Workshopbericht „Der Sternenfall“ von der Dreieich

Dreieichzwerg von Melanie MaierNein, so leicht gibt sich Eevie nicht geschlagen. Ein Video ist es nicht, aber in den letzten Tagen erreichte uns ein Workshopbericht aus der Feder von Leif Jurgeson, dem wir an dieser Stelle ausdrücklich danken wollen.

Behandelt wird der Dreieicher Workshop „Der Sternenfall“, der die Zukunft Aventuriens und den Metaplot von DSA 5 zum Thema hatte. Aus offensichtlichen Gründen gilt dabei absolute Spoilerwarnung.

Was ist der Sternenfall außeraventurisch?

Der Sternenfall wird DSA und Aventurien in nächster Zeit beschäftigen. Er ist eine neue übergeordnete Handlungsebene, die Unterschiede zu bisherigen Metaplots aufweist. Er ist nicht durchgeplant, das Ende steht noch nicht fest (auch wenn es Ideen gibt) und auch nicht, wie lange der Plot läuft. Das ist explizit so gewollt und soll Spontanität, Flexibilität und Kreativität ermöglichen. Dies gilt für die Redaktion/Autor*innen wie auch die Spieler*innen.

Aventurischer Almanach Cover entzerrtVermutlich noch für einige Zeit werden keine definitiven Ursachen des Sternenfalls festgelegt. Es wird versucht, so lange es realistischerweise geht, alle Möglichkeiten offen zu halten. Es sollen mehrere Wahrheiten angeboten werden. So wird der Almanach mehrere Vorschläge enthalten, wie die Aventurier den Sternenfall deuten. Neben den genannten „äußeren“ Gründen ist der Sternenfall auch ein mystisches Thema, zu dem es keinen exakten Hintergrund geben soll/kann. Für die Helden ist es aber hilfreich, den Ausgang der Splitterdämmerung zu kennen. Aventurien nach der Splitterdämmerung wird im Almanach beschrieben.

Dabei soll es nicht andauernd das große Weltuntergangszenario (z.B. Bedrohung/Zerstörung eines Reiches) werden, aber dennoch Katastrophen und Epik geben, die Helden heldenhafte Taten ermöglichen. (Natürlich laufen parallel auch kleine entspannte Plots ohne den Sternenfall.) Der Sternenfall wird auch weniger politisch und „anfassbar“. Regionen werden mehr oder weniger stark davon geprägt sein.

Der Sternenfall schlägt sich in den Regeln wieder, zumindest können Spieler*innen, die das möchten, die DSA5-Regeländerungen entsprechend interpretieren (z.B. mehr Karma und Selbstverantwortung für Geweihte, veränderter Magiefluss in bestimmten Regionen, Schicksalspunkte). Im Almanach finden sich Regeln zur Erschwernis von Sternenkunde und der Orientierung am Sternenhimmel. Wenn ein*e Held*in sich mit den Veränderungen am Sternenhimmel beschäftigt, könnte der Malus abgebaut werden.

Was ist der Sternenfall inneraventurisch?

Der Sternenfall betrifft grundsätzlich nicht nur Aventurien, hier liegt aber der Erzählfokus. Der ganze Kontinent ist davon betroffen. Der Sternenhimmel wird sich auf verschiedene Weisen verändern: Manche Sterne verlöschen oder verblassen, andere leuchten stärker, dadurch verändern sich Sternbilder. Beispiele: Die Spitze des „Schwertes“ verschwindet, das Auges des „Drachen“ flackert/blinzelt/schließt sich (schläft er?), die „Schlange“ Hesindes „rollt sich zusammen“ und beißt sich selbst in den Schwanz. Es gibt einige weitere Veränderungen, die Spielgruppen auch selbst festlegen können.

