RatCon 2015 – Workshop: Zukunft im Sand

Ratcon2015Der Workshop mit der wohl besten atmosphärischen Umsetzung stand ganz am Ende der Ratcon: Die Temperaturen der Khôm konnte man dieses Wochenende gut nachfühlen.

Die letzten größeren Abenteuer in diesem Bereich waren die Bände um die Kampagne Der Löwe und der Rabe, welche vor inzwischen 22 Jahren erschienen sind. Um die Kultur der Novadis wieder erleb- und erspielbar zu machen, soll es neue Abenteuer in dieser Region geben, die verschiedenen Schwerpunkte haben werden.

Nachdem in letzter Zeit Zukunft im Sand zunächst als Alveraniarsabenteuer gespielt und später im Jahrbuch 1037 BF abgedruckt wurde, kündigte sich ja bereits an, dass sich in der Wüste wieder etwas tun würde. Was genau es sein wird, dazu sammelten Anni Dürr und David Lukaßen Ideen und bitten auch um weitere in der Kommentarspalte dieses Berichts. Obwohl noch nicht klar ist, welche davon es letztlich ins offizielle Aventurien schaffen, wird dieser Artikel natürlich höchstwahrscheinlich Spoiler enthalten.

Zunächst ging es um die Frage, warum die Novadis in Spielerkreisen keinen großen Zuspruch finden und ob bzw. was man an ihrer Kultur ändern sollte. Erwartungsgemäß gingen die Meinungen hier auseinander – Frauenfeindlichkeit, Fremdenfeindlichkeit, Karmalosigkeit der Mawdliyat, Mangel an positiven Identifikationspersonen, Intoleranz der Zwölfgöttergläubigen gegenüber den Novadis, irdisches Zeitgeschehen, fehlender Fokus der Redaktion und etliche Punkte mehr wurden angesprochen und Änderungsmöglichkeiten überlegt. Andererseits wurde auch gebeten, nicht zu viele Ecken und Kanten der Novadis abzuschleifen, um sie nicht zu generisch zu machen. Diese Änderungen sollen dabei nicht per Retcon, sondern organisch durch die fortschreitende Geschichte herbeigeführt werden, was vor allem bedeutet: Es wird mal wieder Abenteuer in und um die Region geben. Wie schon in Zukunft im Sand angeteasert, bedeutet das wahrscheinlich die zweite Offenbarung Rastullahs oder ein ähnlich bedeutsames Großereignis, das zu Umwälzungen im Kalifat führen wird. Darauf folgend muss der Kalif zunächst innerhalb seines Reichs Streitigkeiten schlichten, was dann auf einen Feldzug hinauslaufen wird. Dieser soll heißspornigen Kriegern eine Richtung geben, damit sie sich nicht gegenseitig bekämpfen – wohin das geographisch geht, ist bisher noch unklar.

AB_A41[1]Die grundlegende Struktur entspricht dabei einer Perlenkette: Die Abenteuer sind für den Metaplot bedeutsam genug, dass Anfang und Ende feststehen müssen. Ob aber zum Beispiel ein Stamm zum Bündnis gebracht wird, weil man seinen Führer überzeugt, weil man ihn durch einen Konkurrenten ersetzt oder weil man ihn militärisch bedroht, wird den Spielern überlassen bleiben. Dabei sollen auch neue Meisterpersonen ins Feld geführt werden, die nicht bloß applaudierend am Seitenrand stehen, sondern ebenfalls handeln – die Helden werden vor allem dann aktiv, wenn beispielsweise der Kalif nicht ohne einen diplomatischen Zwischenfall zu provozieren in eine Stammesfehde eingreifen könnte. Dabei werden die Abenteuer natürlich für Novadis spielbar sein, aber auch für fremde Charaktere Motivationen bereithalten. So könnte ein ausländischer Machthaber einen Agenten bei den Novadis positionieren wollen, um sicherzugehen, dass sie nicht gerade bei ihm einfallen werden. Auch eine schrittweise Konvertierung eines Ungläubigen ist denkbar.

Die Zahl der Abenteuer ist dabei noch offen – zwei sind zumindest angedacht, aber auch mehr sind denkbar, wobei voraussichtlich am Ende der Kampagne die neue Regionalspielhilfe steht, die die darin herbeigeführten Zustände kodifiziert.

Weitere Überlegungen im Workshop betrafen novadische Ereignisse außerhalb der Khôm. So wurde angeregt, dass eine Rastullahoffenbarung in anderen Landen die Hardliner schwächen könnte oder mit sanfter Mission oder einer Jugendbewegung Konvertiten zu gewinnen wären. Auch eine Ausdehnung des Rastullahglaubens ins leidgeprüfte Tobrien wurde erwogen oder ein Lokalherrscher, der nominell zum Rastullahglauben konvertiert.

Bei einer Diskussion zu den Meisterpersonen fiel vor allem deren Alter auf: Seit Löwe & Rabe hat sich kaum noch etwas verändert. Dabei sprach sich eine deutliche Mehrheit der Anwesenden speziell gegen das Ableben von Hasrabal aus. Gewünscht wurden sich allerdings positive Identifikationspersonen, die Novadis jenseits von Wüstenräubern und Glaubensfanatikern erlebbar machen.

Da sich hier noch so viel im Fluss befindet und noch nicht über das Ideenstadium hinausgekommen ist, bietet sich natürlich auch für Fans die Möglichkeit, noch etwas zu beeinflussen. Also: Wie sieht das Kalifat der Rechtgläubigen in euren Märchen aus 99 Nächten aus? Die Autoren des Workshops werden die hiesige Kommentarspalte im Auge behalten.

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50 Antworten zu RatCon 2015 – Workshop: Zukunft im Sand

  1. Teferi sagt:

    Firt for:
    Mittelreichische Spezialtruppen die in Unau Häusertüren eintreten!
    Zeit, dass das Mittelreich mal wieder expandiert <3

  2. Teferi sagt:

    *first!
    Schreibfhler 🙁

  3. Teferi sagt:

    hier, verdammt nochmal, ich glaub‘ meine Tastatur mag mich ärgern! O_O

  4. Nepo sagt:

    Bitte, bitte, bitte kein Karma für Novadis.

    • Karma find ich gut. Es muss ja nicht so verbreitet sein wie im 12-Götterglauben, aber wiederum mehr als nur ein Aikar Rastullah. Ich hatte mal, eigentlich für einen Zeitsprung von 100 Jahren, die folgende Idee:

      „Nach der Zweiten Offenbarung hat der Rastullahglaube eine neue Welle der Ausbreitung in den Tulamidenlanden erlebt. Dies geschah vor allem auf friedlichem Wege durch die Predigten und Wundertaten der 99 Verkünder, die der All-Eine in Keft berufen hatte. (…) Dass jeder der 99 Verkünder sich von Rastullah legitimiert sieht, den Glauben zu verkünden, wie er ihn für richtig hält, trägt zu (einer) großen Vielfalt (von Auslegungen, z.B. Integration Rastullahs als obersten Gott in ein regionales Pantheon) bei, die mit der reinen Lehre der Mawdliyat und den 99 Gesetzen nur noch bedingt zu tun hat. Bisweilen kommt es zu bewaffneten Auseinandersetzung der Anhänger verschiedener Verkünder untereinander oder mit traditionellen Stämmen.“
      Mehr hier: http://m.livejournal.com/read/user/grafhardimund/77712

      Interessant und plausibel für eine Expansion des Rastullahglaubens bzw. des Kalifats wäre es, wenn es eine Bedrohung gibt, die auch andere betrifft, auf die aber R. bzw. das Kalifat eine (bzw. die beste) Antwort hat.
      Ich freue mich auf jedem Fall, wenn das Kalifat Fokus durch eine Kampagne kriegt.

