Das Abenteuer Sturmgeboren dreht sich um die Besiedelung der Hardorper Ebene im Auftrag von Thalia Ljosvaki von Donnerbach (ihre Mutter als Fürst-Erzgeweihte hält sich weitgehend raus und lässt sie mal machen, damit sie sich als designierte Nachfolgerin in der Herrscherlinie beweisen kann). Es umfasst drei Hauptabenteuer und wenige Zwischenszenarien. Außerdem gibt es einen umfangreichen Anhang mit Spielhilfenanteil neben Meisterfiguren und Archetypen.
Das erste Hauptabenteuer behandelt den Aufbau der Siedlung, in dem sich die bisher noch unerfahrenen Helden einen Namen machen können, indem sie in die abenteuerlichen Ereignisse außerhalb des Dorfalltags hineingezogen werden. Im zweiten Hauptabenteuer, dessen Beginn sich an gewissen Voraussetzungen orientiert, wird die daneben liegende Stadt Uhdenberg auf die wachsende Siedlung aufmerksam und interveniert; auch das Erbe der Hochelfen, die hier einst lebten, spielt eine Rolle. Die Handlungen in den ersten beiden Teilen sorgen nun dafür, dass sich im dritten Hauptabenteuer unheimliche Schrecken regen. Diese werden jedoch nicht nach einem furiosen Finale endgültig vernichtet sein, sondern die Region auch nach dem Abenteuer nachhaltig prägen.
Der Spielhilfenabschnitt enthält einfache Regeln zum Siedlungsaufbau. Angedacht ist hier generell eine Aufwertung von Handwerkscharakteren und Geländekunde-Sonderfertigkeiten. Der Siedlungsaufbau soll regelseitig v. A. durch Rückgriff auf den Talentmechanismus der längerfristigen Handlungen abgebildet werden. Im Workshop wurde ein Moralsystem der Arbeiter, ähnlich wie in Wege des Entdeckers, angeregt und ist nun ebenfalls angedacht. Auch der Besitz des Bandes Handelsherr und Kiepenkerl ist hier, so heißt es, nicht ganz unsinnig; die grundsätzlich benötigten Informationen werden aber allesamt mitgegeben.
Als aufgrund ihrer regionalen Bezüge oder speziellen Fertigkeiten besonders für das Abenteuer geeignete Helden werden Archetypen vorgestellt, die mit Startwerten generiert sind, u. A. sind dies ein Donnerbacher Magier, ein Rondrageweihter und ein Holzfäller.
Das Cover wird von Marcus Koch gemalt, als Autoren zeichnen Stephan Frings, Dominic Hladek, Rafael Knop, Katja Reinwald und Nina Schellhas für den Band verantwortlich.
Die ursprünglich in diesem Bericht angegebene Seitenzahl war einem Verständigungsfehler geschuldet. Im Workshop wurde noch keine endgültige Seitenzahl genannt.
Sehe ich das richtig, dass immer mehr Regelergänzungen in die Abenteuerbände mit einfließen? Das war ein Stück weit schon immer so, ich weiß, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass es mehr wird in letzter Zeit. Ist das aus der Luft gegriffen oder sieht das noch jemand so?
Das erscheint mir auch so, wurde aber in der Produktvorschau auf der RPC schon angekündigt. Leider enthielt die Produktvorschau auf der RatCon keine solche explizite Aussage, wenngleich aber Regelteile in verschiedenen Publikationen angesprochen wurden (wie etwa viele neue Liturgien und SFs im kommenden Tempelband oder die Regelteile im aktuellen Elementare Gewalten).
Der Trend scheint gerade allgemein zu einer neuerlichen „Dezentralisierung“ des Regelwerks zu gehen, was ich momentan eher skeptisch sehe. Denn mal ganz davon abgesehen davon, dass DSA auch und gerade in der Version 4.1 nicht gerade an einem Mangel an Regeln leidet, wird es so auch immer schwieriger auf Anhieb zu entscheiden, wo man bestimmte Spezialregeln jeweils nachschlagen kann. Auf der anderen Seite kommt dann ein Band wie „Wege des Entdeckers“, der sich ja explizit zur Aufgabe gesetzt hat, die über mehrere Publikationen verstreuten Reiseregeln zu bündeln.
Vielleicht ist auch genau das der eigentliche Trend: Es werden vermehrt Spezialregeln in nicht-„Wege“-Publikationen angeboten, die dann später irgendwann in einem passenden „Wege“-Band gebündelt oder bei einem irgendwann anstehenden DSA 5 wieder gebündelt werden. Auf der einen Seite finde ich es gut, dass man sich nicht von der vermeintlichen Integrität des Regelwerks davon abhalten lässt, eventuell sinnvolle Zusatzregeln auch in andere Publikationen einfließen zu lassen. Andererseits sollte man sich aber bei jeder neuen Regel überlegen, wie nötig sie wirklich ist und ob das Regelwerk noch weiter aufzublähen, sich wirklich lohnt.
Der kleine Zyniker in mir sieht aber auch die Notwendigkeit einer weiteren Verkomplizierung und breiten Publikationsstreuung des Regelwerks, damit man dann beim Sprung auf DSA 5 wieder eine Vereinheitlichung und Komprimierung anstreben kann…
Schatten über Travias Haus II, omg
Thalia von Dingenskirchen, nie gehört. Ist das Briefspiel?
HuK ist sinnvoll?? XD XD
Klingt glasklar nach dem besten Band ever.
Thalia von Donnerbach
Ich finde es sehr gut und richtig, wenn Spezialregeln nicht – quasi profilaktisch – in irgendwelchen Wege-Bänden aufgenommen werden, sondern genau in den Abenteuern zu finden sind, wo sie eine Rolle spielen. Mit der konkreten Anwendung verbunden sind solche Regeln oft auch praxisnaher angelegt, als wenn irgend jemand einen theoretischen Regel-Komplex verfasst. Mal ehrlich: Wie oft wird es wohl vorkommen, dass man in der Spielrunde mal spontan zu einem „Wege des Siedlungsbaus“ greifen muss? Solche Regeln in Abenteueranhängen sollten auch grundsätzlich als Experten-Regeln betrachtet werden (wie auch die Regeln zu Wagenrennen aus „Donner und Sturm“ oder die Regeln zum Imman-Spiel aus „Esche und Kork“), d.h. man braucht sie nun wirklich nicht für alle Helden-Lebenslagen berücksichtigen. Es ergibt für mich deswegen schon einen Sinn, sie genau da zu platzieren, wo man sie auch brauchen kann.
Es heißt natürlich prophylaktisch. 😉
Mir scheint auch, man kann und sollte vielleicht nicht alles vorab abzudecken versuchen. Sonst steht uns irgendwann noch „Wege des Architekten“ ins Haus, oder? Ein funktionierendes Ressourcenmanagementsystem, auf das dann alle Abenteuer zugreifen können, wäre aber fein – meinetwegen auch in „Wege des Volksökonomen“. Was mich jedoch nerven würde, ist, wenn später in Spielhilfen oder Abenteuern auf Spezialregeln verwiesen wird, die man nur in einem ganz bestimmten Abenteuer findet. Aber das kann man ja durch doppeltes Abdrucken oder durch Gratis-PDFs in den Griff bekommen.