Zunächst gibt es kleinere Veränderungen für einige Monate. Dann wird es drastischer: Steine fallen vom Himmel. Ende Travia 1039 werden in einer Nacht überall gleichzeitig Himmelsphänomene zu erleben sein: Sowohl hübsch anzusehende, als auch zerstörerische. Danach ist der Himmel wirklich anders. Das Sternbild „Held“ bildet aber eine Konstante. Die Veränderungen fallen allen Aventuriern auf, nicht nur den Gelehrten. Auch danach gibt es noch weitere Phänomene. Der Kurzgeschichtenband „Sternenleere“ erzählt in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Ereignisse rund um den Sternenfall an unterschiedlichen Orten.

Erstmal gibt es nun eine Zeit der Bedrohung und Unsicherheit – für die Aventurier ist der Sternenhimmel das Abbild ihres Kosmos, den sie mystisch interpretieren. Manche politischen Gruppierungen sehen den Sternenfall auch als Zeichen. Eine inneraventurische Interpretation ist der Kampf der Götter am Himmel (im Karmakorthäon), eine andere, dass Phex „seinen“ Sternenhimmel umsortiert. Eine weitere sieht eine Ursache in der Zerstörung des Charyptoroth-Splitters durch Magie und Menschenwerk in der Wüste. Auch der Horas interpretiert die Geschehnisse und seine Geschichte wird dadurch vorangetrieben.

Sternenleere CoverEine weitere mögliche Erklärung des Sternenfalls steht im Zusammenhang mit dem Namenlosen und würde ganz gut passen: In Offenbarung des Himmels gibt es eine Prophezeiung einer Namenlos-Geweihten zum Sternenfall; wer profitiert, wenn die Zwölfe kämpfen?; wird der Namenlose über das nächste Zeitalter herrschen?; aktuell gibt es noch die Sternenleere, manche behaupten, sie würde größer (und der Kurzgeschichtenband heißt auch so). Grundsätzlich werden namenlose Umtriebe immer wieder in Abenteuern auftauchen, auch seine Anhänger wittern angesichts des Sternenfalls eine Chance. Es sollen einige wichtigere Geweihte des Dreizehnten aufgebaut werden, die häufiger auftauchen, z.B. Tionnin Madaraestadin, Arraloth Westfal (bekannt aus Schicksalspfade).

Unheil über Arivor

Eevie hatte ein Exemplar frisch vom Drucker dabei, das Abenteuer war auf dem Con noch nicht im Verkauf. Im Abenteuer wird Arivor durch einen Himmelskörper (indirekt) fast komplett zerstört. Das Abenteuer enthält zwei Karten Arivors – vor der Zerstörung und danach. Es gibt drei mögliche Einstiege (über das Turnier, über einen Adeligen, über eine Derologin). Ein Meteor schlägt in einem Weiler außerhalb Arivors ein und zerstört ihn, dadurch gibt es Risse in den Hohlräumen unter Arivor, wodurch die Stadt in sich zusammenfällt. Die Helden müssen nach dem Meteoritenfall zunächst rechtzeitig nach Arivor ins Theater, um dort die Stadtoberen während einer Aufführung zu warnen. Die Aufgabe der Helden ist es dann vor allem, zu retten, was zu retten ist: sich selbst, andere Menschen und wichtige Reliquien. Eigentlich leben 12.000 Menschen in der Stadt, wegen des Turniers sind gerade aber rund 20.000 in der Stadt. Das Ganze ist modular aufgebaut. Die Stadt wird danach zwar nicht völlig unbewohnbar sein, aber viele Menschen sterben. Es bleiben Reste des Theaters bestehen, das zu einem Pilgerort wird. Ebenso bleiben Teile der Halle der Helden bestehen.

Warum Arivor?

Unheil_über_Arivor_CoverbildKurz: Weil’s weh tun muss! Die Zerstörung einer Stadt war gesetzt. Dabei war klar, dass es den Spielern und Helden weh tun muss und sie betreffen muss, weil es sonst allen egal ist und man es auch lassen könnte.

Eine geeignete Stadt wurde recherchiert. Kriterien waren: Ausreichende Größe der Stadt, (Nebenbemerkung: Es gibt erstaunlich wenige Städte zwischen 2000 und 8000 Einwohner*innen), nicht im Mittelreich (bisher im Fokus), erzählerische Doppelung (viele Städte haben die gleiche erzählerische Funktion, dadurch wird eine Stadt entbehrlich).