      • Curima sagt:

        Die Idee mit 99 Erwählten mit Karmapunkten finde ich richtig gut! 🙂 Und dann bitte mit der Box: „Ein Held als Erwählter“.

        Ansonsten würde ich ne Mischung aus Glaubenskonflikt innerhalb der Novadis (die sich ja auch jetzt schon alles andere als einig sind über die Auslegung der 99 Gesetze) und übergreifender Geschichte (sei es eine Bedrohung von außen, ein Feldzug oder sonstwas) sehr cool finden.

      • +1, top Idee.

      • Varana sagt:

        Was die Glaubenskonflikte innerhalb der Novadis angeht, würde ich sehr vorsichtig sein, daß das noch einigermaßen darstellbar ist:
        Es gibt nicht allzuviele Novadis, und die Khôm ist auch nicht riesig; der Balash nachgerade winzig.
        Die teilen sich schon jetzt in mehrere Stämme, Sekten, Rechtsschulen und staatliche Gebilde.
        Nochmal eine Ebene mehr, und es gibt epische Abenteuer über den heroischen Kampf der fünf Ahmaditen aus Niedermhanadistan gegen alle zehn Charidschiten aus Südwestuntergorien gleichzeitig. 😉 Das hätte zwar einige Aktualität, wenn man in den Nahen Osten schaut, aber auch die Judäische Volksfront ist so abwegig nicht und trotzdem lächerlich.

        Erwählte sind definitiv besser als allgemeine Geweihte und, so skeptisch ich Novadi-Karma sonst gegenüber stehe, könnte das eine sinnvolle Lösung sein. Man muß nur den richtigen Maßstab finden. 🙂

      • Sedef ibn Feyhach sagt:

        Von mir auch +1, sehr schöne Idee.

      • Gerion Zander sagt:

        +1

        Ich finde die Ideen auch sehr sympathisch. Vor allem
        „Interessant und plausibel für eine Expansion des Rastullahglaubens bzw. des Kalifats wäre es, wenn es eine Bedrohung gibt, die auch andere betrifft, auf die aber R. bzw. das Kalifat eine (bzw. die beste) Antwort hat.“

        ist für mich wirklich von Bedeutung, da es so viele Möglichkeiten für eine andere Form von Abenteurhandlung gibt, als wir es bislang aus Kampagnen kennen. Dazu gibt es die intelligenteste Form der Missionierung, statt nur mit Feuer und Schwert, die der freiwilligen Überzeugung. Dies kann man mit 99 (Karma-)Erwählten oder Karma für alle Gläubigen auf Segnungsniveau (siehe Vorschläge unten) kombinieren, wie es am stimmigsten ist. Vor allem bedeutet es aber, dass man eine sehr rollenspiellastige, ich möchte sagen intelligente Handlung erleben kann, was selbstverständlich die passenden Autoren vorraussetzt…

        • Marakain sagt:

          Die Idee mit den 99 Erwählten die dann auch Karma haben gefällt mir ebenfalls sehr gut.
          Die Zahl ist klein genug um eine der bekannten Kanten und Ecken zu behalten und groß genug das diese Personen was erreichen können.

          Wenn würde ich das aber so umsetzten das diese 99 „per se“ mächtiger sind als ein normaler 12 Götter Geweihter. Sie also alle von der „Stufe“ her Tempelvorsteher sind. Das macht es natürlich schwierig sie als Spielerhelden spielbar zu machen. Eine Idee wäre vielleicht das jeder dieser 99 eine Gruppe aus Akoluthen usw. hat die alle von ihm „mit Karma aufgeladen“ werden können und die von der „Mächtigkeit“ her mit „Stufe 1“ Geweihten der 12 Götter vergleichbar sind.

          • El‘ Rafid el Hasraban sagt:

            Nein… 👎 bloß kein Karma.. Rastullah Wunder müssen bleiben wie sie sind!!
            Subtil… nicht nachweisbar messbar oder bezifferbar…
            Das nimmt Rastullah das Besondere..

            Es ist wie mit Sauron.. in den Büchern ein mythischer Schatten, unsichtbar und doch überall.. ein Aura, die alles überschattet, die Fantasie anregt. Niemals sichtbar!
            Im Film war er das erste was zu sehen war..
            Ihr seid doch Rastullahs Peter Jackson

  5. Raul Ehrwald sagt:

    Ich fände Karma fur Novadis sogar sehr reizvoll. Falls das in das derzeitige Göttergeschen einbindbar ist, ohne alles andere über den Haufen zu hauen, gerne.

    Was die Expansionspläne anbelangt:

    Ich mag Hasrabal. Wenn er die Tulamiden vereinen würde und dann expandiert, wäre das sehr cool, hätte aber wieder nicht soviel mit den Novadis an sich zu tun.

    Eine Expansion der Novadis sollte auf jeden Fall Richtung Mittel- oder Horasreich gehen. Alles andere wäre zu bedeutungslos und würde wieder keinen interessieren. In dem Zusammenhang finde ich eine Offenbarung Rastullahs außerhalb der Khom sehr interessant. Vielleicht sogar an einer heiligen Städte der 12-Göttergläubigen. Dort könnte sich dann eine bedeutende lokale Anhängerschaft an rastullahgläubigen Nicht-Novadis bilden. Auch wenn das vom einfachen Novadi vielleicht skeptisch gesehen wird könnte der Kalif ja die Stämme für eine „rettet unsere Brüder vor der ketzerisch Unterdrückung“-Prestigemission zusammen trommeln. Das hat Innen- und Außenpolitisch Potenzial. Schlagen die 12-göttlichen Lande zurück? Gibt es in den Folgejahren einen innernovadischen Aufstand? Oder schafft es der Kalif sich durchzusetzen und muss dabei notfalls Leute beiseite bringen oder auch noch innere Feldzüge führen? Schafft der Kalif vielleicht sogar die Gesellschaft etwas toleranter zu gestalten?

    Ich würde auf jeden Fall von der absoluten Intoleranz weg rücken und eine gute Mischung aus Intoleranz und ehrhaften oder liebevollem Verhalten schaffen.

    Da geht sicher einiges. Ich hoffe ihr macht da was cooles draus 🙂

    • Raul Ehrwald sagt:

      Offenbarung außerhalb aber bitte irgendwo in der Nähe der Khom. Tobrien wäre ziemlich weit weg und passt irgendwie nicht so sehr finde ich. Dafür müssten die Novadis auch ganz schön weit vordringen um dort einzufallen.

    • Marakain sagt:

      Einer der Grundlagen der Bände war ja das die NSC intelligent handeln. Ein Angriff auf das Horasreich (fortschrittlichste Reich von Aventurien und verantwortlich für etliche Niederlagen der Novadis in der Vergangenheit sehr oft mit Beteiligung der Götter und dazu noch die Drachenwache am Pass) wäre mMnsehr dumm.
      Ein Angriff auf das Mittelreich ebenso. Auch wenn in Almada ein nicht kleiner Teil der Bevölkerung wahrscheinlich schnell überlaufen würde. Aber das Reich ist gerade hochgerüstet worden und hat einen Sieg über die SL hinter sich. Trotz aller Verluste würde ein Angriff der Ungläubigen doch ziemlich sicher recht einfach das Reich hinter Rohaja vereinen.

      Ein Angriff in Richtung Tulamidenlande (nicht Aranien aber die ganze Küste von Thalusa bis Khunchom und das Gebiet dahinter mit Fasar usw.) hat den Vorteil das es viele kleine und mittlere Herrschaftsgebiete sind, die Bevölkerung ebenfalls zum Teil schon Novadis sind und eine solche Eroberung wohl weder das Horasreich noch das Mittelreich großartig interessieren würde. Wenn man jetzt noch Hasrabal neutralisiert oder auf die eigene Seite zieht hat das sehr große Erfolgsaussichten ohne ein Spaziergang zu sein.

