Am heutigen Praiostag werfen wir mal wieder einen Blick über den Dererand und präsentieren euch einige hoffentlich interessante Neuigkeiten aus anderen Systemen.
Wir hatten ja bereits darüber berichtet, dass Mháire Stritter und Nico Mendrek von Orkenspalter TV zusammen mit dem Uhrwerk Verlag ein Crowdfunding für eine deutsche Version des Rollenspiels Numenera ins Leben gerufen haben. Inzwischen ist die Kampagne abgeschlossen und war ein voller Erfolg. In einem abschließenden Blogartikel wird noch einmal erklärt, wie es nun weitergeht, außerdem könnt ihr in diesem Video eine vor Freude hüpfende Mháire bewundern.
Ebenfalls um Crowdfunding geht es in diesem Blogeintrag von André Wiesler zur deutschen Version der Vampire-V20-Edition, denn die Deluxe-Variante der Übersetzung soll ebenfalls auf diesem Weg finanziert werden. Außerdem erfahrt ihr im Eintrag, wann die Übersetzung erscheinen wird und welche weiteren Bücher geplant sind.
Nicht mehr in Planung, sondern bereits erschienen ist der Splittermond-Band Die Arwinger Mark, der die Einsteigerregion von Lorakis beschreibt sowie zwei Abenteuer, nämlich Zwist der Geschwister von Stefan Unteregger und Seelenqualen von Tom Finn, enthält. Da die Region ursprünglich ein Teil des Grundregelwerks (das man kostenlos herunterladen kann) werden sollte, aber aus Platzgründen separat erscheinen musste, gibt es auch diesen Band kostenlos zum Download. Ihr könnt ihn hier auf der Splittermond-Homepage herunterladen. Im Downloadarchiv findet ihr auch weiteres Material wie Karten, Charakterbögen und Tickleiste.
Ganz systemunabhängig geht es in diesem Artikel auf Non Playable Characters um die Erstellung eines One-Shot-Abenteuers und was dabei zu beachten ist. Es sollen noch zwei weitere Artikel zu dem Thema erscheinen.
Eine Mischung aus wissenschaftlichem Versuch und Liverollenspiel ist das Exodus-Projekt. In einer LARP-Umsetzung der Serie Battlestar Galactica liegt der Schwerpunkt auf der Charakterentwicklung und es sollen aus dem Spielerlebnis gesellschaftlich relevante Themen herausgearbeitet werden. Das Projekt findet vom 4. – 8. Februar im Marinemuseum Wilhelmshaven statt.
Quellen: Orkenspalter TV, Ulisses, Splittermond, Non Playable Characters, Exodus-Projekt
Hut ab vor der Splittermond-Redaktion. Dass nun auch die Arwinger Mark kostenlos als PDF erhältlich ist, finde ich sehr großzügig.
Der Uhrwerkverlag ist eben nicht Ulisses!
Sehr sehr tolle Aktion vom Splittermond-Team. Weiter so!
Vielen Dank an das Uhrwerk-Team, und vielen Dank an Nandurion für’s verlinken. (Ich hätt’s sonst echt wieder nicht mitgekriegt…)
an vanWalk:
Ich erinnere mich da an vier Gratis-Abenteuer, die anläßlich DSA5 rausgegeben wurden… 🙂
In dem Fall war das doch nur Gutmenschentum. 😉
an Siebenstreich:
Ach ja, wo sind die denn zu finden? (Ulisses hat sie nämlich wieder offline genommen, um sie später verkaufen zu können…)
Was sein kann, aber momentan auch nur eine Vermutung bzw. in der Formulierung Unterstellung deinerseits ist. Ob die Abenteuer überarbeitet als PDF Geld kosten werden, wurde, zumindest meines Wissens nach, bisher nicht gesagt.
In der Tat. Im entsprechenden Blogartikel bei Ulisses steht nur, dass die Abenteuer auf die endgültigen Regeln angepasst werden und dann wieder erhältlich sein werden – wie genau und ob kostenlos oder gegen Geld, steht da nicht.
Und da die Regeln doch noch sehr stark geändert wurden, ist eine Anpassung mMn auf jeden Fall sinnvoll, grad im Kampf hat sich ja sehr viel geändert im Vergleich zur Beta.