Nach diesen Kriterien waren unter anderem Arivor und Neetha geeignete Kandidatinnen, zwischen denen zudem eine erzählerische Doppelung bestand. Neetha fügt sich besser in seine Umgebung ein, Arivor aber passt(e) nicht zu seiner. Schließlich gab es für Arivor auch noch den geeigneten Hintergrund, dass die Arivorer Gegend äußerst trocken ist, wodurch der Einsturz der Stadt ermöglicht wurde.

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89 Antworten zu Workshopbericht „Der Sternenfall“ von der Dreieich

  1. Theaitetos sagt:

    Josch: Genau, so sieht das aus. Eigentlich machen wir hier nur fiese Witze über Behinderte, weil wir uns nicht anders zu helfen wissen. …

    Da scheine ich einen Nerv getroffen zu haben, dass du dich in so langer Schrift verteidigst. Und zurecht: Denn trotz all der vielen blendenden Worte, hast du dich schlicht über jemanden wegen seiner gesudheitlichen Schwäche lustig gemacht, ohne dass diese Person es provoziert hätte; denn entgegen all deiner Beteuerungen hat sich Chao nicht abfällig geäußert, sondern etwas angekreidet, was er für falsch hält.

    Ich will diese Diskussion nicht wirklich fortführen, sondern finde, dass diese ungerechtfertigt aggressiven Kommentare im Lichte der euch nun bekannten Umstände moderiert gehören. Ihr habt vorher nichts von seiner Legasthenie gewusst, aber nun wisst ihr es. Meiner Meinung nach wäre es daher sehr viel anständiger sich zu entschuldigen, als zu versuchen diese Kommentare im Nachhinein noch irgendwie zu rechtfertigen. Zeig ein bisschen wahre Größe.

    • Salaza sagt:

      Hm. Da du der erste warst, der mit der unnötigen „Gender-Scheiß“-Formulierung ganz am Anfang unnötig Schärfe in die Diskussion brachtest, solltest du dir vielleicht einfach mal an die eigene Nase fassen, anstatt zu versuchen mit rhetorischen Winkelzügen die Aussagen anderer zu verdrehen. Stelle dich bitte nicht hier hin und singe „We didn’t start the fire“ – es schallt halt immer aus dem Wald heraus, wie man hinein ruft.
      Ansonsten ist es natürlich klar, dass du die Diskussion nicht fortführen willst – zu Joschs Argumenten hast du ja anscheinend nichts zu sagen, sondern versuchst durch inhaltliche Wiederholung der von ihm widerlegten Aussagen deinen Punkt zu stärken. Eine recht durchsichtige Strategie.

      • Theaitetos sagt:

        Josch hat auch keine Argumente gebracht, sondern er hat Chao angegriffen, indem er auf dessen Legasthenie herumritt, und Chaos neutrale Kritik als abfällige Äußerung bezeichnet hat. Der Rest des Textes sind Nebelkerzen: Josch schreibt zwar immer sehr viel – vielleicht hört er sich gerne reden? – jedoch dreht er sich dabei immer nur im Kreis und bringt nichts Substantielles auf die Beine.

        Und ich finde immer noch dass alle Teile der Kommentare, die sich auf Chaos Rechtschreibschwäche beziehen gelöscht gehören. Das gebietet der Anstand, jetzt da ihr es wisst.

        • Vilinthril sagt:

          „Josch hat auch keine Argumente gebracht, […] Der Rest des Textes sind Nebelkerzen: Josch schreibt zwar immer sehr viel – vielleicht hört er sich gerne reden? – jedoch dreht er sich dabei immer nur im Kreis und bringt nichts Substantielles auf die Beine.“

          Viel billiger wird’s nimmer, oder? Die Art von „Argumentation“ kenne ich sonst primär aus Wortspenden seitens FPÖ-Politikerinnen. Mischung aus diffuser Angriffsrhetorik und NLP-inspiriertem Verdrehen.