      • Kosher sagt:

        Hasrabal und Gorien gehören ja nominell eh schon zum Kalifat und müssten sich dann entscheiden, ob sie diesen Status bestätigen wollen oder einen offenen Krieg wagen.

        Gorien sollte aber eine wichtige Provinz des erweiterten Kalifats bleiben.

        Davon ab finde ich die 99 Erwählten-Sache durchaus auch spannend. Vielleicht ist es ja auch nicht Karmaenergie in Menschen sondern, in Artefakten, von Rashtullah/Raschtul selbst versteckt als er fiel…die könnten nun offenbart und vorallem auch weitergegeben werden wenn ein Erwählter stirbt.

  6. Sven sagt:

    Bitte keine Landverluste für das Mittelreich. Wenn überhaupt, dann darf es ein wenig expandieren. Ich fände einen Feldzug der Novadis in andere Richtungen aber besser.

  7. Brandolin sagt:

    Das Hauptproblem der Novadis ist in meinen Augen, dass sie eine vollkommen überzogene Karrikatur auf den Islam und in sich so überzeichnet und inkonsequent sind, dass es einfach ohne Komplettüberarbeitung kaum möglich ist, einen Anhänger dieser Glaubensrichtung ernst zu nehmen.

    Wo die Taten und Existent der 12 in Aventurien bewiesen sind, erzählen ein paar bärtige Männer von einem Wolkenzelt vor ein paar Generationen. Das bekommt jeder wirklich fähige Luftelementarist oder Illusionist hin. So ist keine Gottheit, kein höheres Wesen erfahrbar.
    Dazu kommt die starke Überzeichnung des Glaubens hin zur Karrikatur. Wie soll jemand mit sinnbefreiten Speise- und Lebensgeboten, die kein denkender Mensch ernstnehmen oder begründen kann, gegenüber Kirchen überzeugen, die alltagsrelevante Regeln und Ideale verkörpern ?
    Als aller erstes müssten mMn also die 99 Gesetze gründlich überarbeitet und vor allem vollständig (wenigstens als Vorschlag/Empfehlung) ausgearbeitet werden. Dann kann man immernoch an einzelne ein Sternchen setzen und diese für die Spielrunde als änderbar freigeben und anschließend nicht mehr konkret thematisieren. Es sollte dabei auch nicht wirken, als müssten die 99 voll werden, sondern jede der Regeln sollte ihre Berechtigung und ihren Sinn haben.

    Danach wird es Zeit, dass die Kultur und das Glaubensbild mehrere glaubwürdige Ströhmungen erhalten, gemäßigtere und hilfsbereite genauso wie am Dschihadisten orientierte. Und noch wichtiger, auch noch einiges dazwischen. Der Islam war zu keiner Zeit (außer vielleicht in der ersten Phase) ein einheitliches Glaubensbild. Es gab quasi immer unterschiedliche Lesarten. Und daran sollte man sich auch bei der Gestaltung des Rastullah-Glaubens orientieren.
    Mit Extremisten zieht es sich schwer auf Abenteuer mit Ungläubigen in deren Lande aus. Mit einem gemäßigten Novadi, der Teile oder gar alle 12 irgendwie auch für 12G-Gläubige tolerierbar in sein Welt- und Glaubensbild eingebaut hat, klappt dies schon eher, gerade wenn der Novadi dann auch noch eher tolerant ist.

    Ich bin auch nicht davon überzeugt, dass ein Novadikrieg unbedingt nach Außen und gegen ein anderes Reich gehen sollte. Damit macht man dann wieder die Spielwiesen diverser Gruppen kaputt.
    Interessanter wäre mpMn ein Ringen der unterschiedlichen Glaubensströmungen und Stämme innerhalb des bereits bestehenden Glaubensgebietes.
    Radikale können sich ja gern mit den radikalen Almadanern um das Amhallassih-Gebiet prügeln. Das kann man auch auf Jahre als Kreuzzug-/Die Osmanen kommen – Setting hierfür frei geben.
    Alternativ kann man dem Horasreich den letzten Rest geben, wenn da jetzt schon Städte weggebombt werden und ein dreiäugiger Drachling Kaiser sein darf…

    Aber der Rest sollte eher nach dem richtigen Verständnis Rastullahs ringen.
    Und mit einem sich überlagernden Geflecht aus Glaubensströhmungen und Stammeszugehörigkeiten ist viel Erzähl- und auch Konfliktpotential gegeben, wo es um (wechselnde) Allianzen und Kriegszüge gehen kann.

    Um Novadis spielbarer zu machen braucht es nicht zwingend mehr Schlaglicht, sondern ein in sich stimmiges und vor allem glaubwürdiges Konzept und Glaubensbild. Beides fehlt den eigentlich interessanten Wüstenkriegern jedoch noch immer.

    Einer zweiten Offenbarung stehe ich eher skeptisch gegenüber. Sie verbraucht viel Kraft Rastullahs und wird vermutlich ohnehin nicht (alle) überzeugend umgesetzt werden. Sie mag zwar verlockend und cool sein, doch sehe ich mir die letzten „coolen Dinger“ so an,…

    Lasst die Mawdliyat doch lieber, die eine oder andere Vision empfangen, die sie zum Überdenken des einen oder anderen falsch verstandenen Gesetzes bringt. Lasst die (geistigen) Führer der Novadis erkennen, dass es Zeit wird, um den „richtigen“ Glauben an Rastullah zu ringen, weil gerade die Zeitenwende/Karmakorthäon eingebrochen ist und nicht allein die Anzahl der Gläubigen entscheidend ist, sondern die Reinheit ihres Glaubens. (Die radikalen Fanatiker können das ja gern anders sehen und damit ihre Grenzstreitigkeiten begründen.)

    Ob Karma nun notwendig ist oder nicht, weiß ich nicht. Interessanter hielte ich eine aventurische Religion, die weniger durch Wunder, als viel mehr durch Überzeugungen und ein inspirierendes Leben/Auftreten glänzt und missioniert. „Mein Freund ist größer/mächtiger/hilfsbereiter als dein Freund“ hat mich noch nie als Bekehrungsmotiv überzeugt. Gerade in einer Welt, in der es diese mächtigen Freunde gibt und deren Mächtigkeit durchaus auch mal Änderungen unterworfen ist, wäre die Bekehrung über Ideale und Vorleben einmal ein anderer und interessanterer Ansatz. Damit könnten dann auch bekehrende Novadis fern der Khom spielbarer werden.

    LG,
    Brandolin

    • Eine neue Offenbarung (die ein bisschen mehr zu bieten haben müsste als Zelt und Stimme) würde aber eben das von dir angesprochene Glaubwürdigkeitsproblem lösen. Ansonsten: unterschiedliche Glaubensrichtungen, unterschiedlich strenge Auslegung der 99 Gesetze, Ansätze zur Integration anderer Götter ins Weltbild gibt es doch schon seit Die Wüste Khom, und noch mehr seit R.A. Die Idee, den Fokus auf innernovadische Auseinandersetzungen zu legen, gefällt mir. Interessant wäre es, wenn Rastullahs neue Offenbarung (in welcher Form auch immer die stattfindet) einen Aufruf zur Kooperation mit (einigen von) den 12 Göttern beinhaltet – zugleich Rastullahs Bewerbung um einen Platz in Alveran?

      • Curima sagt:

        Ich würde da zustimmen – seit ich mir für die Vorbereitung auf ein Abenteuer in der Khom diesen ganzen Novadi-Glaubenskram mal ausführlich durchgelesen habe, kann ich die ganzen Islam-Vergleiche gar nicht mehr nachvollziehen. Auch wenn es auf den ersten Blick so mit Wüste, verschleierten Frauen etc. so wirken mag.

