Aus der Reihe Sprüche, die man im Bornland seltener hört: „Mach doch nicht so ein Theater“. Die Kampagne um das Erbe der Theaterritter erhielt auch auf der Ratcon wieder einen Workshop (Löwin, Sau und Walbergwidder), auf dem Daniel Heßler und Niklas Forreiter neue Ideen einholten und über den Stand der Dinge berichteten. Dieser sieht so aus, dass das erste Abenteuer gerade an Ulisses abgegeben wird und wohl noch dieses Jahr erscheint.
Hauptthema der Kampagne ist dabei natürlich der Orden der Theaterritter. Mit einer Wiederbelebung ist dabei nicht zu rechnen, stattdessen geht es um die Hinterlassenschaften und den Mythos. Dieser wird dabei nur teilweise gelüftet – einige Ordensgeheimnisse sollen ans Tageslicht gebracht werden, doch das Hauptmysterium, wo die Ritter am Ende ihrer Tage im Dreieck Rondra/Kor/Belhalhar standen, wird weiter der Interpretation der Spieler überlassen. An Artefakten (im kulturellen Sinne) wird neben der Goblinpauke das Erringen, Öffnen und Entschlüsseln des Buchs der Theaterritter eine große Bedeutung haben. Über einen entsprechenden Spielmechanismus zerbrechen sich die Autoren aktuell die Köpfe.
Die Kampagne startet auf dem DSA5-Einsteigerniveau „Erfahren“ und eignet sich für die meisten Charaktere, die Bindungen zum Bornland oder dem Ritterorden haben und Fähigkeiten in den Bereichen Kampf, Wildnis und Soziales aufweisen. Besonders geeignete Helden sind zum Beispiel Kor- und Rondragläubige, Norbarden und auch einzelne Goblins (wobei eine komplette Goblingruppe wohl recht wenig Freude an der Gesellschaft der Bronjaren haben wird). Als Auftraggeber kann man nach Belieben aus einem Norbardischen Handelshaus, dem Festumer Magister Alwin K. Wippflügler sowie Landesvogt Jucho von Elkinnen wählen. Auf der Antagonistenseite steht die Neunfingrige Klaue bereit, ein Bund von Korsjüngern, und auch die Kunga Suula wird ihren Auftritt haben. Ebensowenig fehlen dürfen im Bornland natürlich Hexen sowie Norbarden und Feenwesen wie die Biestinger. Am Ende der Kampagne steht dann die neue Regionalspielhilfe.
Die sechs je 64 Seiten durchmessenden Abenteuer sind bisher mit Arbeitstiteln versehen worden und mindestens einige darin vorkommende Geschehnisse stehen auch schon fest:
- In Der weiße See, welches im Herbst 1039 spielt, wird es um die sogenannte Thorwalertrommel gehen, um ein goblinisches Liebespaar in Festum sowie um die Hardener Seenplatte, auf der Norbarden in ihren Hausbooten wohnen. Auch die Rote Sichel wird eine Rolle spielen.
- Das blaue Buch wird das schon erwähnte Buch der Theaterritter ins Spiel bringen. Handlungsorte werden Pilkamm und Korswandt sein.
- Der schwarze Forst bezieht sich natürlich auf den Bornwald, der hier durchreist werden soll. Die Hexen um Zelda von Ilmenstein und der Riese Milzenis werden ihre Auftritte haben.
- Der grüne Zug beginnt dagegen mit einem Mord in Norburg, dessen Spuren nach Notmark weisen und zu einem Schwertzug führen. Hier wird der Bürgerkrieg aus dem Zerbrochenen Rad aufgegriffen und die erwähnte Goblinpauke bekommt ihren Auftritt.
- Die silberne Wehr behandelt den Widderorden sowie die Flusspiraten auf dem Walsach. Biestinger und der ehemalige Adelsmarschall Jucho von Dallenthin werden hier auftauchen.
- Der rote Chor schließt die Kampagne ab – hier kehrt man nach Festum zurück, wo die Adelsmarschallswahl ansteht. Wieder spielen die Goblins der Stadt eine Rolle und auch Schmuggler sollen ihren Anteil am Plot haben, der in der Löwenburg gipfelt.