        • Feyamius sagt:

          Vielleicht lassen wir sowieso einfach mal Chao selbst für sich sprechen, ob und inwiefern er Joschs Kommentar beleidigend fand und ob er ihn gerne gelöscht sähe.
          Sich ungefragt als jemandes Sprachrohr aufzuführen ist nämlich ebenfalls Diskriminierung par excellence.

          Ich bin kein großer Freund des Grundsatzes „Nur der ist zur Kritik berechtigt, der eine Aufgabe besser lösen kann.“ (das Zitat stammt immerhin von Hitler), dennoch ist Legathenie im Internet natürlich eine potenzielle Falle, oder, weniger scharf formuliert: ein Fettnäpfchen. Denn man sieht es einem Posting nicht an, ob sein Verfasser nur keinen Wert auf seine Schreibung legt und sich daher keine Mühe gibt (was im Internet ja sehr, sehr häufig vorkommt), oder ob es sich eben um Legasthenie handelt.
          Hier sollte man also die Ableismus-Keule nicht allzu voreilig schwingen. Und vor allem sollte man sie nicht als Werkzeug für die eigene Agenda nutzen, das wäre nämlich ziemlich schäbig.

        • Josch sagt:

          Noch mal zum Mitschreiben: Ich habe nicht auf ChaoGirDjas Legasthenie „herumgeritten“, weil weder dieser Umstand noch die Form seines/ihres Beitrags überhaupt Gegenstand meines Posts war, sondern vielmehr die Form/Inhalts-Diskrepanz des ursprünglichen Kommentars, der sich über fehlende Verständlichkeit mokierte, aber selbst nur sehr schwer zu verstehen war. Das sollte durch den Kontext eigentlich klar sein und wurde von mir auch maximal explizit erläutert, es kann daher jeder Interessierte hier nachlesen. Dass Du, Theaitetos, auf diesen Punkt einfach nicht eingehen willst, sondern lieber weiter Unterstellungen und Beleidigungen gegen meine Person aneinanderreihst, die mit dem inhaltlichen Disput rein gar nichts zu tun haben, lässt mich inzwischen glauben, dass es Dir gar nicht um ChaoGirDja geht, sondern einfach nur darum, mich anzupöbeln oder zu diskreditieren. Nebenbei: Dass ausgerechnet diejenige Person, welche die ganze Diskussion hier mit einem unhöflichen Post losgetreten hat, der vollends im Einklang mit der Selbstbezeichnung als „Anti-Feminist“ steht, sich jetzt hier als Verteidiger der political correctness stilisiert und im Namen anderer Entschuldigungen für imaginierte Beleidigungen einfordert, ist mit Realsatire noch sehr glimpflich umschrieben.

          Dass ChaoGirDja sich selbst zu dem Thema nicht mehr geäußert hat, lässt sich vermuten, dass er/sie entweder die Pointe meines Beitrags gesehen hat und/oder jemand ist, der/die nicht nur hart austeilen, sondern auch einstecken kann. Falls Du, ChaoGirDja, aber tatsächlich noch bis hierhin mitgelesen hast und noch Gesprächsbedarf haben solltest, schreib mir doch einfach eine Mail an prajoschziber@asboran.de und wir besprechen das Weitere persönlich. Ich stehe Dir gerne Rede und Antwort, werde mich ab jetzt aber aus diesem wahnwitzigen Versuch, einen öffentlichen Schauprozess anzuzetteln, zurückziehen und die Sache hier öffentlich nicht mehr weiter kommentieren.

          Addendum: Das Perfide an dem Vorwurf, ich würde mich über Personen mit Legasthenie lustig machen, ist übrigens nicht nur, dass er vollkommen aus der Luft gegriffen ist, sondern auch, dass er den Adressaten vollkommen unabhängig von seinem Wahrheitsgehalt in Erklärungsnöte bringt – was dann ja auch gleich unmittelbar auszunutzen versucht wurde.