        Aber dass dieses Novadi = Islam – Bild nach wie vor so verbreitet ist, ist glaub ich wirklich ein Anzeichen dafür, dass da mal wieder Abenteuermaterial kommen sollte, dass sich damit auseinandersetzt.

        Ich bin sehr gespannt drauf, was aus den Ideen konkret wird und freu mich, dass die Novadis wieder in den Fokus rücken 🙂

        • Varana sagt:

          So abwegig ist der Vergleich gar nicht – in vielen Dingen ist der Rastullahglaube aus Einzelaspekten von Islam und Judentum zusammengemischt. Die Struktur von Rechtsgelehrten, Rechtsschulen, der Bezug auf eine ferne/einmalige Offenbarung und einen festen Text mit Auslegungen, Bethäuser statt klassischer Tempel, das auserwählte Volk – das lehnt sich schon sehr stark an beide Religionen an.

          Eine Überarbeitung und neue Thematisierung mancher Aspekte wäre aber auf jeden Fall sinnvoll:
          – Der Umgang mit den 99 Gesetzen ist in Teilen eher eine Karikatur des Judentums. Da gibt es Verbesserungspotential – wenn da zwei, drei blödsinnige Gesetze drin stehen, ist das bei 99 noch nicht weiter tragisch, aber das führt dann eben dazu, daß die Speisegebote als das Einprägsamste und Prägendste der Religion wahrgenommen werden. RA zeichnet da ein deutlich differenzierteres Bild, aber angekommen ist das nicht so wirklich.
          – Es gibt problemlos Möglichkeiten, wie man karmalosen Monotheismus in einer polytheistischen karmalen Umwelt darstellen und begründen kann. Da müßte man aber deutlicher drauf eingehen, weil das offenbar für viele schwierig vorzustellen ist.
          – Die Novadis mit einem ordentlichen Jenseitsglauben versorgen. Das muß ja nicht ganz so prägend sein wie es heute in manchen islam(ist)ischen Strömungen wahrgenommen wird. „Es gibt kein Jenseits“ führt zu einer starken Betonung des Diesseits, und damit vergrößern wir die Probleme im Vergleich zu den Karmalgötzen nur unnötig. Fehlender Jenseitsglaube kann funktionieren, ist aber nicht einfach herüberzubringen, und bringt mMn nicht viel Mehrwert in diesem Zusammenhang.
          – Daß Mawdliyat keine Priester, sondern Rechtsgelehrte sind, und daß die Novadireligion keine Priester, sondern Rechtsgelehrte braucht, läßt sich auch mMn am besten durch erneute Thematisierung betonen.
          – Abenteuer und NSCs sind *immer* einprägsamer als RSH-Texte.
          Das heißt auch, daß man genau die Aspekte der Religion erklärungsbedürftiger gestalten kann, die sich durch Abenteuer und NSCs demonstrieren lassen. Andere Aspekte, die im wesentlichen RSH-Material sind und im Abenteuer nur als Infodump oder für wirklich ausgefallene Sachen wie das Nur-Novadi-Abenteuer geeignet sind, sollten eingängiger gestaltet werden.

          Ceterum censeo Hasrabalem esse lacerandum (zerfleischen) / trucidandum (niedermetzeln) / irgendwie killandum halt. 😀

          • Cifer sagt:

            Die Karmalosigkeit lässt sich IMO relativ leicht erklären: Rastullah hat einmal von seiner Macht abgegeben, als er sich zum Schlaf legte. Was haben seine 12 Hilfsgeister damit angestellt? Genau. Dass er danach etwas sparsamer mit seiner Macht umgeht, ist nicht eben verwunderlich.

  8. Ruzangrox sagt:

    Wie wäre es mit: Die eine Partei der Novadi geht aggressiv gegen das Mittelreich vor, und erobert einige Provinzen Almadas.
    Die andere Partei propagiert die Annäherung zu den 12-göttlichen landen und Schickt Boten nach Punin/Gareth und lädt zum kulturellen wie wirtschaftlichen Austausch ein.
    Weil aus sicht des gewöhnlichen Mittelreichers alle Novadis gleich sind, wird diese Bivalenz höchst verstört aufgenommen und im Boten heiß diskutiert, von einigen sogar als Verspottung des Raulschen Reichs angesehen.

    Im Rahmen eines Abenteuers traut sich doch ein Adliger/Kaufmann, dieser Einladung nachzukommen, und schickt eine Delegation in Begleitung einiger Helden ins Kalifat. Dieses Unternehmen könnte von Mittelreichern sabotiert werden, die sich als noch engstirniger als die Hardliner Novadis herausstellen.
    Während des Abenteuers sollten die Helden einige sympathische Meisterpersonen kennen lernen sowie die Unterschiede der einzelnen Glaubensströmungen kennen lernen.
    Einige der Meisterpersonen und Gegner sollten spannende Vorschläge für coole/lustige/schräge Spielercharakterkonzepte bieten.

  9. Varana sagt:

    Cifer:
    Die Karmalosigkeit lässt sich IMO relativ leicht erklären: Rastullah hat einmal von seiner Macht abgegeben, als er sich zum Schlaf legte. Was haben seine 12 Hilfsgeister damit angestellt? Genau. Dass er danach etwas sparsamer mit seiner Macht umgeht, ist nicht eben verwunderlich.

    (Warum kann ich nicht auf „antworten“ gehen? Hat die Verschachtelung ihre Grenze erreicht?)

    Ich meinte auch nicht so sehr, was die Novadis dazu sagen.
    Aber Spieler haben aus irgendeinem Grund große Probleme damit, warum es die Novadis noch gibt, während doch alle anderen ganz tolle Wundereffekte produzieren. Das kommt eigentlich jedes Mal, wenn der Rastullahglaube irgendwo eine Rolle spielt. Wie berechtigt das ist, ist da weniger wichtig, als daß man auf eine Erklärung großen Wert legen sollte.

    • Cifer sagt:

      Varana: (Warum kann ich nicht auf „antworten“ gehen? Hat die Verschachtelung ihre Grenze erreicht?)

      Entweder das, oder es handelt sich um die neue WP-Funktion, die dafür sorgt, dass Seitenbesitzer automatisch das letzte Wort behalten.

  10. derkos sagt:

    Ich finde Novadis bisher auch nicht sonderlich attraktiv als Spielercharkter. Aber das muss ja nicht umbedingt schlimm sein. Es beschwert sich ja auch keiner, dass die Leute nicht ständig prinzipentreue Trollzacker spielen (Eher im Gegenteil).
    Eine Anpassung der Novadis auf bessere Spielbarkeit finde ich nur sinnvoll, wenn sie dann auch wirklich eine neue Nische besetzen. Die Nische „moderater Rastullahgläubiger“ kann man aber schon jetzt wunderbar mit einem Tulamiden abdecken. Das Konzept „sanfte Bekehrung“ haben die Maraskaner gepachtet.
    Die Novadis expandieren zu lassen und evtl. mit Karma zu pimpem könnte interessant sein. Allerdings frage ich mich auch, wo die 12-Götterkirchen noch Resourcen herbekommen sollen, wenn sie noch eine Front aufmachen müssen.
    Am besten scheint mir auch ein Konflikt Hardliner vs. moderate Rastullahanhänger. Dort kann man sich auch als außenstehender gut einbringen, da es auch außerhalb der Khom genug Machtblöcke gibt, die die eine oder andere Fraktion unterstützen würden.

  11. Nico sagt:

    (Wieder-)entdeckung der Primärliturgie Rastullahs wäre der erste interessante Schritt. Diese
    Gefolgt von einem „Bruderkrieg“ zwischen Gorien und dem Kalifat über die korrekte Auslegung der 99 Gesetze vor diesem Hintergrund.
    Ziel ist es, die Entdeckungsstelle (irgendwo im Khoramgebirge, evl sogar Almada) unter eigene Kontrolle zu bekommen.