Top-Aktion vom Splittermondteam
Meine Spielrunde steigt, zum Wechsel hin zu DSA5, eh von DSA auf Splittermond um. Da machen solche Aktionen echt Vorfreude.
Ich bin sehr angetan von der Kundenorientierung beim Uhrwerkverlag. Eine Spielhilfe umsonst anzubieten ist schlichtweg super.
Da hinkt der obige Vergleich mit den zu Werbezwecken rausgegebenen und dazu noch drittklassigen Promo-ABs doch gewaltig.
Salaza & Curimar: Ja, das stimmt. Motzen sollte man erst, wenn es so weit ist. 🙂
Tatsächlich halte ich selbst eine kostenpflichtige Neuauflage (inkl. Regelüberarbeitung) für keinen Beinbruch. Man hatte einige Monate Zeit, sich die Abenteuer runterzuladen. Und wenn man sie mit DSA5 spielen möchte, passt man entweder die Beta-Abenteuer an – was hoffentlich keine Raketenwissenschaft wird – oder man bezahlt für die DSA5-Versionen.
Ja die promo-abs gehen wieder online, direkt nach der faq für die HA und den Alveraniar-abenteuern, die ja auch angeblich alle mal kostenlos online gestellt werden sollten. Ahja, vorher kommen noch der Hexen- und der Tempelband
Ich habe mir eben gerade noch mal die „Gunst des Fuchses“ angesehen, nur um sicher zu gehen.
Zum Thema „Drittklassig“: Ich habe auch schon Abenteuer aus (Kauf-)Anthologien gesehen, die deutlich schlechter waren. Und kürzer. Promo-Abenteuer ja, aber drittklassig, ich weiß nicht.
Letztlich braucht Ulisses diese Form der Promotion für DSA einfach nicht (mehr), Splittermond muss erst noch bekannt werden.
Alles das ändert aber nix daran, dass das Splittermond-Regelwerk mit dem Regionalband und den 2 Kurzabenteuern darin ein richtig rundes Produkt geworden ist.
Jo, die Gunst des Fuchses ist nun wirklich alles andere als drittklassig. (Diese Aussage impliziert keine Wertung der anderen beiden Abenteuer. Ich kenne sie nicht.)
„Letztlich braucht Ulisses diese Form der Promotion für DSA einfach nicht „
Wenn die sich da mal nicht vertun… Wenn Ulisses wirklich so – ich sag mal – „kundenunfreundlich“ weitermacht, dann kriegen die von Pegasus und Uhrwerk echt Konkurrenz. Die zeigen denen nämlich aktuell ganz gut, wie Kundenbindung und so funktioniert.
Ich würde mal sagen, dass wenige kostenlose PDFs (Abenteuer, Romane, Betaregelwerk) zeitlich begrenzt bereit zu stellen noch was anderes als „Kundenunfreundlichkeit“ ist. Natürlich freut mich das als Kunde, wenn ich etwas umsonst bekomme. Das ist der Werbeeffekt und ohne diesen würde – zu der Aussage versteige ich mich jetzt mal – auch Uhrwerk und andere Verlage keine Regelwerke oder Abenteuer umsonst anbieten. Denn auch die müssen irgendwovon die Rechnungen bezahlen. Wenn sie also Sachen umsonst anbieten, dann müssen sie die Kosten für diese woanders rüber finanzieren und das dürfte als klassische Wette laufen: Wenn es das Regelwerk umsonst gibt, verkaufen wir, vermutlich, mehr an Spielhilfe/Abenetuer XYZ. Das kann auch schief gehen, da sollte man sich nicht vertun. Deshalb halte ich diese „XYZ gibt es für umsonst“-Schiene auch für keine Kardinalslösung und schon gar nicht für eine Pflicht um kundenfreundlich zu sein.
Na klar will und muss ein jeder Verlag Geld verdienen. Na klar hofft der Uhrwerkverlag da auch auf einen Werbeeffekt. Man muss aber sehen dass es schon einen Unterschied gibt zwischen „Geld verdienen“ und den letzten Euro aus einer Marke rauspressen, so wie es meiner Meinung nach bei DSA-Aventurien passiert. Den Autoren ist da nichts vorzuwerfen. Dafür ist die Verlagsführung verantwortlich.
