Aller guten Dinge sind bekanntlich zwei oder vier, und deshalb präsentiert euch das Autorenkollektiv „Nandurion und Freunde“ hinter dem 23. und vorletzten Türchen die zweite Ausgabe der Kaminfeuergeschichten, zugleich die vierte Ausgabe in unserer Reihe Lagerfeuergeschichten. Passend zur Jahreszeit haben wir es uns erneut mit geschätzten Gästen am heimischen Kamin gemütlich gemacht, um hier die warmen Glieder mit insgesamt fünf Geschichten zum Frösteln zu bringen. Unser besonderer Dank gilt dabei Michael Masberg, Naphag Nestu und Mike Krzywik-Groß für ihre Gastbeiträge!
Kaminfeuergeschichten #2 enthält die folgenden Erzählungen:
- Die Schuld der Jahre (von Michael Masberg)
- Sternstunde (von Salaza Lautenspieler)
- Habeas Anima (von Naphag Nestu)
- Denn Könige sind Schurken (von Mike Krzywik-Groß)
- Firunsfrieden (von Josch G. Kenert und Vibarts Voice)
Ah, sehr schön, ich hab mich schon gefragt, ob da im Rahmen des Adventskalenders noch was kommt. 🙂
„Die Schuld der Jahre“ ist besonders für Leser der Drachenschatten-Romane geeignet. Sgirra ist zwar auch hier ein Mistkerl, scheint aber über die Nutzung von Dämonen ein wenig anders zu denken als im Zweiteiler. Hier wäre es interessant zu erfahren, woher dieser Wandel kam.
In „Sternstunde“ lässt sich eine Ortsfremde auf eine riskante, aber gewinnbringende Mission ein. Das überraschende Ende ist leider wirklich sehr überraschend und hätte vielleicht ein paar erklärender Worte mehr bedurft. Oder vielleicht sollte man ein jüngst erschienenes Produkt von Ulisses zu Rate ziehen?
„Habeas Anima“ konnte ich dagegen von Anfang an nicht folgen, wobei ich nicht weiß, ob der Autor zu viel von Väterchens Flammentrunk hatte, oder ich zu wenig. Apropos: der Text klingt stellenweise wie eine aventurische Version von „Wir haben Grund zu feiern“.
Eine Idylle, die mit einer unerwarteten Szene abschließt, findet sich in „Denn Könige sind Schurken“. Ich nehme an, dass auch hier der Autor an seine anderen DSA-Romane anspielt. Die Wendung am Schluss ist sehr hart, und ist damit insbesondere für Weihnachten ein wenig zu brutal.
Versöhnlicher (im wahrsten Sinne des Wortes) wird es dann in „Firunsfrieden“, bei der sich zeigt, dass selbst zwischen Erbfeinden ein Austausch möglich ist (Anmerkung des Autors: nur wieso müssen es ausgerechnet die nostrischen Fischköpfe sein… Subjektive Einschätzung Ende).
Fazit:
Wirklich weihnachtlich (oder zumindest winterlich) ist es aber nicht – vier von fünf Geschichten zeigen keinen besonderen Bezug zur Jahreszeit. Vielleicht könntet ihr diese Quote für das nächste Jahr ein wenig erhöhen?
Ingesamt aber wieder einmal eine angenehme Lektüre mit einer erfreulich geringen Anzahl an Rechtschreibfehlern. 🙂
Danke für die schnellen Kommentare! Zwei kurze Erläuterungen: Dem Sinn von „Habeas Anima“ kann man leichter auf die Spur kommen, wenn man sich verschiedene Bedeutungen des Titels klar macht. Und das verklammernde Thema aller Geschichten ist, jahreszeitbedingt, natürlich die Kälte, auch wenn es nicht immer die äußerliche sein muss 🙂
Die Geschichten erscheinen zu Weihnachten, weil wir zu Weihnachten (und im August zum Geburtstag) solche besonderen Aktionen machen. Trotzdem können wir nun schlechterdings nur Weihnachts- oder Wintergeschichten für die Lagerfeuer/Kaminfeuer-Geschichten zu verfassen. Das Thema wäre sehr schnell ausgelutscht. (Und Weihnachten gibt es in Aventurien ja ohnehin nicht.)
Das Ende von Sternstunde hat nichts mit der Historia zu tun, falls der Gedanke kam. Was da am Ende passiert, lässt sich aus deutlich älteren Quellen erklären. 🙂
Boykottiert Weihnachtsgeschichten
🙂
an Josch: mein Problem ist: was bedeutet „Habeas Anima“? Ist das Latein? Oder ein Anagramm? Rastullah erleuchte mich, denn ich bin verwirrt.^^
an Curima: stimmt, die zeitliche Einordnung ist schon schwierig. Aber bei den Lagerfeuergeschichten ist schon der Name allein neutral, während „Kaminfeuergeschichten“ dann halt doch winterliche Bilder vor dem geistigen Auge erscheinen lässt.
Und es gibt ja weihnachtliche Pendants in Aventurien – oder man erschafft sich welche. Wie wäre es mit „Ifirnsmilde, dem Tag der Schwanentochter“? Könnt ihr da nicht mal was machen? 😉
an Salaza: eigentlich hab ich eher in Richtung eines Vademecums geschielt…
an Mike: Immer diese jugendlichen Rabauken, denen ist gar nichts mehr heilig.^^
Ah! Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich noch nicht dazu gekommen bin, ins Vademecum zu schauen. Aber ja, das passt natürlich sehr wahrscheinlich.
Oh wie toll, ich bin ein jugendlicher Rabauke! Danke dafür, Siebenstreich! Aber vor allem für die ausführliche Rückmeldung zu den Geschichten.
Gerne. 🙂
Ich weiß, dass man gerne Rückmeldung zu seinen Geschichten hat, deswegen versuche ich auch immer, welche zu geben.
Vielleicht motiviert das ja andere dazu, auch ihre Meinungen zu schreiben, selbst wenn es nur so stichwortartig ist wie meine Kritik.
PS: Ist das eigentlich nun eine Anspielung an die Mortis-Reihe?
Ich hab’s zwar noch nicht gelesen, freu mich aber schon drauf, denn angesichts der drei Vorgänger bin ich mir sicher, auch diesmal nicht enttäuscht zu werden. Und dass da auch wieder der Herr mit dem unaussprechlichen Nachnamen dabei ist – zu dessen Fanboy ich immer mehr zu mutieren scheine – ist natürlich umso toller.
Frohe Weihnachten euch allen! 🙂
Herrje, ich habe einen Fanboy? Wie ausgezeichnet!
Ja, es gibt eine Verbindung zu der Mortis-Trilogie.
@Siebenstreich: Nun, ich sag mal so: Überhaupt eine gute, nach Aventurien passende Idee haben und daraus eine Geschichte machen, ist schon nicht immer einfach. Dabei eine Themenvorgabe zu haben, macht es noch schwerer. Deswegen gibt es auch keine, sondern wir schreiben eben das, was die Kreativität hergibt. Wenn die Geschichten nachher thematisch zusammenpassen, ist das gut, wenn nicht, gibt es aber wenigstens überhaut etwas zu lesen.
„Wie wäre es mit “Ifirnsmilde, dem Tag der Schwanentochter”? Könnt ihr da nicht mal was machen?“
Haben wir. Man lese dazu Näheres in „Firunsfrieden.“ 🙂