  12. Cifer sagt:

    Zuerst einmal muss ich sagen, dass mir der Workshop und einige der darin geäußerten Ideen doch ein wenig Angst gemacht hat. Frauenfeindlichkeit abschaffen? 99 Gesetze aufweichen? Vielleicht gar noch ein paar zusätzliche Götter einführen?
    Wenn das schlecht angepackt wird, sehe ich da das gleiche kommen wie bei Rabenblut: eine ganz ordentliche Kampagne, an deren Ende aber Al’Anfa leider nicht mehr Al’Anfa war.

    Aber wenn wir mal ein wenig rumspinnen: Wie wäre es denn, wenn man den novadischen Grundsatz, dass es keine Mittler zu Rastullah braucht, ganz wörtlich nimmt? Führen wir doch den Karmadillettantismus ein und verpassen jedem gläubigen Novadi (der die AP dafür ausgeben will) ein paar Karmapünktchen, mit denen er kleinste Wunder (knapp über Segnungsniveau) herabrufen kann. Wenn man das mit einer deutlich geringeren Regenerationsrate koppelt, damit die Wüste nicht vor Wundern überquillt, ist das tatsächlich mal etwas, was keine andere Religion bieten kann und was ganz sicher auch Konvertiten anzieht.
    Liturgien könnte man dann auch brav nach männlich/weiblich aufteilen, wobei beide Geschlechter Liturgien fürs Überleben in der Wüste (Orientierung, Wasserfund,…) bekommen, Männer dazu noch kämpferische und Frauen eher heilende/schützende.

    Jeder Gläubige ein Priester!

  13. aikar sagt:

    Ich tue mir generell mit Religionen schwer, die keine „beweisbaren“ Götter haben und noch dazu recht nah an irdische Religionen angelehnt sind.
    Ich bin kein religiöser Mensch und kann mich nur schwer in Personen hineinversetzen, die ohne tatsächliche Wunder einfach glauben und sogar bereit sind, für diesen Glauben zu diskriminieren, zu töten und zu sterben. Außerdem habe ich eine Abneigung gegen Missionierung.

    Diese Einstellung kenne ich auch von vielen meiner Freunde, vor allem aus dem akademischen Umfeld. Da, zumindest meiner Erfahrung nach, viele Rollenspieler Studenten sind/waren/voraussichtlich sein werden, könnte ich mir vorstellen (verifizieren kann ich es nicht), dass es auch vielen anderen Rollenspielern ähnlich geht.
    Und für diejenigen die tatsächlich religiös sind, ist eine fiktive Religion, die so ähnlich zu unserer vorherrschenden ist (bzw. zu einer, die unserer ähnlich ist, und momentan einen eher schlechten Leumund hat) auf andere Art unangenehm.

    Wenn eine Gottheit im Spiel sichtbar eingreift, dann kann ich ihre Anbetung nachvollziehen, deshalb habe ich z.B. mit den 12 Göttern kein Problem (Rur & Gror sind auch noch so ein Sonderfall, aber die waren bei uns immer eher für Running-Gags als für ernsthafte theologische Diskussionen gut).

    Ich würde also auch dafür stimmen, Rastullah direkter erlebbar zu machen. Dabei gefällt mir die Idee der Novadis als „Karma-Dilettanten“ extrem gut, da es sie weiterhin von den Zwölfgötter-Religionen und ihren Geweihten abhebt und dabei aber trotzdem zeigt „Da ist eine Macht, von der diese Fähigkeiten ausgehen“. Vielleicht kann man ja auch noch andere Elemente in den Glauben einbringen, um ihn ein bisschen exotischer zu machen und von irdischen (abrahamitischen) Religionen abzuheben. Der Aspekt Rastullahs/Raschtuls als gefallener Gigant des Erzes würde sich da anbieten.

    Was dann noch fehlt ist eine positive Agenda zumindest für einen Teil der Stämme, z.B. ein göttlicher Aufruf, die Schattenlande zu reinigen, anstatt zum x-ten mal in Almada oder das Horasreich einzufallen.
    Dann hätte ich richtig Lust mal einen novadischen Krieger oder Derwisch zu spielen, der auch bereit ist, mit Zwölfgöttergläubigen zusammenzuarbeiten, um die Finsternis zu bezwingen, dabei aber seinem Glauben treu bleibt.

    • Torben von Gareth sagt:

      Hallo aikar,

      Ich tue mir generell mit Religionen schwer, die keine „beweisbaren“ Götter haben und noch dazu recht nah an irdische Religionen angelehnt sind.
      Ich bin kein religiöser Mensch und kann mich nur schwer in Personen hineinversetzen, die ohne tatsächliche Wunder einfach glauben und sogar bereit sind, für diesen Glauben zu diskriminieren, zu töten und zu sterben. Außerdem habe ich eine Abneigung gegen Missionierung.

      Schön, dass Du uns an Deinen Vorurteilen 10 teilhaben lässt.
      Wenn man sich nicht hinein versetzen kann lässt man’s am besten sein.
      Geschehen Morde nicht aus wirtschaftlichen/Macht-bedingten Gründen?

      Diese Einstellung kenne ich auch von vielen meiner Freunde, vor allem aus dem akademischen Umfeld. Da, zumindest meiner Erfahrung nach, viele Rollenspieler Studenten sind/waren/voraussichtlich sein werden, könnte ich mir vorstellen (verifizieren kann ich es nicht), dass es auch vielen anderen Rollenspielern ähnlich geht.
      Das ist lustig, denn bei mir in 4 Runden ist das genau anders herum. Fast alle haben studiert bzw. sind noch dabei und sind gläubig bzw. kommen damit gut zurecht.
      Mach doch mal eine Umfrage, dann wird das Ganze klarer.

      Und für diejenigen die tatsächlich religiös sind, ist eine fiktive Religion, die so ähnlich zu unserer vorherrschenden ist (bzw. zu einer, die unserer ähnlich ist, und momentan einen eher schlechten Leumund hat) auf andere Art unangenehm.
      Das ist im Allgemeinen falsch. Ich kenne mehrere Pfarrer/Theologen/Philosophen, die gerne Rollenspiel betreiben und dabei auch Geweihte, tief Gläubige o. ä. darstellen. Was diese Leute weniger mögen sind Paktierer, Dämonen und ähnliches Pack.

      Ich würde also auch dafür stimmen, Rastullah direkter erlebbar zu machen. Dafür bin ich auch.
      Aus meiner Sicht mit all den Gesetzen wäre es lustig, wenn Rastullah ein Abkömmling Praios wäre …

      • aikar sagt:

        Hallo Torben

        „Schön, dass Du uns an Deinen Vorurteilen 10 teilhaben lässt.
        Wenn man sich nicht hinein versetzen kann lässt man’s am besten sein.
        Geschehen Morde nicht aus wirtschaftlichen/Macht-bedingten Gründen?“

        Eine so aggressive Reaktion ist absolut unnötig. Ich habe weder dich, noch deinen Glauben angegriffen.

        Ich habe jetzt lange überlegt ob ich darauf antworten soll, aber ich will nicht, dass mein Kommentar in einem falschen Licht erscheint.

        Ich bezog mich bei meinem Kommentar nicht auf alle religiösen Personen, sondern auf die Novadis und ihre offensichtlichen irdischen Vorlagen. Und da ist halt offensive Missionierung und der Kampf gegen die Ungläubigen deffinitiv ein Thema.
        Den Rest meines Kommentares habe ich klar als meine persönliche und nicht-verifizierbare Erfahrung aus meinem Umfeld dargestellt.

        Ich gestehe jeder religiösen Person ihren Glauben zu und erwarte dafür, dass mir mein Unglauben zugestanden (und damit Missionierung mir gegenüber unterlassen) wird . Genauso werde ich keiner religiösen Person zwanghaft ihren Glauben ausreden. Das hat nichts mit Vorurteilen zu tun, sondern mit beiderseitigem Respekt vor der Wohlfühlzone des anderen.