Wer übrigens dem Bornland nur eine Stippvisite abstatten will, statt gleich einen ganzen Feldzug auf sich zu nehmen, kann die Abenteuer auch einzeln spielen und muss dann nur markierte Bezüge zur Rahmenhandlung entfernen.
Ahja, sehr interessant.
Endlich tut sich mal was in der Sache, und das hier geschriebene ließt sich schon mal sehr vielversprechend!
Das wäre ein toller Hardcover Sammelband.
Oh, das mit dem hardcoverband stimmt. Grundsätzlich gefällt mir der Aufbau … Aber ob mir die Ereignisse gefallen kann ich anhand der Kurzbeschreibung nicht sagen, denn die nennt leidet primär Örtlichkeiten und Volksgruppen
Aber ganz grundsätzlich eine tolle Idee. Ich war ja immer sehr für die theaterritterkampagne gewesen!
Wird die Kampagne zu größeren Umwälzungen im bornland führen oder wird die neue RSH nicht so sehr davon beeinflusst?
Stimmt, da war noch was… tatsächlich führen die Geschehnisse der Kampagne direkt zum Status Quo der neuen RSH, die danach erscheinen wird.
Hossa, das klingt spannend und sehr vielversprechend!
Weiß jemand ob hier auch die Ideen von Tyll Tybura verarbeitet werden? Auf Wolkenturm gab ein umfangreiches Konzeptpapier zu einer Theaterritter-Kampagne, die sich dann nach und nach Richtung Riesenlande entwickelte.
Das oben Beschriebene klingt dann zwar doch hier und dort etwas anders, aber Tyll hatte einige großartige Ideen, die sich da sicher auch gut einbauen lassen.
Die Zwölfe mit euch!
Ich rechne eher nicht damit.
Es gab auf dem Wolkenturm auch ein gutes Konzeptpapier zum „Ende“ von Helme Haffax. Im tatsächlichen Abenteuer „Der Schattenmarschall“ wird genau dieses Konzeptende ingame von Haffax durch den Kakao gezogen, er macht sich darüber lustig.
Ich habe das Konzeptpapier auch. Denke nicht, dass dieses dort verwertet wird. Gegebenenfalls kann man das Konzept auch nach der Kampagne selbst anhängen. Schön finde ich übrigens auch, dass mit Goldene Ketten und Zeit der Ritter in gewisser Weise Prequel-Abenteuer existieren. Also ich kenne die Kampagne ja nicht, aber zumindest geht es dort durchaus um den Theaterorden. So ergibt sich eine hübsche Kampagne.
Wird das Ganze durch Botenartikel begleitet werden?
Eeeendlich geht es in dieser hinsicht mal weiter. Juuuhuuuuh. (Freu!). Das Konzeptpapier aus dem Wolkenturm kenne ich auch, und fand es sehr gut. Wäre echt schade, wenn es völlig ignoriert würde.
Gruß an alle DSA-Freunde
Bevor die Erwartungshaltung sich hier noch weiter steigert: Es ist maximal unwahrscheinlich, dass Inhalte aus dem Konzeptpapier verwendet werden, solange sie bisher nicht in einer offiziellen Publikation standen. Warum? Ist im Internet keine allzu große Sache, ich weiß, aber denkt mal über Urheberrecht nach. Ulisses darf Tylls Konzepte gar nicht benutzen. Das geht nur, wenn er sein Einverständnis gibt und das halte ich für nicht sehr wahrscheinlich nach seinem Ausstieg damals.
Es mag zwar sein, dassin der Kampagne ähniche Dinge stehen, man kann durchaus aus bisherigen Quellen ähnliche oder sogar gleiche Schlüsse ziehen wie Tyll, aber dass es genau so wird, können wir uns gepflegt abschminken, denke ich. Ich wieß noch nicht ganz wie ich das finde, aber schlimm wird’s wohl nicht.
ich leite gerade nach dem Konzeptpapier unsere eigene Kampagne, werde aber sich das ein oder andre aus den offiziellen einbauen, allein die Zusammenfassung hier hat mir ein zwei ideen gebracht 😉
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