Zweimal, nicht einmal, werden die beliebtesten Kampagnen des Schwarzen Auges aufgelegt werden. Nachdem die erste Auflage von Das Jahr des Greifen von 1993 inzwischen vergilbt und vergriffen ist, erschien die legendäre DSA-Kampagne zu ihrem 20. Jubiläum dieses Jahr in neuer Gestalt.
Nanduriatin Curima hat sich dabei im Auftrag der KGIA auf die Suche nach legendären Meisterpersonen und verschollenen Rätsel-Reimen gemacht. Welches erschreckende Geständnis sie hierbei ablegen muss, und ob man die Kampagne auch nach 20 Jahren noch spielen sollte, erfahrt ihr in unserer neuesten Rezension zu Das Jahr des Greifen.
Schöne und ausführliche Rezension, die ich in weiten Teilen ähnlich sehe. „Das Jahr des Greifen“ hat eben die Schwäche, dass einige Teile der Handlung weitgehend vorgegeben sind und dass den Helden teilweise nur eine Beobachterrolle zufällt (was ja nicht heißt, dass man im Verlauf der Kampagne nicht einiges leisten darf), viele Ereignisse sind zudem geskriptet.
Allerdings ist für mich eine große Stärke geblieben, habe ich jetzt auch beim erneuten Durchlesen gemerkt: Kein anderes Abenteuer hat für mich so eine Fülle an guten und ausdifferenzierten Charakteren zu bieten, zu denen die Helden echte und nachvollziehbare Beziehungen aufbauen können, vor allem sind das Figuren mit tollen Schattierungen, z.B. Marcian und Darrag. Das Abenteuer beschreibt auch gut deren Beziehungen untereinander, was ja gerade während der langen Belagerung gut ausgespielt werden kann. Und Zerwasz halte ich heute noch für einen der gelungensten Schurken aller Zeiten, vor allem in der ersten Hälfte, wenn er zum Volkshelden wird und dann langsam enttarnt wird.
Richtig ist, dass man mit etwas mehr Mut an die Neuauflage hätte gehen können, der Einstieg ist für echte Veteranen tatsächlich unpassend mit der Plänklerrolle, die Rätsel waren und sind weder fordernd noch gelungen.
Spaß macht die Kampagne aber auch heute noch, im Vergleich zu den meisten Abenteuern, die 2013 erschienen sind, schneidet sie meiner Meinung nach sogar verdammt gut ab.