        Das Thema der Diskussion ist, warum die Novadis nicht richtig „zünden“.
        Mein Verhältnis zur Religion ist für mich persönlich eben ein Grund, warum ich Novadis (und btw. auch die Ulisses Narrativa-Spiele) nicht spielen will. Bei einem Charakter den ich länger als für ein paar Szenen spiele, muss ich seine Motivationen persönlich nachvollziehen (nicht unbedingt teilen) können und das kann ich bei den Novadis eben nicht.

        Und ich denke , dass ich da nicht der einzige bin . Es ist sicher nicht der einzige, wahrscheinlich nicht mal der häufigste Grund und betrifft sicher nicht alle Spieler.

        Wahrscheinlich gibt es auch genügend Spieler, die z.B. keine Rahja-Geweihten spielen wollen, weil ihnen die Intimität zu weit geht.

        Und ja, natürlich geschehen Morde auch aus anderen Gründen wie Gier oder Eifersucht, aber die kann ich eben nachvollziehen (aber natürlich auf keinen Fall befürworten).

  14. Mythos sagt:

    Vorweg: Ich kann die Novadis nicht leiden.
    Das hat viele Gründe:
    – So nehmen sie die einzige Wüste Aventuriens weg und verhindern so eine aventurische 12-Götter-Wüstenkultur. Das finde ich richtig übel, da der 12G-Kultur damit eine Klimazone fehlt und ich hätte liebend gern einen 12G-Char aus der Khôm gespielt.
    – fast genauso schlimm: Sie sind nicht auf die Wüste beschränkt
    – Sie erinnern mich zu sehr an irdische Fanatiker und das aktuell in Film und Serie omnipräsente Thema des Terrorismus. Ich kann sowas einfach nicht mehr haben
    – Sie glauben nur an einen Gott und der gibt nicht mal Karma. In DSA mag ich keinen Monotheismus
    – Sie sind als Kultur viel zu arrogant
    – und weitere …

    Novadis sollten eine lokale Randerscheinung sein. Da sie Ungläubige sind, die die tollen Regionen Mittelreich, Horasreich, Tulamidenlande und Al’Anfa bedrohen, betrachte ich sie als Feindbild wie die Orks oder Borbaradianer. Ich will nicht, dass sie als die Guten dargestellt werden. Ich will keine Abenteuer an der Seite der Novadis. Wenn, dann viel ich an der Seite der Mittelreicher, Horasier, Tulamiden oder Alanfaner gegen sie streiten.

    Keinesfalls sollen sie irgendwelche Gebiete dazugewinnen. Und wenn sie angreifen, dann will ich sie mit meinen SCs abwehren können und von ihnen im Gegenzug erobern. Zum Beispiel Südalmada.

    Aber wenn man all das Schlechte an ihnen ändern würde, dann könnte ich mir eine Kampagne gegen die Echsen und Zze’tha vorstellen. Aber nur mit sehr geringen Eroberungen.

  15. Wiccaner sagt:

    Ich finde es super, dass die Novadis endlich wieder stärker ins Licht rücken. Drei Nächte in Fasar und der Khôm-Feldzug waren klasse, danach kam aber kaum noch etwas.

    Ich bin dafür, dass es Rastullah-Auserwählte gibt, die über Karma-Energie, aber nicht über die Ordination verfügen, sondern alle durch Rastullah direkt geweiht werden. Es sollte genau 99 Rastullah-Auserwählte geben. Zentrale Punkte könnten hierbei Keft sein, der Ort Rashtullahs Offenbarung, aber auch der Ort, an dem Raschtul al’Sheik aus dem Raschtulswall stieg.
    Cifers Idee „Jeder Gläubige ein Priester“ finde ich aber auch sehr interessant, da es so etwas noch nicht gibt und Aventurien sehr bereichern würde. Es würde auch Potential für viele Konvertiten geben, denn die Zwölfgötter müssten ihren Gläubigen erstmal erklären, warum so ein paar „Wickelköpfe, die nichts kennen außer Sand und denen die Sonne täglich das Gehirn rausbrennt“ alle von ihrem Gott erwählt werden, der gute mittelreichische Bürger aber nicht, obwohl er sich ein Leben lang vorbildlich an die Gebote der Zwölfe gehalten hat.

    Ein Feldzug außerhalb der Khôm wäre sehr interessant. Mögliche Ziele wären:
    – Neetha: alter Ort der Schmach, an dem die Novadis kurz nach Rashtullahs Erscheinen gegen Thalionmel verloren. Diese Schmach muss überwunden werden, und Thalionmel soll eine weitere Frau Rastullahs werden, dazu soll ihr Löwinnenschwert aus Neetha beschafft werden. Dies würde auch die Rondra-Kirche auf den Plan rufen und eine größere kosmologische Komponente im Karmakorthäon beinhalten.
    – Al’Anfa: Schandfleck in der näheren Vergangenheit der Novadis. Hier soll blutige Rache genommen werden.
    – Khunchom: alte echsische Stadt, die dem Erdboden gleichgemacht werden muss.
    – Aranien: Ein Land der herrschenden Frauen. Geht gar nicht!
    – Almada: Fruchbares Land, in dem sie mit dem Emirat Amhallassih schon einen Fuß in der Tür haben.
    – alle Ländereien um den Raschtulswall: sobald Rashtullah von einem Kreis von Gläubigen umschlossen ist, wird er vollends auferstehen.
    – Gorien: den abtrünnigen Hasrabal wieder zu einem gefügigen Gefolgsmann machen
    -ABER: nicht gegen Echsen, da diese in der Vergangenheit schon oft genug das Ziel der Novadis waren. Ein neues Ziel wäre also schön.

    Die Idee, dass einige Novadis ausziehen, um Tobrien zu reinigen, finde ich einen sehr interessanten Aspekt. Hier kann auch absolut niemand aus den zwölfgöttlichen Landen etwas sagen. In Tobrien beten noch viele Leute zu den Erzdämonen, Rastullah wäre da ein deutlicher Fortschritt und viel besser annehmbar.
    So würde das Ansehen der Novadis stark steigen.
    Die nahezu erdrückende Übermacht des Zwölfgötterglaubens in Aventurien würde so eine starke Konkurrenz bekommen.

    Eine Interessante Idee, die hier in den Kommentaren eingebracht wurde, war der Aufruf Rashtullahs zur Kooperation mit anderen Göttern, darunter nur einige der Zwölfgötter. Mögliche Kooperationspartner wären andere Erz-Giganten wie Hazaphar, Mithrida und Sokramor, aber auch andere Aventurische Gebirge, hinter denen sich Erz-Giganten verstecken könnten. Auffällig ist, dass von den bekannten Erzgiganten eigentlich nur Ingerimm nicht im Schlaf liegt. Die vier oben genannten Giganten könnten gegen Ingerimm eine Allianz schmieden, um in Alveran sein Element unter sich aufzuteilen.

    Was ich auch sehr interessant fände, wäre wenn sich ein interner Glaubenskrieg entwickelt, an deren Ende eine Glaubensströmung aus dem Glauben ausgeschlossen wird. Als Konsequenz ergibt sich ein Auszug dieser Gläubigen aus dem Stammland der Novadis. Die Maraskaner, Norbarden und Al’Hani sind auch aus fernen Ländern gekommen und haben einen langen Weg hinter sich. Mit Abschluss der Kampagne muss das Ziel dieser vertriebenen Glaubensströmung noch nicht feststehen und wird in Zukunft ein Thema werden, das weiter ausgestaltet werden kann.

    Und Hasrabal soll leben!!!
    Generell bin ich aber dafür, deutlich mehr neue Charaktere einzuführen, da hier dringend frischer Wind benötigt wird.