    • Josch sagt:

      Nein, da hast Du überhaupt keinen Nerv getroffen, und die „Hach, er antwortet ausführlich auf meinen Kommentar, um mich zu widerlegen, also muss ich ja wohl recht haben“- Strategie ist einfach nur billig und zudem wertlos, wenn sie nicht sachlich untermauert wird. Ich habe deshalb so ausführlich auf Deinen Vorwurf geantwortet, weil Du in Deiner Antwort meinen Beitrag m.E. mutwillig verzerrt und meine Absicht als bösartig zu diskreditieren versucht hast. Und da das nicht ganz ungeschickt gemacht war, brauchte ich dafür ein paar Worte mehr. Also steh‘ entweder zu Deinen Vorwürfen und stell Dich einer Diskussion, oder nimm den hahnebüchenen Vorwurf zurück, aber stilisier Dich hier jetzt nicht zur moralischen Instanz, die erklärt, wann die Diskussion vorbei ist oder im Namen anderer Entschuldigungen einfordert (insbesondere nicht nach Deinem peinlichen Eingangspost). Und jetzt noch mal zur Sache selbst: Wenn sich jemand durch meinen Post in seiner Legasthenie beleidigt fühlt, tut mir das natürlich leid, aber das war m.E. klar erkennbar nicht die Pointe meines Posts. Zu der stehe ich auch weiterhin, denn sie lautet, noch mal maximal unmissverständlich formuliert: Wenn jemand nicht in der Lage ist, halbwegs fehlerfreie Kommentare zu schreiben (vollkommen egal, warum) und daher bei seinen Lesern ein nicht unerhebliches Maß an Lesegeduld voraussetzt, dann mutet es ziemlich seltsam an, wenn er sich über einen Text als unverständlich mockiert, in dem lediglich hier und da mal ein „innen“ auftaucht. Dafür entschuldige ich mich bei niemanden. Wofür ich bei den Lesern und den Nanduriaten aber um Verzeihung bitte, ist, dass ich mich überhaupt wider besseres Wissen auf diese sinnfreie Diskussion eingelassen habe und die Kommentarspalte mit vollgespamt habe. Vielleicht wäre es am sinnvollsten, einfach alle Beiträge, die sich nicht auf den Inhalt des Berichts richten, zu löschen und den Mantel des Schweigens über diese Verschwendung von Zeit und Ressourcen zu breiten.

  2. Curima sagt:

    Zum Thema Sprachkritik und Löschungsbitten:

    Nochmal im Namen aller Nanduriaten: Wir sehen keinen Anlass für Löschungen von Kommentaren oder Teilen davon. Die ganze Diskussion war von einem scharfen Tonfall bestimmt, der bereits im ersten Beitrag von dir, Theaitetos, ( siehe „Gender-Scheiß“) angeschlagen wurde.
    Wir bitten euch, jetzt von weiteren Diskussionen über die Sprachwahl unseres Gastschreibers sowie von Löschungsgesuchen etc. abzusehen. Diesbezügliche Kommentare werden wir löschen, damit hier weiter über den Inhalt des Workshops diskutiert werden kann. Weitere Kommentare zum Inhalt des Berichtes und dem Sternenfall-Plot sind natürlich gerne gesehen

  3. twincast sagt:

    @Twincast: Aus welcher meiner Aussagen leitest du denn ab, dass wir nicht den Mut haben, die Sitze in Alveran umzuverteilen? Möglich ist das was du schreibst alles. Nur wenn ich mich jetzt hinstelle und sage „Es wird so sein!“, dann werd ich bis zum Ausscheiden bei Ulisses oder noch nach meiner Pensionierung darauf festgenagelt.

    Aus keiner spezifischen Aussage, sondern aus abgeklärtem Realismus. Im Vergleich zum abzusehenden Shitstorm ob einer teilweisen Auswechslung der Zwölfe ist das elendige Gesudere über die Schwächung des in der Relation unglaubwürdig großen Mittelreichs ein laues Lüftchen.