Wenn man ein wenig die P&p-Lanfschaft betrachtet wird man bemerkt haben dass überall der Uhrwerkverlag als weitaus sympathischer angesehen wird als Ulisses. Das ist eben nicht zufällig und hat seine Gründe
Dass Ulisses gerade in Foren gerne als der Grüne Satan gesehen wird, ist in der Tat nichts Neues. Dass eine solche Kritik stichhaltig ist, ist damit aber noch lange nicht gesagt. Ich sehe nicht, dass da der letzte Euro aus der Marke rausgepresst wird – der Verlag dürfte versuchen, wirtschaftlich zu handeln, aber gleichzeitig die Marke nicht zu schädigen, die hat der Verlagsleitung immerhin wimre einiges Geld gekostet.
Die Hardcore-Kritik in der Forenlandschaft steht in meinen Augen auch kaum für das Gros der DSA-Spielerschaft, sondern vor allem für diese spezielle Gruppe von vielleicht 200 bis 300 Personen, die dort den Meinungskern ausmachen und bei denen vermutlich eh ein nicht kleiner Anteil sowieso keine DSA-Produkte kauft. Wäre es nicht so – die Kritik gab es schliel0ch schon zu FanPro-Zeiten, ich erinnere mich noch gut an damalige Errata- und auseinanderfallende-Hefte-Diskussionen – DSA wäre schon lange pleite. Auch wenn diese Sau ab und an durchs Dorf getrieben wird: Ich habe nicht den Eindruck, dass das aktuell auch nur annähernd eine Gefahr ist.
Wenn man moralische Fleißkärtchen für Verlage in Abhängigkeit davon verteilen möchte, wie viele Gratis-PDFs diese anbieten, sollte man sich zunächst halbwegs sicher sein, dass dies nicht vor allem strategische (und vollkommen legitime) Maßnahmen sind, um ein Produkt am Markt zu positionieren oder dort zu behalten (dafür spricht vor allem, dass Verlage dieses Mittel i.d.R. sehr selektiv und nicht für ihre ganze Produktpalette einsetzen). Darüber hinaus sollte man, um das Ganze halbwegs sinnvoll und fair zu gestalten, sicherstellen, dass man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht, das heißt: entweder nur den DSA-spezifischen Gratis-Output vergleichen, den die verglichenen Verlage anbieten, oder aber alle Gratis-Produkte gegenüberstellen, die sie anbieten, unabhängig vom Spielsystem.
Jaja die 300 bösen Ulisseskritiker. Damit lässt sich natürlich jede Kritik abschmettern. Wo sind denn dann die 100 Uhrwerkkritiker die ihnen dann ja im Verhältnis zustehen müssten ?
Ich habe die Kritiker nicht als böse bezeichnet, wie Josch schon schrieb. Ich habe nur postuliert, dass der Hauptteil der Kritik in den Foren von einer im Vergleich zur Gesamtzahl der DSA-Spieler eher kleinen Gruppe Personen stammt. (Das gilt mMn umgekehrt auch für die positiven Statements – just for the record). Sprich: Die Meinung der Forenlandschaft dürfte dem Verlag nicht völlig egal sein, aber die Entscheider dort werden sie so einordnen, wie sie es für sinnvoll halten und vor allem auch in Bezug zu sonstigen Erkenntnissen setzen.
In wieweit das jetzt heißt, dass der Uhrwerk-Verlag auch 100 harte Kritiker haben müsste, erschließt sich mir dagegen nicht. Ich halte dieses „Guter Verlag vs. Böser Verlag“-Argumentieren auch für eher daneben. Wenn man den Uhrwerk-Verlag und seine Produkte schätzt (was ich auch tue) und sich darüber freut, dass man dort ein PDF umsonst bekommt, ist das schön. Warum das dann aber das als Basis für Ulisses-Seitenhiebe dienen muss, erschließt sich mir hingegen nicht, zumal mit hinkenden (siehe Josch) Vergleichen.