    Insgesamt bin ich aber sehr gespannt, wie sich die Region entwickeln wird und in wieweit Ideen hier aus den Kommentaren aufgegriffen werden 😉

  16. Engor sagt:

    Ich wär ja wieder mal für einen richtigen Wüstenfeldzug, wie in „Rabe und der Löwe“, nur eben in viel viel besser, das war mir damals zu halbgar, vor allem weil uns Tar Honak durch den Lappen ging, weil ihn ein paar tolle NSCs gekillt haben. Wer da gegen wen kämpft, ist mir im Prinzip fast egal, nur wäre mir tatsächlich ein Konflikt der Novadis mit Al´Anfa oder besser noch dem Horasreich lieber.
    Spannend fände ich auch irgendein Abenteuer, bei dem man wie in „Sturmgeboren“ etwas aufbauen muss, nur eben mitten in der Wüste, wenn z.B. durch ein Rastullah-Wunder eine neue Oase entstanden ist und das Fleckchen besiedelt werden muss.
    Genauso reizvoll fände ich es, ein Abenteuer zu haben, bei dem ein Novadi-Held die Gelegenheit erhält, zu einem Stammesführer zu werden und sich (mithilfe seiner Gefährten) in dieser Rolle bewähren muss. Sowas könnte man ja auch sehr offen und modular aufbauen.
    Sonst bin ich natürlich auch ein Freund von 1001 Nacht, bei solchen Geschichten finde ich ein wenig Märchenflair nie verkehrt, Dschinne, Fliegende Teppiche, Wunderlampen und Zauberringehaben mir immer Spaß gemacht.
    Und im ganz großen Stil finde ich, es könnte auch mal wieder jemand versuchen, Kalif anstelle des Kalifen zu werden. Reizvoll wäre durchaus, wenn das sogar einer schaffen würde, am besten der Falsche. Das zu korrigeren wäre durchaus eine Heldenaufgabe. Ein neuer Kalif könnte zudem auch tatsächlich eine Motivation haben, vieles Überholte zu reformieren.

  17. Ich würde erst mal die Randgebiete – Emirat Mhanesipur, Emirat El’Dhena – richtig an das Kalifat binden. Richtung Fasar könnten einzelne Städtchen erobert oder angeschlossen werden, was den Machtkämpfen in der Stadt nur zugute käme. Weitere Stämme der Ferkinas könnten zum Glauben bekehrt werden, was ihren Charakter nicht stark ändern müsste. Die tolerante Form könnte sich in den Städten des Kalifats (weiter) ausbreiten. Zusammenarbeit mit 12G würde sich, wenn die Novadis denen nicht mehr so ablehnend gegenüber stehen, sicher bei Phex und Ingerimm (gegen Echsen) anbieten. Ob einige Novadis diese in ihren Glauben integrieren, sei mal dahin gestellt.
    Al’Anfa erhält viel Getreide aus Thalusien. Eine Eroberung des Landstrichs würde die Novadis beschäftigen. Chorhop als nur noch nominelles Mitglied des Kalifates seine volle Unabhängigkeit erklärt.
    Ich hatte bei RA die Idee, dass zwei Prinzen Kern der Konflikte im Kalifat werden. Einer, der Thronfolger, wird verhätschelt, ist aber durchaus ein gelehrsamer Schüler. Der Andere zieht, durchaus tolerant, durch den Süden und stößt nach gewissen Einsichten die engere Bindung der Randgebiete an. Er wird vom Hof aber nicht geschätzt und könnte später Dolguruks Richtschwert übernehmen. Er wäre u.U. auch anfällig für einen Pakt mit Blakharaz. Warum sollten Novadis dafür nicht anfällig sein?

  18. FRAZ sagt:

    In vielen Punkten stimme ich Brandolin zu:
    Für wichtig halten eine Neuorganisation der 13 Stämme der Novadis , die sich in Fragen der Lebensführung und Auslegung des Glaubens stärker unterscheiden sollten.

    Dabei geben die Stämme teilweise ihren territorialen Anspruch auf und besinnen sich wieder stärker auf ihr Nomadenleben. Es ist möglich zu einem Stamm zu „konvertieren“, wenn man sich dessen Lehren verbunden fühlt.
    Die Rechtschulen gehen in den Stämmen auf und bilden keine eigenen Fraktionen auf. (hier muss ich Varana zustimmen, was die geringe Anzahl der Novadis angeht)

    Hier in Stichpunkten meine Vorschläge für künftige Stammes-Profile:

    1. Beni Novad = stellen noch immer den klassischen Novadi – nomadisch, stolz, mutig

    2. Beni Terkui = sehen ihre Zukunft als gerissene, räuberische Wüstenkrieger (Ein Einfluss von Feqz ist deutlich spürbar)

    3. Beni Kharram = es stellt sich heraus, dass der Stamm am Fuße des Raschtulswall , das lange Zeit vom Spiel der Elemente geplagt wurde, sehr elementaraffin ist und eine große Zahl an Dschinn-Geborenen hervorbringt.

    4. Beni Schebt = Der frauenfreundlich Stamm verehrt neben Rastuhl auch seinen Harem. Zauberinnen betrachten sich als gesegnet von Na-Hellha und einige Frauen empfangen gar die Ordination von Rahja, Tsa & Hesinde

    5. Beni Kasim = Die Fanatiker im Herzen der Khom konzentrieren sich vor allem auf das Khoram-Gebirge. Dort wachen sie darüber, dass ein Feind aus der Wüste nicht erstarkt. Dabei könnte es sich zum Beispiel um Insekten handeln. Aus den Reihen der Kasimiten könnten sich die Beni Dervez rekrutieren.

    6. Beni Ankhara = sie sind liberale Händler mit den Ungläubigen und haben einen animalisch Geprägte Rastulah-Glauben. Eine coole neue Prägung ist mir für den Stamm nicht eingefallen.

    7. Beni Erkin = sie könnten zum Beispiel durch eine Intrige des Namenlosen zu heimatlosen Händlern werden; beständig auf der Reise von Drol bis Kunchom, von Punin bis Selem

    8. Beni Arrat = tolerant gegenüber Echsen und ihren H’Ranga. Sie könnten künftig andere, alte Götter als Kinder von Rastullah verehren, nach dem Vorbild der indischen Vielgötter.

    9. Beni Brachtar = die bösen, kriegerischen Novadis – assimilieren die Kämpfer-Elite der Beni Habled, mit ihren Ziernarben

    10. Beni Shadif = unterscheiden sich von den Beni Novad vor allem dadruch, dass sie sesshaft geworden sind. Vor allem in Keft, Unau und Selem kann man die antreffen als Krieger, Saatsmänner und Handwerker – neugierig, pragmatisch, erfinderisch

    11. Beni Szelemjati = Geschlechtergleichheit, Feinde der Echsen, ehrlos in der Vergangenheit – Eine gute Vorlage für den „Verlorenen Stamm“ (Jedes Wüstenvolk braucht einen verlorenen Stamm. Vielleicht verdingen sie sich als Meuchler, Spione und Diebe ? Vielleicht führen sie auch einen Partisanen-Kampf gegen die Echsen? Oder sie verschreiben sich dem Namenlosen?

    12. Beni Avad = die Hausmacht von Hasrabal (Kalif anstelle des Kalifen); das Gegenstück zu den Beni Shadif: berüchtigt als Piraten, Söldner, Räuber

    13. Beni Gadang = Stadtbewohner nahe Fasar? Ihre Zeltstadt wird von den Beni Shadif übernommen, während dieser Stamm als Bekehrer nach Drol geführt wird.