    Wir sagen euch gern und ehrlich, was wir geplant haben. Aber was wir gerade planen oder planen werden ist ständig in Bewegung. Und wir stehen einfach alle nicht sonderlich drauf, so zu tun als wär das nicht so. Natürlich wissen wir schon zu großen Teilen, wie wir Aventurien gerne weitererzählen möchten. Auf 10 Jahre alles durchzuplotten und sich dann eisern dran zu halten ist möglich und eine legitime Herangehensweise.

    Es geht mir weniger darum, wohin die Reise gehen soll (obwohl auch das im Idealfall schon in Eckpunkten durchgeplant sein sollte – gerne auch mit einigen Abzweigungen/Verästelungen, um auf Spieler reagieren zu können), sondern woher sie kommt.
    Um meinen Punkt zu illustrieren: Die Wahrscheinlichkeit einer guten, plausiblen Geschichte über mehrschichtige Verschwörungen und Intrigen o.Ä. ist ungemein höher, wenn man am wahren Kern beginnt und Schicht um Schicht darüber legt, als wenn man an der Oberfläche anfängt und sich immer neue „schockierende“ Twists aus den Fingern saugt.

    Ein ausgezeichnetes (und besonders bedauernswertes) Beispiel hierzu ist der Vergleich zwischen A Song of Ice and Fire und Game of Thrones: George R. R. Martin lässt sich in der Gegenwart von seinen Charakteren großteils dahin leiten, wohin sie praktisch von sich aus gehen, und von den kleineren Enden stehen (knapp vor Abschluss des vorletzten Bandes) meines Wissens nach noch immer viele nicht fest, während die Vergangenheit und die größeren Enden schon feststanden, bevor er sich an die finale Fassung des ersten Bandes gesetzt hat – weswegen er dann mitunter in einer Ecke landet, aus der er sich erst wieder hinausschreiben muss, aber bisher hat er das alles schlussendlich mit Bravour geleistet (auch wenn einige Banausen die jüngeren Bände als langweilig empfinden).
    David & Dan hingegen ändern trotz dieser detaillierten Vorlage absolut ohne Plan, geschweige denn Weitsicht, an Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit herum (und nein, ich beziehe mich – bis auf ein paar Ausnahmen – dezidiert nicht auf geschnittene Charaktere und Handlungsstränge, was bei einer TV-Adaption einer längeren Geschichte nunmal großteils unvermeidlich ist; sehr wohl aber auf Unmengen an für infantilen Humor etc. verschwendeter Zeit), wie sie von Moment zu Moment gerade lustig sind, nur um gewissen Schauspielern mehr Screentime zu verschaffen, die Zitat (!) „Perversen“ zu bedienen, die Zuschauer mental nicht (mit Subtilität und Mysterien) zu fordern, den übernatürlichen Anteil niedrig zu halten und/oder (insb. weibl.) Charaktere zu „verbessern“. Die gnadenlos überbewertete Show ist zwar optisch sehr imposant, und ich finde es großartig, dass sie Dothraki und (mehrere Ausformungen von) Valyrian in Auftrag gegeben haben, aber sie hält leider nicht einmal dem Hauch einer kritisch-analytischen Betrachtung stand.

  4. Danke für den Bericht, Leif.

  5. Sli'yanka sagt:

    Mir gefiel „Sternenfall“ eigentlich sehr gut, gerade weil die Geschichten wie Vorboten großer Umwälzungen wirkten. Wenn ich hier jetzt lese, dass die Sache eigentlich noch nicht durchgeplant ist, man das Ende noch nicht kennt und man seitens der Redaktion scheinbar nicht erpicht auf große Umwälzungen ist, dann hinterlässt das doch einen schalen Nachgeschmack, der dem Lese-Erlebnis nicht gut bekommt.

