine geschlossene Kampagne bilden, die nun nicht geschlossen erlebbar wäre, weil der Träumeschmied fehlt, beschreibt das Schicksal einiger Splitter – nicht aller – und das war von Anfang an kommuniziert. 5 von 7 sind 5 Abenteuer für die Helden und natürlich wäre es schöner gewesen, wenn es 6 von 7 wären. Dem ist aber nicht so. Das ärgert die Redaktion bestimmt noch viel mehr als die Spieler, aber die Entscheidung der Redaktion aus verschiedenen, darunter auch rein menschlichen Gründen empfinde ich persönlich als sehr viel sympathischer als alle jene Kommentare, die direkt oder indirekt einfordern, Martin solle gefälligst nicht jammern, sondern seinen Job machen. Oder wenigstens seinen Job soweit machen (den Plot verständlich weitergeben), dass ein anderer, der gefälligst auch mal seinen Job machen soll („Schreibe 500.000 Zeichen in 3 Monaten, Weihnachten, Hauptberuf, Familie? Egal – mach!“), das Ding hübsch zusammenschreibt. Ist ja auch keine Leistung, wird ja ohnehin nur auf literarischem Tiefstniveau geschrieben.
Ich kann die Verärgerung nachvollziehen, ich hätte das Abenteuer auch gerne in meinen Händen gehalten, aber es ist ja – wie geschrieben – nicht vollkommen verloren. Ich kann gut nachvollziehen, wenn man sich als Kunde respektvoll und nicht widerlich behandelt fühlen möchte. Ich würde mir aber als Autor auch wünschen, dass meine Kollegen vom Kunden respektvoll behandelt werden…
+1
Vielen Dank, Sebastian. Vollste Zustimmung.
@ghenrnd:
Nur dass wir uns da richtig verstehen: Ich will das auch überhaupt nicht diskutieren. Ich möchte nur auch eine Meinung beisteuern, insbesondere weil diese von dem meisten, was sich hier sonst bisher angesammelt hat, offensichtlich abweicht und ich insgeheim tierisch auf verbale Dresche für das öffentliche Präsentieren meiner persönlichen Überzeugungen stehe. Und ganz nebenbei muss ich auf diese Weise natürlich auch dafür sorgen, dass ich nicht leichtfertig für das Gestänkere des wütenden Mobs in Geiselhaft genommen werde, der sich einbildet, ganz allgemeingültig für „die DSA-Spielerschaft“ ™ sprechen zu können, nur weil es einem selbst mal wieder zu mühsam war, ihm an der richtigen Stelle zu widersprechen.
Wie du schon selbst schreibst, befinden wir uns eh nicht auf einer Ebene, wo eine Diskussion überhaupt Sinn macht. So lange man sich in gekünstelte Empörung reinsteigert und zu skandalisieren versucht, dass der Splitterdämmerungszyklus „nur 5 von 7 Splittern thematisiert“, dabei aber völlig außer Acht lässt, dass seitens Ulisses niemals die Behauptung aufgestellt wurde, dass überhaupt alle sieben Splitter in Abenteuerform von der Spielerschaft abgegrast werden dürfen (wo bleibt der große Aufschrei über den offensichtlich auch weiterhin auf unbestimmte Zeit in den Händen der Skrechu verbleibenden Asfaloth-Splitter?), kann ich das einfach nicht ernst nehmen. Wenn dann auch wieder mal bevor auch nur eine einzige aussagekräftige Textzeile dazu vorliegt eine etwaige anderweitige Thematisierung des heißgeliebten Splitters als „auf literarischem Tiefstniveau […] noch irgendwie in den Dsa5 launch Toilettenpauscen geschrieben“ verunglimpft wird, wie könnte ich da noch anders, als den Verfasser für einen eingeschnappten Spätpubertierenden zu halten? Wenn dann der Vorwurf der Respektlosigkeit laut wird, komme ich nicht umhin, diesbezüglich eine ziemliche Einbahnstraßen-Mentalität zu bemerken.
Danke Sebastian, auch von mir vollste Zustimmung.
@Sebastian: Danke für diese vernünftigen Worte.
Zitat: “Schreibe 500.000 Zeichen in 3 Monaten, Weihnachten, Hauptberuf, Familie? Egal – mach!”
Niemand verlangt dass das in 3 Monaten geschehen muss. Die Ideallösung wäre gewesen die Geschichte im Boten abzuhandeln und das Ding dann eben fertig zu schreiben. Das Regelwerk,in dem das Abenteuer dann erscheint, wäre den meisten Kunden wohl egal. Gerade weil es nicht Teil in einer Kampagne ist würde es sich auch später einschieben lassen. Viele Gruppen spielen nicht in der aktuellen Intimezeit, da wäre ein erscheinen selbst 1 Jahr später nicht tragisch. Und wer doch aktuell spielt für den gibt es dann den Boten.
Diese aggresive Grundstimmung die von vielen kritisiert wird, hat nicht einen einzigen Grund,sondern setzt sich aus vielen Irrungen und Wirrungen die da in Waldems vor sich gehen zusammen. Das sind alles kleine Teile, die ein Gesamtbild ergeben.
Wenn man ein Projekt nicht leisten kann, dann soll man es nicht annehmen…
Fühle mich ebenfalls bemüßigt, Sebastian für seinen Beitrag zu danken…und schüttele über einige selbsternannte „Fans“ (der soch lieber im Singular?!?) einfach mal schwer irritert den Kopf… Wer nichts zu sagen hat, sollte bisweilen einfach schweigen.