    Expansion

    Eine gewaltsame Landnahme finde ich schwierig. Führt nur zu mittelfristigen Konflikten, die nach einer Lösung schreien.
    Ich plädiere für ein Auswandern der Beni Gadang Richtung Neetha & Drol. Dort siedeln sie sich an, um ihren Glauben zu vertreten. Der Bekehrungs-Krieg zwischen den Religionen könnte das Setting dauerhaft prägen, ohne Hass zu schüren.
    Port Corrad wird erobert und die Al’Anfaner werden vertrieben. Der Besatzung bald überdrüssig wird die Stadt danach vom Emirat Mengbilla übernommen. So gelangt das Emirat zu etwas mehr Bedeutung und bildet gleichzeitig die südliche Grenze des Kalifats.
    Da Al’Anfa sich mehr Richtung Süden orientiert, kann die Pestbeule den Verlut verschmerzen.

    Ordination

    Daumen hoch für die 99 Erwählten.
    Aber auch die Derwische sollten eine größere Bedeutung bekommen.
    Die Rechtsschulen gehen in den veränderten Stammesstrukturen auf.
    Die Mawdliyat werden als „Heilige Mystiker“ und Propheten betrachtet, nicht als ordinäre Priester. Man erwartet von ihnen keine Wunder, sondern dass sie das Wesen ihres Gottes ergründen – als Eremiten, Asketen oder Prediger.

    Offenbarung

    Eine neue Offenbarung finde ich schwierig. Ein solches Wunder würde nur zu Fanatismus führen.

    Eleganter fände ich eine Hoch-Propheten, der durch die Khom und die Randgebiete zieht, um Erleuchtung zu erfahren. Dabei könnten auch Helden involviert werden.
    Am Ende interpretiert er die 99 Gesetze neu und merzt so die gröbsten Schnitzer aus.

    • FRAZ sagt:

      Wenn ich genauer darüber nachdenke wäre eine Umgestaltung der Novadi eine gute Gelegenheit, um die Anzahl der Stämme auf die heilige 9 zu reduzieren:
      Die Beni Arrat könnten als verrückte Häretiker ausgeschlossen werden.
      Die Beni Brachtar werden als Radikale ausgeschlossen, da sie den rechten Glauben im falschen Licht erscheinen lassen.
      Die Beni Szelemjati könnten den Todesstoß bekommen bzw. in den Untergrund gedrängt werden.
      Weiterhin könnten Beni Schebt, Beni Erkin oder Beni Gadang zwar weiterbestehen, aber ihren Status als ‚Heiligen Stamm von Rastuhl ‚ verlieren.

      Und bei der Gelegenheit können auch die Bezeichnungen geordnet werden: Nur die „Heiligen Stämme“ dürfen sich als Beni bezeichnen . Für die anderen Sippen lassen sich sich andere Namen finden.

      • FRAZ sagt:

        Als Feind „von Innen“ finde ich Insektoide eine gute Wahl:
        die gab es noch nicht im großen Stil, sie sind Wüsten-affin, sie sich vielfältig.
        Nur um mal ein paar Stichpunkte als Anregung zu geben:
        *Heuschreckenplage
        *Gedankenkontrolle durch einen Schwarzen Mogul (ZBA 70 & 72)
        *Riesenhornissen als Luftwaffe
        *Terminten als Soldaten
        *die Hochebene der Gor als antiker Insektenbau
        *Als böser Antagonist kämen in Frage: eine ordinäre Schwarmkönigin aus dem 7ten Äon oder eine wimmelnde Herrin aus der Domäne von Asfaloth oder ein wuselnder Schatten des Namenlosen.
        (ich würde für letzteres plädieren, wenn das Schicksal einer schlafendes Gottes und seiner Völker entschieden werden)

  19. Feisal sagt:

    Meine Probleme mit den Novadis sind im Wesentlichen zwei:

    1. Die 99 Gesetze sind in vielen Punkten (Umgang mit Ungläubigen, Umgang mit Beleidigungen etc.) viel zu radikal, als dass ein konsequent gespielter Anhänger Rastullahs in einer klassischen Heldengruppe spielbar wäre. Hier würde ich mir einfach mehr Material wünschen. wie z.B. liberale Schulen diese problematischen Gebote auslegen. Gerne auch beeinflusst durch eine neue Offenbarung. Die Forderung, nicht zu viele Ecken und Kanten abzuschleifen, würde ich aber unterstützen.

    2. Ein weiteres Problem für den Spieler war natürlich, dass er outgame von der Machtlosigkeit des SC-Gottes wusste. Schon bisher gab es zwar in den Hintergrundbeschreibungen die Aussage, dass Rastullah keine Wunder im engeren Sinne hat, aber seine Anhänger durchaus häufiger mal von glücklichen „Zufällen“ profitieren – nur wurde das regeltechnisch nie abgebildet und dem Wohlwollen des Meisters überlassen. Dafür bietet DSA5 meiner Meinung nach jetzt die ideale regelbasierte Unterfütterung: gebt Novadis einfach mehr Schicksalspunkte als anderen Kulturen! Das geht vom Effekt her in die gleiche Richtung wie der oben angesprochene Karma-Dilettantismus, ist aber etwas subtiler.

    Bitte keine Erweiterung des Territoriums und bitte erst recht nicht nach Almada! Schon das letzte Reconquista-Setting war nicht wirklich spannend und spielbar. Einen einzelnen Kriegszug mit einem klar definierten Ziel, das nicht Landgewinn lautet, und anschließende triumphale Rückkehr in die Wüste fände ich spannender und beschädigt nicht die umliegenden Settings. Und wenn doch nehmt Thalusa!

  20. Kasim sal Nerida sagt:

    Wie viele Vorposter sehe ich bei den Novadis folgende Hauptprobleme:

    1.) Sie haben keine im Hintergrund verankerte karmaspendende Entität hinter sich, sondern nur einen Haufen Spekulationen.

    2.) Daraus leiten sie einen Haufen wirrer Gesetze ab, die kein Spieler ernst nimmt.

    3.) Als ob das noch nicht reicht, gibt es einen ganzen Haufen Hardliner, die diese wirren Gesetze wörtlich nehmen und zumindest in Abenteuern häufig auftauchen.

    Solange das so bleibt, werden die Novadis für den Großteil der Spieler immer nur wirre Zausel bleiben, die weder selbst gespielt werden noch als Abenteuersetting für längere Kampagnen angenommen werden.

    Insofern sollte die zweite Offenbarung Raschtullahs:

    a) Die moderate Auslegung der 99 Gesetze stärken.
    b) Den Novadis Karma geben, z.B. über die 99 Erwählten. Am besten sollte sie auch (OT) klären welche karmaspendende Entität sich hinter *Raschtullah* verbirgt.

    Mein persönlicher Plotvorschlag:
    Die zweite Offenbarung Raschtullahs verstärkt die Kluft zwischen Hardlinern und Moderaten, wobei insbesondere die Moderaten mit Karma gesegnet werden. Einige Hardliner erkennen die Zeichen der Zeit und wechseln ins Lager der Moderaten. Die meisten jedoch rotten sich zusammen und beschließen, durch eine großte Tat die Gunst Raschtullahs zu erobern.

    Die Hardliner, ohne die Unterstützung der Moderaten, beginnen einen Feldzug gegen einen Nachbarnstaat. Aufgrund des Überraschungsmoments gelingt es ihnen, Drol/Port Corrad/etc. einzunehmen, wobei ein Großteil der Bevölkerung flieht. Das schnell herbeieilende Heer unter Führung der Helden schneidet die Stadt vom Nachschub aus der Khom ab und beginnt die Belagerung. Die Moderaten entsenden keine Verstärkung, Raschtullah entsendet kein Karma. Eine von der Rondrakirche vorgebrachte Aufforderung zur ehrenwerten Kapitulation wird von den Hardlinern abgelehnt. Die Hardlinerfraktion wird von den Helden nach allen Regeln der Kunst zu Kebab verarbeitet und verschwindet ohne größere Brüche mit dem Hintergrund aus der lebendigen Geschichte Aventuriens.

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