    • Josch sagt:

      „Nicht durchgeplant“ klingt so, als gäbe es gar keinen Plan, „ergebnisoffen“ trifft es meines Erachtens eher. Wenn sich jetzt jemand aus der Redaktion hinstellen würde und sagen würde: „Wir haben einen von A bis O durchgefeilten Masterplan für alle 57 Schritte der kommenden Umwälzungen, den wir euch schrittweise enthüllen, von dem aber nicht abgewichen wird“ fände ich das deutlich weniger attraktiv, als wenn es Eckpfeiler gibt, die man noch flexibel ausgestalten kann. Nach allem, was ich bislang so mitbekommen habe, wäre ich mir auch bei „nicht erpicht auf größere Umwälzungen“ nicht so sicher. Mir scheint es zumindest im Bereich des Möglichen zu liegen, dass wir es bald mit einem vollends wiedererwachten Rastullah oder einem wiedererstarkten Brazoragh zu tun bekommen. Oder wäre das noch nicht groß genug als Umwälzung?

      • Sli'yanka sagt:

        Aber wenn sowohl Eckpfeiler, wie auch Ende nicht feststehen, was steht denn überhaupt fest?

        Josch: Oder wäre das noch nicht groß genug als Umwälzung?

        Das kommt ganz darauf an ob und wie sich solche Entwicklungen auf Dere wiederspiegeln würden. Ich will nicht spoilern, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das was in „Sternenleere“ angedeutet wird ohne weitreichende weltliche Folgen bleiben kann.

        • Salaza sagt:

          Ich glaube, man sollte seine Herz nicht zu sehr ans „Feststehen“ hängen. Fest stehen tut ja erstmal immer nur das, was bereits veröffentlicht ist. Alle Planungen, die darauf aufbauen, sind ja immer noch überdenkbar. Bei einer sehr ausführlichen und konkreten Planung sind dabei Spielräume, die leicht änderbar sind, natürlich meist deutlich kleiner. Man kann aber bspw. statt nur einer denkbaren Zukunftslinie derer mehrere haben, die dann schrittweise entwickelt werden und dabei dann nach und nach auch konkret und fest werden. Die zukünftige Geschichte ist dann noch warmes, weiches Wachs, das formbar ist und erst dann erkaltet und erstarrt, wenn es veröffentlicht ist.
          Das heißt dann natürlich auch, dass es denkbare und angedeutete Linien gibt, die so nicht „wahr“ werden. Das wird nicht jedem gefallen, klar. Ich selber finde das nicht schlimm. Auf der outgame-Ebene kann es so natürlich dazu kommen, dass etwas, was man in der eigenen Gruppe favorisiert oder umgesetzt hat, im offiziellen Aventurien so nicht passiert. Das klassische Dilemma, wenn man über die aktuelle Zeit hinaus spielt und keine felsenfeste Vorgaben für die Zukunft hat. Mir persönlich gefällt die noch freier gestaltbare Zukunft hier besser, da so gute Ideen eines Autors sich noch leichter einbinden lassen, als wenn alles festgezurrt ist.
          Auf der ingame-Ebene gibt es ansonsten mMn aber kein Problem: Was die Geschichten andeuten kann man als Visionen und Prophezeiungen nutzen und solche sollten so oder so nicht alle wahr werden, sondern nur Möglichkeiten andeuten – in Aventurien steht die Zukunft ja noch nicht fest.

  6. Frosty sagt:

    Mehr als 6 Jahre sind vergangen.
    Habt ihr Lust nochmal ein Resümee und Ausblick zu machen?
    Nandurion ist ja immerhin eine Instanz in Sachen DSA =)

    Ich würde mich freuen

  7. Nottel sagt:

    Mich selbst hat der Sternenfall nur hin und wieder in Spielrunden tangiert, bspw. in „Schwanengesang“. Meine Erwartungen waren nie, dass damit bald grosse Veränderungen einhergehen. Sternenfall steht für mich für ein sehr grosses Mosaik an mehr oder minder bedeutenden Einzelereignissen, die im Hintergrund geschehen. Dadurch, dass ansonsten wenig Metaplotstränge weiterverfolgt werden, spitzte sich die allgemeine Erwartung aber darauf zu. In dieselbe Richtung zielte die Werbung für „Banner der Treue“, wobei das Thema dort eigentlich aber auch nur entfernt im Hintergrund eine Rolle spielt.

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